Bei einem Wettkampf im Rahmen des Trainingslagers in Kuala Lumpur (Malaysia) haben die deutschen Sprinterinnen und Sprinter am Samstag Fahrt aufgenommen für die World Relays am kommenden Wochenende in China. Mit einer tiefen 38er Zeit beeindruckte vor allem die männliche 4x100 Meter Staffel. Auch zwei deutsche Hürden-Asse konnten überzeugen.
Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Owen Ansah (Hamburger SV), Yannick Wolf (Cologne Athletics) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) haben am Samstag ein Staffelrennen hingelegt, das Vorfreude weckt auf die World Relays in Guangzhou (China; 10./11. Mai): Beim Cahya Mata Super Series MA International Meet in Kuala Lumpur in Malaysia brachten sie den Stab nach 4x100 Metern in 38,26 Sekunden ins Ziel.
„Diese Zeit ist wirklich sehr stark und gibt Selbstvertrauen für die nächste Woche“, ordnete der Leitende Bundestrainer Sprint/Hürde Julian Reus die Leistung ein. „Die Bedingungen waren sehr wechselhaft, das haben die Athletinnen und Athleten gut gelöst.“ Zum deutschen Rekord der EM 2022 in München fehlten lediglich 29 Hundertstel.
Owen Ansah im Einzel der Schnellste
In 38,84 Sekunden unterstrichen dahinter in der zweiten deutschen Männer-Staffel auch Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München), Julian Wagner (TV Wattenscheid 01), Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar) und Chidiera Onuoha (ASV Köln), dass der deutsche Männersprint zurzeit sowohl in der Breite als auch in der Spitze stark ist wie wohl nie zuvor.
Eine Frauenstaffel testete in der Besetzung Sophia Junk (Sprintteam Wetzlar), Nele Jaworski (VfL Wolfsburg), Talea Prepens (TV Cloppenburg) und Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim) in 43,43 Sekunden für die World Relays. Wer in der kommenden Woche aus dem Trainingslager in Malaysia weiterreisen darf nach China, entscheidet sich auf Basis der Trainings- und Wettkampf-Eindrücke im Anschluss an das Meeting. Die Nominierung wird zu Wochenbeginn bekanntgegeben.
Im Anschluss an die Staffelrennen waren einige Sprinter noch im Einzel über 100 Meter im Einsatz. Die beste Zeit ging dabei auf das Konto von Owen Ansah, der sich in 10,31 Sekunden durch 2,0 m/sec Gegenwind kämpfte. Für Julian Wagner und Heiko Gussmann wurden in einem weiteren Rennen (-0,4 m/sec) 10,40 und 10,45 Sekunden gestoppt.
U23-EM-Norm für Rosina Schneider
Darüber hinaus ebnete auch Hürdensprinterin Rosina Schneider (TV Sulz) das Meeting den Weg zu einer internationalen Meisterschaft: Die 20-Jährige blieb im Finale in 13,03 Sekunden deutlich unter der Norm für die U23-EM in Bergen (Norwegen; 17. bis 20. Juli). Erst dreimal war sie in ihrer Karriere schneller unterwegs. Über eine deutliche neue Bestzeit konnte sich der Deutsche Hallen-Vizemeister Gregory Minoué (TV Angermund) freuen: Nachdem er im Vorlauf mit -1,7 m/sec Gegenwind (13,73 sec) noch etwas Pech hatte, unterbot er im Finale in 13,55 Sekunden (+0,1 m/sec) seine Bestzeit um satte 15 Hundertstel.
Im Weitsprung meldete sich der Deutsche Meister Simon Batz (MTG Mannheim) nach seiner Verletzung aus der Hallensaison wieder im Wettkampfgeschehen zurück. Elf Wochen nach seinem Saison-Abbruch Mitte Februar beim Meeting von Liévin (Frankreich) flog der 22-Jährige am Samstag bei Windstille bis auf 7,81 Meter – und das noch aus kurzem Anlauf von 14 Schritten.