Merlin Hummel hat am Mittwochabend bei den World University Games Rhein-Ruhr seine dritte internationale Silbermedaille gewonnen: Mit 77,03 Metern fehlten dem Hammerwerfer lediglich sieben Zentimeter zu Gold.
Hammerwerfer Merlin Hummel (IU Internationale HS / LG Stadtwerke München) hat einen Tag nach dem Doppelsieg der DLV-Diskuswerfer (wir berichteten) die nächste deutsche Medaille bei den FISU World University Games Rhein-Ruhr gewonnen. Im Lohrheidestadion von Bochum-Wattenscheid holte er mit 77,03 Metern Silber und musste sich dabei nur einem Dauerrivalen geschlagen geben: Gold holte sich der Olympia-Dritte aus der Ukraine Mykhaylo Kokhan (77,10 m).
Insgesamt zehnmal sind Merlin Hummel und Mykhaylo Kokhan schon gegeneinander gestartet, achtmal hatte der Ukrainer bisher die Oberhand, unter anderem bei der U20-EM 2021 und der U23-EM 2023, wo Merlin Hummel jeweils Silber gewann.
Dass sie sich zunehmend auf Augenhöhe begegnen unterstreichen die Tatsache, dass der Deutsche im Frühjahr beim Werfer-Europacup erstmals vor dem ein Jahr älteren Konkurrenten einkam – und die Tatsache, dass Merlin Hummel den Ukrainer auch in Bochum-Wattenscheid an den Rand einer Niederlage bringen konnte. Bis zur vierten Runde führte er, bevor Mykhaylo Kokhan noch um sieben Zentimeter vorbeizog. Bronze ging an den Italiener Giorgio Oliveri (73,78 m).
Jana Lakner wird Fünfte
Über 400 Meter schnupperte auch Jana Lakner (OTH Regensburg / LG Telis Finanz Regensburg) an einer Medaille. Auf die Zielgerade bog sie sogar als Führende ein, hatte dem Angriff der Konkurrenz dann aber nichts mehr entgegenzusetzen. Zum Titel stürmte die Tschechin Barbora Malíková, U23-Vize-Europameisterin von 2021, die nach 51,52 Sekunden die Ziellinie überquerte. Dahinter rannten Veronika Driljacic (Kroatien; 51,66 sec) und Alessandra Bonora (Italien; 52,41 sec) aufs Podest. Lana Lakner (52,57 sec) wurde Fünfte.
Eine Mammut-Aufgabe hatte sich Lukas Ehrle (University of Mississippi / LG Brandenkopf) auferlegt: Den zweiten 10.000er innerhalb von sechs Tagen nach Platz zwölf bei der U23-EM in Bergen (Norwegen). Zu Beginn ergriff der 20-Jährige mutig die Spitze und sorgte für ein schnelles Tempo, doch schon bald fingen ihn die Konkurrenten wieder ein und dem Berg- und Trail-Spezialisten schwanden die Kräfte. Am Ende gab's in 29:55,97 Minuten Platz 19.
Luka Herden und Simon Batz mit Top-Weiten
Einen starken Auftritt legte im 800-Meter-Halbfinale Smilla Kolbe (University of North Florida / Eintracht Frankfurt; 2:01,89 min) hin. Sie übernahm nach der ersten Runde die Führung und gab diese bis zum Ziel nicht mehr her. Dabei konnte sie auch einem Angriff der Inderin Chanda Chanda (2:02,05 min) standhalten und gegen Ende noch einmal beschleunigen.
Erfolgreich verlief aus deutscher Sicht auch die Weitsprung-Qualifikation der Männer, in der Luka Herden (Uni Münster / LG Brillux Münster) und Simon Batz (IU Internationale HS / MTG Mannheim) mit 7,96 und 7,89 Metern die besten Weiten des Tages hinlegten. Das Kugelstoß-Finale der Männer findet ebenso mit zweifacher deutscher Beteiligung statt, U23-Europameister Tizian Lauria (HS für Polizei Baden-Württemberg / VfL Sindelfingen; 19,09 m) zählte zu den fünf 19-Meter-Stoßern im Feld, Kevin Reim (HS Mittweida / WSG Schwarzenberg Wildenau) reichten 18,43 Meter.
Im Diskuswurf der Frauen hielten Antonia Kinzel (HS Mannheim / SV Halle; 57,36) und Lokalmatadorin Joyce Oguama (Uni Bochum / TV Wattenscheid 01; 54,88 m) die deutschen Fahnen hoch. Die 60-Meter-Marke konnte in der Qualifikation noch keine Athletin überbieten, die DLV-Athletinnen haben im Finale noch einmal die Chance dazu.
Yasmin Amaadacho im nächsten Finale
Eine weiter, eine raus lautete das deutsche Ergebnis der Halbfinals über 400 Meter Hürden. Yasmin Amaadacho (Uni Zürich / Frankfurt Athletics; 56,60 sec) steht wenige Tage nach ihrem siebten Platz bei der U23-EM erneut in einem internationalen Finale, für Sabrina Heil (Uni Frankfurt | Frankfurt Athletics; 58,02 sec) reichte es dagegen nicht.
Einen Tag mit Höhen und Tiefen absolvierte Siebenkämpferin Jenna Fee Feyerabend. Die Studentin an der San Diego State University, die für den TV Groß-Gerau startet, musste nach einem ordentlichen Start mit 14,27 Sekunden über die Hürden und 1,71 Meter im Hochsprung besonders im Kugelstoßen (12,93 m) einen Dämpfer einstecken, mit dem 200-Meter-Resultat (26,83 sec) zeigte sie sich am Ende einer langen Saison zufrieden. Nach Gold greift die Hallen-Vize-Weltmeisterin aus Irland Kate O'Connor (13,89 sec | 1,83 m | 13,76 m | 24,33 sec)