| Budapest 2023

WM Tag 8 | Chase Ealey verteidigt Titel, DLV-Duo verpasst Endkampf

Die Top Neun der Welt haben am Samstag im WM-Finale mit Weiten jenseits von 19 Metern abgeliefert. Überragend: die US-Amerikanerin Chase Ealey, die souverän ihren Titel verteidigte. Yemisi Ogunleye und Sara Gambetta wurden Zehnte und Zwölfte.
Silke Bernhart

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Direkt der erste Versuch saß: 20,35 Meter für Chase Ealey (USA) – ein Stoß, der die Konkurrenz schockte. Im Vorjahr hatte sie mit 20,51 Metern ihren ersten WM-Titel gefeiert, im Jahr darauf nun verteidigte sie ihn eindrucksvoll, denn an der Weite kam am Samstag bei der WM in Budapest keine Konkurrentin mehr vorbei. Allein die 29-Jährige selbst konnte in Runde fünf sogar noch einen draufpacken und sich mit 20,43 Metern das zweite WM-Gold in Folge sichern.

Mit Sarah Mitton (Kanada; 20,08 m) überbot eine weitere Stoßerin in Budapest die 20-Meter-Marke, für sie erfüllte sich mit Silber der Medaillentraum, nachdem sie 2022 in Eugene als Vierte noch leer ausgegangen war. Dahinter gab's einen Zentimeter-Krimi um Bronze, über den schließlich der zweitbeste Stoß entscheiden musste, denn sowohl Lijiao Gong (China) als auch Auriol Dongmo (Portugal) stießen 19,69 Meter. Mit 19,67 zu 19,63 Metern hatte die Chinesin das bessere Ende für sich. Bemerkenswert: Schon vor 14 Jahren hatte Gong mit WM-Bronze ihre erste internationale Medaille gefeiert.

Endkampf ohne Ogunleye und Gambetta

Sara Gambetta (SV Halle) hatte als Olympia-Achte, Fünfte der EM und Hallen-Vize-Europameisterin bei ihren zurückliegenden internationalen Auftritten stets den Sprung in die Top Acht geschafft. In Budapest gelang dies jedoch nicht: Mit zwei Stößen fast exakt auf ihre Qualifikationsweite von 18,70 Metern – nämlich 18,70 und 18,71 Meter – wurde sie Zwölfte und verpasste damit die Chance auf drei weitere Versuche im Endkampf.

MIt ihr verließ auch Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) frühzeitig das Stadion. An ihre 19,44 Meter der Qualifikation konnte sie nicht mehr anknüpfen, mit zwei ungültigen Versuchen und 18,97 Metern gab's Platz zehn. Wie hoch das Niveau im Finale war, unterstreicht die Tatsache, dass in der WM-Geschichte erst einmal zuvor ein weiterer Stoß für den zehnten Platz notiert wurde. Dieses Mal waren 19,26 Meter für die Top Acht gefordert.

Stimmen zum Wettbewerb:

Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim):
Ich habe den Wettkampf wirklich genießen können. Es war noch mal eine andere Atmosphäre als heute morgen. Es war volles Haus, das hat man unten schon gemerkt, auch die anderen Wettbewerbe noch dazu, das macht schon was mit einem, vor allem als unerfahrene Athletin. Da lerne ich auf jeden Fall viel für die Zukunft, vor allem im Hinblick aufs nächste Jahr. Aber ich weiß, was ich kann, ich habe an die 19 Meter gestoßen, ich bin auf Platz zehn der Welt. Ich bin total zufrieden. Letztes Jahr hätte ich davon nur träumen können. Es gibt keinen Grund zur Enttäuschung.

Sara Gambetta (SV Halle):
Mit meiner Weite bin ich natürlich nicht zufrieden, ich hätte gerne hier gezeigt, dass ich 19 Meter stoßen kann. Hat leider nicht geklappt. Aber für mich war es sehr emotional heute Morgen, dass ich überhaupt ins WM-Finale gekommen bin, nachdem ich zwei Mal bei den vorhergehenden Weltmeisterschaften ganz bitter in der Quali mit Platz 13 ausgeschieden bin. Zudem bin ich vor ein paar Tagen krank geworden, ich glaube man hört es noch ein bisschen. Aber dank der tollen Arbeit der DLV-Ärzte und des Physioteams konnte ich heute fit an den Start gehen. Und ich kann zufrieden sein: Platz zwölf in der Welt, das kann ich mit nach Hause nehmen! Die Atmosphäre hier im Stadion ist der Wahnsinn! Ich bin seit zehn Tagen hier und habe den einen oder anderen Wettkampf gesehen, vor allem die beiden Diskusfinals. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, und es ist definitiv meine schönste WM bisher!

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