Der Stabhochsprung-Olympiasieger von 2016 Thiago Braz ist nach einer positiven Dopingprobe für 16 Monate gesperrt worden. Er ist bereits seit Juli 2023 suspendiert.
Die Unabhängige Integritätskommission von World Athletics (AIU) hat am Dienstag das Urteil im Dopingfall des Stabhochsprung-Olympiasiegers von 2016 Thiago Braz verkündet: Der Brasilianer, der sich in Rio vor Heimpublikum in einem ebenso spannenden wie emotionsgeladenen Duell mit 6,03 Metern gegen den damaligen Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) durchgesetzt hatte, wird aufgrund einer positiven Dopingprobe für 16 Monate gesperrt.
Bei einem Dopingtest des heute 30-Jährigen während des Diamond League-Meetings am 2. Juli 2023 in Stockholm (Schweden) wurde die verbotene Substanz Ostarin Glucuronid festgestellt, heißt es in einer AIU-Pressemitteilung. Ostarin wird verwendet, um das Muskelwachstum und die sportliche Leistung zu steigern. Laut Thiago Braz habe er diese Substanz über Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen, die ihm sein Ernährungsberater empfohlen habe. Er darf bis zum 27. November 2024 nicht an Wettkämpfen teilnehmen und wird daher auch die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) verpassen.
Die AIU hatte eigentlich sogar für eine Vier-Jahres-Sperre plädiert und wird die Entscheidung des Disziplinar-Tribunals anfechten. Sie wirft Thiago Braz Fahrlässigkeit und indirekte Absicht vor: "Athleten aus Brasilien, einschließlich Herrn Braz, sind spezifisch über die Gefahren rund um die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln aus brasilianischen Apotheken aufgeklärt worden", wird AIU-Chef Brett Clothier in der Pressemitteilung zitiert. "Angesichts dieser deutlichen Warnungen ist es enttäuschend, mit einem Fall wie diesem zu tun zu haben."