Am achten Tag der Weltmeisterschaften in Budapest hat Stabhochspringer Armand Duplantis seinen Titel souverän verteidigt. Der Schwede scheiterte am Samstagabend nur knapp am Weltrekord. Im Zehnkampf waren für eine Medaille 8.756 Punkte gefordert. Gold und Silber machten zwei Kanadier unter sich aus.
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Die Stabhochspringer lieferten am Samstag bei der WM in Budapest (Ungarn) eine wahre Flugshow. Der König der Lüfte blieb auch in diesem Jahr Armand Duplantis. Der Weltrekordler aus Schweden nahm bis einschließlich 6,10 Meter alle Höhen im ersten Anlauf. Dabei bot ihm jedoch ein Konkurrent mächtig Paroli: Ernest John Obiena von den Philippinen, der mit sechs Metern seinen Asienrekord egalisierte.
Bronze wurde für 5,95 Meter an die höhengleichen Christopher Nilsen (USA) und Kurtis Marschall (Australien) vergeben. Der Franzose Thibaut Collet ging trotz einer neuen Bestleistung (5,90 m) leer aus. Duplantis probierte sich anschließend dreimal an 6,23 Metern, was eine Steigerung seines eigenen Weltrekordes aus der Hallensaison um einen Zentimeter gewesen wäre. Zwei seiner Versuche fielen äußerst knapp aus.
Pierce LePage triumphiert in Zehnkampf auf höchstem Niveau
Auf absolutem Spitzenniveau bewegten sich auch die Zehnkämpfer. Am Ende triumphierten zwei Kanadier: Götzis-Sieger Pierce LePage feierte mit Weltjahresbestleistung von 8.909 Punkten seinen ersten WM-Titel. Im Vorjahr hatte er bereits Silber gewonnen. Mit 8.804 Zählern sortierte sich dahinter sein Landsmann, Olympiasieger Damian Warner, ein. Bronze holte mit Landesrekord von 8.756 Punkten Lindon Victor aus Grenada, der insbesondere von seinen starken Wurf-Leistungen profitierte. Auf Platz vier (8.681 pt) fing Karel Tilga (Estland) Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) noch ab.
Nach einem zweiten Tag mit Höhen und Tiefen standen für den Deutschen Rekordler 8.645 Punkte zu Buche – sein zweitbestes Karriere-Ergebnis und eine Weltklasse-Punktzahl, die bei Weltmeisterschaften fast immer zu einer Medaille gereicht hätte. Der zweite DLV-Starter Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) belegte mit 8.191 Punkten Rang elf. Es war für ihn der drittbeste Wettkampf seiner Laufbahn, zum Abschluss lief er über 1.500 Meter in 4:33,70 Minuten noch einmal Bestzeit.
Es war nicht das einzige Gold für Kanada: Über 800 Meter siegte Marco Arop in 1:44,24 Minute vor dem Kenianer Emmanuel Wanyonyi (1:44,53 min). Ben Pattison (1:44,83 min) führte als Bronzemedaillengewinner Großbritanniens Erfolgssträhne auf den Mittelstrecken fort.
Zweites Gold für Faith Kipyegon
Bereits ihren zweiten Titel in Budapest errang Faith Kipyegon. Die kenianische 1.500-Meter- und 5.000-Meter-Weltrekordlerin setzte sich in einem taktisch geprägten 5.000-Meter-Rennen in 14:53,88 Minuten gegen Sifan Hassan (Niederlande; 14:54,11 min), die Dritte über 1.500 Meter, und ihre Landsfrau Beatrice Chebet (14:54,33 min) durch. Das äthiopische Quartett ging leer aus. Titelverteidigerin Gudaf Tsegay wurde nur 13., sie hatte am Auftakttag Gold über 10.000 Meter gewonnen.
Drei weitere Goldmedaillen strichen die USA ein. Im Kugelstoßen verteidigte Chase Ealey ihren Titel, ihr gelang mit 20,43 Metern eine neue Saisonbestmarke. Auch die zweitplatzierte Kanadierin Sarah Mitton (20,08 m) übertraf die 20-Meter-Marke. Im Kampf um Bronze entschied der bessere zweite Versuch zugunsten von Lijao Gong (China; 19,69 m) und gegen Hallen-Weltmeisterin Auriol Dongmo aus Portugal.
Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) konnte mit 18,97 Metern nicht ganz an ihre starke Leistung aus der Qualifikation anknüpfen: Am Vormittag hatte sie mit 19,44 Metern Bestleistung gestoßen. Im Finale brachte sie diese Weite auf Rang zehn, zwei Plätze vor Sara Gambetta (SV Halle), die mit 18,71 Metern einen Zentimeter weiter kam als in der Qualifikation.
USA dominieren Staffelrennen
Auch die 4x100-Meter-Staffelentscheidungen waren fest in der Hand der USA. Zunächst erfüllte sich Noah Lyles gemeinsam mit Christian Coleman, Fred Kerley und Brandon Carnes den Traum von drei Goldmedaillen. 37,38 Sekunden wurden für das Quartett der „Stars and Stripes“ gestoppt, neue Weltjahresbestzeit. Silber gewann Italien mit Roberto Rigali, Olympiasieger Marcell Jacobs, Lorenzo Patta und Filippo Tortu, die ihre Zeit von 37,62 Sekunden ausgiebig bejubelten. Im Kampf um Silber behauptete sich Japan (37,76 sec) gegen Großbritannien (37,80 sec).
Kurz darauf zogen die US-Amerikanerinnen nach: In 41,03 Sekunden rannten Tamari Davis, Twanisha Terry, Gabrielle Thomas und 100-Meter-Weltmeisterin Sha’Carri Richardson neuen Meisterschaftsrekord. Silber ging in 41,21 Sekunden an Jamaika, die unter anderem die Dritte über 100 Meter Shelly-Ann Fraser-Pryce und 200-Meter-Weltmeisterin Shericka Jackson aufboten. Als drittes Team unter 42 Sekunden blieb Großbritannien (41,97 sec).
Die deutsche Auswahl mit Louise Wieland (Hamburger SV), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Gina Lückenkemper (SCC Berlin) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), die nach einem erfolgreichen Protest als neunte Staffel ins Finale eingezogen war, belegte in 42,98 Sekunden Rang sechs.
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