Die deutschen Sprinter haben am Sonntag bei der U20-EM in Tampere die Silbermedaille gewonnen. Zunächst sprinteten Enzo Kieß, Louis Schuster, Felix Schulze und Jakob Kemminer als Dritte durchs Ziel. Durch die Disqualifikation der siegreichen Spanier errangen sie schließlich Silber
Eine starke Mannschaftsleistung der deutschen Sprinter ist am Sonntag bei der U20-EM in Tampere (Finnland) mit einer Medaille belohnt worden. Im Finale über 4x100 Meter standen Enzo Kieß (LAC Erdgas Chemnitz), Einzelstarter Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig), Felix Schulze (Hamburger SV) und der Deutsche U20-Meister Jakob Kemminer (LAC Erdgas Chemnitz) auf der Bahn. Der Startläufer, der neu ins Team gekommen war, breitete vor dem Start die Arme aus, um die Stimmung im Ratina-Stadion aufzusaugen, das am Abschlusstag auf der Haupttribüne und in den Kurven gut gefüllt war.
Der erste Wechsel verlief dann holprig, Louis Schuster übernahm das Staffelholz aber sicher und sprintete los. Felix Schulze absolvierte eine starke Kurve und überreichte das Staffelholz auf Rang drei liegend an U18-Europameister Jakob Kemminer, der gut ins Fliegen kam. Spanien, Frankreich und Deutschland setzten sich ab und machten die Medaillen – vorläufig – unter sich aus. In 39,32 Sekunden gewann Spanien vor Frankreich (39,57 sec) und Deutschland (39,78 sec). Die Zeit des deutschen Quartetts: deutlich schneller als die der Bronze-Staffel von 2023, die damals in 40,15 Sekunden aufs Podium gesprintet waren.
Später wurde aus Bronze sogar noch Silber: Die siegreichen Spanier wurden wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert, Deutschland rückte um einen Platz nach vorn. Mit aufs Podest steigen wird auch Alvin Mawumba (TV Wattenscheid 01), der mit einem Vorlauf-Einsatz seinen Teil zur Staffel-Medaille beigetragen hat.
Stimmen zum Wettbewerb
Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth):
Auf einer Skala von eins bis zehn ist das Gefühl, hier gemeinsam eine Medaille gewonnen zu haben, eine Zehn! Wir sind vollkommen zufrieden, die Zeit ist mega. Es ist egal, ob die Wechsel ein bisschen gehapert haben, es ging nur darum, dass wir gut durchkommen. Für mich war es wichtig, das Ding so gut es geht, nach Hause zu tragen, nachdem die anderen ihren Job gemacht haben. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Abschnitt. Ich wusste, dass ich vielleicht nicht ganz top in Form bin, mir ist hintenraus ein bisschen der Beuger zugegangen. Ich habe aber versucht draufzubleiben und habe das relativ gut ins Ziel gebracht.
Felix Schulze (Hamburger SV):
Wir alle haben in dieser Saison viele Höhepunkte, aber auch viele Tiefpunkte gehabt. Uns hier zu belohnen, in so einem starken Rennen, ist jede Träne wert. Das Problem beim Wechsel von Louis auf mich war, dass die Sonne so gestrahlt hat, dass ich unseren weißen Tape-Streifen kaum gesehen habe. Ich habe auf das, was ich diese Saison gezeigt habe, vertraut, der Wechsel war dann relativ gut. Ich habe mich sehr schnell gefühlt, der Spanier links von mir ist ein bisschen weggelaufen, trotzdem war das ein gutes Rennen von mir.
Enzo Kieß (LAC Erdgas Chemnitz):
Mit der Geste vor dem Start wollte ich einfach die Atmosphäre aufsaugen und das Beste fürs Team rausholen. Das ist mir ganz gut gelungen. Es war echt unglaublich. Ich fand, ich bin ganz gut rausgekommen, für mich hat es sich sehr schnell angefühlt.
Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig):
Mein erster Wechsel war ein bisschen schwierig, aber wir haben es gut gelöst bekommen. Ich bin solide gelaufen, der zweite Wechsel war dann super.