| U20-EM 2025

Tampere Tag 4 | DLV-Langsprinterinnen erkämpfen sich in neuer Besetzung Silber

© Jan Papenfuß
Die letzte Medaille der U20-EM gewann am Sonntag die 4x400-Meter-Staffel der weiblichen U20: Obwohl Einzel-Silbermedaillengewinnerin Johanna Martin passen musste, stürmten Luna Fischer, Pauline Richter, Katharina Rupp und 800-Meter-Siegerin Jana Becker im Team zu Silber.
Svenja Sapper

In neuer Besetzung hat die deutsche 4x400-Meter-Staffel am Sonntag bei der U20-EM in Tampere (Finnland) die Silbermedaille erkämpft. Die Silbermedaillengewinnerin über 400 Meter Johanna Martin (1. LAV Rostock) musste nach gesundheitlichen Beschwerden in den vergangenen Wochen und drei Rennen in Tampere angeschlagen passen. So rückte 800-Meter-Siegerin Jana Becker (Königsteiner LV) ins Team, die erst eine Stunde zuvor ihr Finale bestritten hatte. Außerdem wurden die Einzelstarterinnen Katharina Rupp (LG Donau-Ries) und Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover) im Finale eingesetzt. 

Wie im Vorjahr bei der U20-WM übernahm die Hannoveranerin die Position der Startläuferin und hatte die anspruchsvolle Aufgabe, dem deutschen Team schon beim ersten Wechsel eine möglichst gute Position zu bescheren. Das glückte, Luna Fischer wechselte als Vierte auf Pauline Richter (1. LAV Rostock), die bereits im Vorlauf an Position zwei gelaufen war und auch im Finale wieder loslegte wie die Feuerwehr: An der 200-Meter-Marke hatte sie schon einen deutlichen Vorsprung auf die Verfolgerinnen herausgelaufen. Die kamen zwar danach wieder näher, doch mit dem schnellsten Streckenabschnitt übergab die U20-DM-Zweite als Erste. 

Teamwork auf ganzer Linie

Katharina Rupp wehrte sich anschließend tapfer gegen die Angriffe von Frankreich, Polen und den Niederlanden, die alle noch im Medaillenkampf mitmischten. Als knappe Vierte wechselte sie auf Jana Becker. Und diese machte es ähnlich wie eine Stunde zuvor in ihrem 800-Meter-Finale: In der letzten Kurve kam der Kick. Einzig Frankreich (3:33,56 min) war enteilt, dahinter gewann das DLV-Team in 3:34,35 Minuten Silber. Drei Zehntel dahinter komplettierte Italien die Top Drei, der Antritt der Dritten über 400 Meter Anastazja Kus für Polen kam zu spät. 

Gemeinsam mit den vier im Finale eingesetzten Athletinnen dürfen auch Ida Carlotta Schröder (Hamburger SV), Luise Sommer (LAC Erdgas Chemnitz) und Cäcilia Weimann (SC Potsdam) aufs Podest steigen, die mit ihrem Vorlauf-Sieg dem deutschen Team den Weg zum Sieg geebnet hatten. Und im Herzen ist selbstverständlich auch Johanna Martin ein Teil des Teams. 

Stimmen zum Wettbewerb

Pauline Richter (1. LAV Rostock): 
Ich war sehr, sehr aufgeregt! Das hat sich schon gestern Abend gezeigt: Ich habe kaum geschlafen. Als ich hier an der Linie stand, wusste ich, dass ich maximal anballern muss, und das habe ich getan. Ich habe die Abschnitte von Katharina und Jana gar nicht richtig mitbekommen, weil mir so schlecht war. Aber als ich Jana ins Ziel habe laufen sehen, war ich wieder fit und richtig happy. Eine EM-Medaille zu holen war schon die ganze Saison über der Traum, und deshalb bin ich gerade auch überglücklich und kann das noch gar nicht richtig fassen. Ich bin sehr dankbar, dass mein Coach mich überredet hat, bei den Deutschen Meisterschaften zu starten. Sonst würde ich hier nicht stehen. Ich habe die Saison über nicht wirklich an mich geglaubt und daher ist es umso schöner, dass ich mich hier mit dieser Medaille belohnen konnte. Es war richtig, richtig cool, dass Jana von Anfang an gesagt hat, dass sie dabei ist und uns in der Staffel unterstützt. 

Jana Marie Becker (Königsteiner LV): 
Ich habe heute Morgen erfahren, dass eventuell noch ein Start in der Staffel ansteht. Ich habe aber von Anfang an gesagt: erst mal Fokus auf die 800 und dann habe ich so viel Adrenalin, dass ich das ins Staffelrennen mitgenommen habe. Ich habe meine Beine gar nicht gespürt, das lag am Adrenalin. Die Physios haben nach dem 800-Meter-Finale einen super Einsatz geleistet und mich ready gemacht. Ich musste mich nur hinlegen und sie haben meine Beine kalt abgeschrubbt. Ich dachte mir: Okay, ich bin Europameisterin über 800 Meter, ich habe auf jeden Fall die beste Ausdauer von jeder Schlussläuferin hier! Ich kann 4x400 laufen, das haben wir letztes Jahr in Lima gesehen. Das hat mich über diese Runde getragen. 

Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover): 
Ich war froh, dass ich den Start machen konnte. Aus dem Startblock loszulaufen, ist das, was ich gewohnt bin. Die Atmosphäre war super. Der Wechsel auf Pauline hat super geklappt, sodass sie dann auch ihr Rennen machen konnte. Wir konnten uns gut auf die neue Besetzung einstellen, wir haben uns echt gefreut, dass das mit Jana noch so super geklappt hat nach ihrem 800-Meter-Sieg. 

Katharina Rupp (LG Donau-Ries):
Es hat total Spaß gemacht! Ich bin sehr froh, dass ich auch im Finale mitlaufen durfte. Ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht dafür, dass ich das erste Mal in der Staffel international laufe. 

U20-EM 2025 

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