Im Ratina Stadion von Tampere (Finnland) finden vom 7. bis zum 10. August die U20-Europameisterschaften statt. Am Samstag stehen zwölf Vorrunden auf dem Programm, elf davon mit deutscher Beteiligung. Außerdem starten die Siebenkämpferinnen in ihren Wettbewerb. Hier lesen Sie von Disziplin zu Disziplin, wie sich die DLV-Talente in Tampere präsentiert haben.
Weibliche U20
200 Meter | Halbfinals
Judith Bilepo Mokobe eindrucksvoll
Zum Abschluss der Vormittagssession setzte eine deutsche 200-Meter-Sprinterin ein großes Ausrufezeichen: Angetrieben von günstigem Rückenwind von +1,1 Meter/Sekunde stürmte Judith Bilepo Mokobe (USC Mainz) in ihrem Halbfinale auf und davon. Obwohl sie auf den letzten Metern noch austrudelte, leuchteten 23,11 Sekunden auf der Anzeigetafel auf, damit stellte sie ihre Bestzeit ein.
Ebenfalls einen starken Eindruck hinterließ die Britin Lucy Tallon (23,37 sec), die bei leichtem Gegenwind das zweite Halbfinale für sich entschied. Als Dritte kämpfte in diesem Lauf auch Mia Louisa Schmitz (USC Mainz) um einen Finalplatz mit. Sie sprintete in 23,72 Sekunden bis auf vier Hundertstel an ihre Bestzeit heran, wurde aber nicht mit einem Finalticket belohnt, da die Dritt- bis Fünftplatzierten des ersten Laufs – sicher auch dank der günstigen Windbedingungen – ein wenig schneller gewesen waren.
Im dritten und langsamsten Lauf setzte sich die Irin Precious Akpe-Moses in 23,60 Sekunden durch, die Jahresbeste Wiktoria Gajosz aus Polen hatte als Dritte in 23,72 Sekunden das Nachsehen. Die dritte deutsche Sprinterin Serafina Kempf (LG Wilhelmshaven) konnte auf den letzten Metern nicht mehr ganz mithalten, in 24,08 Sekunden wurde sie Siebte. Für die 18-Jährige, deren Bestzeit bei 23,76 Sekunden steht, war jedoch schon der Halbfinal-Einzug ein Erfolg gewesen.
100 Meter Hürden | Vorläufe
DLV-Hürdensprinterinnen mit Luft nach oben im Halbfinale
Alle drei deutschen Hürdensprinterinnen machten nach ihren Vorläufen noch jede Menge Verbesserungspotenzial aus. Glücklicherweise werden sie alle im Halbfinale noch einmal die Chance bekommen, eine Schippe draufzupacken.
Als Erste aus dem Trio war die Deutsche U20-Meisterin Samita Schatz (Pulheimer SC) im Einsatz. Sie blieb in der Mitte des Rennens an einer Hürde hängen, kämpfte sich aber durch: In 13,85 Sekunden reichte es als Vierte für das große Q. „Ich sage ehrlich: Heute Morgen habe ich mich gut gefühlt, aber jetzt nicht mehr so. Ich glaube, das war die Aufregung. Ich muss mir das Rennen noch mal anschauen, ich weiß gar nicht genau, was für einen technischen Fehler ich gemacht habe. Als ich an der Hürde hängen geblieben bin, dachte ich mir: Es kann noch nicht vorbei sein! Da habe ich bis zum Ende gekämpft“, sagte sie.
Kurz darauf zog Sandy Sakyi (SV Werder Bremen) nach. Sie wurde in 13,79 Sekunden Dritte ihres Rennens. „Ich war ein bisschen unzufrieden mit Bahn eins. Mein Start war nicht so gut, ich bin auch gegen den Arm der Läuferin neben mir gestoßen, das hat mich ein bisschen rausgebracht. Aber ich bin glücklich, dass ich im Halbfinale bin“, bilanzierte sie. Im Vorjahr hatte sie bei der U20-WM im Vorlauf einen Fehlstart fabriziert, das spukte noch ein wenig in ihrem Kopf herum. „Als es „Auf die Plätze“ hieß, habe ich mir schon gedacht: 'Jetzt bloß keinen Fehlstart!'“, gestand die 19-Jährige. So sieht sie für das Halbfinale noch Reserven am Start.
Mit Platz zwei und 13,75 Sekunden machte auch Amalia Pannach (Dresdner SC 1898) das Halbfinale klar. In einem turbulenten Rennen: Gleich zwei Athletinnen stürzten. „Ich bin glücklich, dass ich bei meiner ersten internationalen Meisterschaft ins Halbfinale einziehe. Ein bisschen habe ich schon damit gerechnet“, erklärte die Dresdnerin. „Die Stürze habe ich mitbekommen, aber versucht, mich trotzdem auf mich zu konzentrieren und das Rennen gut zu Ende zu bringen.“ Auch sie sah am Start und zwischen den Hürden noch Verbesserungspotenzial.
4x100 Meter | Vorläufe
DLV-Sprinterinnen disqualifiziert
Die Tücken des Staffellaufs bekamen am Samstag die DLV-Sprinterinnen im Vorlauf über 4x100 Meter zu spüren. Zwar brachten Emma Goretzka (LAC Berlin), Serafina Kempf (LG Wilhelmshaven), Philina Schwartz (SC Berlin) und Anne Böcker (TSV Bayer 04 Leverkusen) das Holz in 44,72 Sekunden als Zweite ihres Laufes ins Ziel. Doch leider gelangen die Wechsel nicht gänzlich flüssig, und einige Zeit nach dem Rennen prangte dann ein "DQ" neben dem Resultat der deutschen Staffel. Grund dafür: zwei Schritte auf die Linie, welche die innere Bahnbegrenzung markiert. So können die Sprinterinnen im Finale diesmal leider nicht nach den Sternen greifen. Eine bittere Erfahrung, aber hoffentlich eine, aus der sie gestärkt hervorgehen werden.
4x400 Meter | Vorläufe
DLV-Langsprinterinnen als Laufsiegerinnen im Finale
Noch ohne die drei Einzelstarterinnen, aber mit einem Quartett an hochmotivierten und glänzend aufgelegten Langsprinterinnen ging das deutsche Team über 4x400 Meter ins Rennen. U18-Athletin Ida Carlotta Schröder (Hamburger SV), die im Juli beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) am Start gewesen war, führte die DLV-Auswahl zunächst auf Rang drei. Es folgte ein eindrucksvoller Auftritt von Pauline Richter (1. LAV Rostock), die sich an die Spitze des Feldes setzte und einen ordentlichen Vorsprung herauslief.
Die U18-EM-Dritte über 200 Meter übergab das Staffelholz an Luise Sommer (LAC Erdgas Chemnitz). Die Debütantin konnte den ersten Platz souverän behaupten. Hintenraus bewies Cäcilia Weimann (SC Potsdam), EYOF-Zweite über 800 Meter, ihr Stehvermögen, das sie als Mittelstrecklerin mitbringt. In 3:36,48 Minuten schnappte sich das DLV-Quartett den Laufsieg. Im zweiten Rennen war nur Italien in 3:35,24 Minuten schneller.
Kugelstoß | Qualifikation
Beide Kugelstoßerinnen erreichen das Finale
Das Finale im Kugelstoßen wird am Sonntag mit doppelter deutscher Beteiligung stattfinden: Sowohl Anna-Maria Weber (VfB Stuttgart) als auch Emily Scherf (SC Neubrandenburg) überstanden die Qualifikation am Samstagabend mit einem kleinen q. Der Stuttgarterin gelangen mit 14,40 und 14,45 Metern zwei solide Stöße, die sie auf Platz neun im Gesamt-Klassement führten. Der erste Versuch ihrer Team-Kollegin, ein Sicherheitsstoß, wurde nachträglich ungültig gegeben. Doch mit 14,42 Metern im zweiten und 15,21 Metern im dritten Durchgang gelang ihr mit der drittbesten Weite locker der Finaleinzug, nur Anhelina Shepel (Ukraine; 15,26 m) und Tilena Martinez (Spanien; 15,25 m) kamen ein paar Zentimeter weiter.
"Der Wettkampf hat ganz gut angefangen, leider konnte ich im dritten Versuch nichts mehr draufpacken", sagte Anna-Maria Weber. "Aber das Finale war das Ziel, deshalb bin ich gerade happy. Ich war extrem nervös, aber die Erfahrung hier gefällt mir sehr gut. Abends zu stoßen liegt mir gut, das bin ich gewohnt. Es war auf jeden Fall eine andere Stimmung als bei anderen Wettkämpfen, das ist schon cool."
"Mein Ziel war es, erst einen Sicherheitsstoß zu machen, mein erster Wurf wurde zunächst auch gültig gegeben und mit 14,26 Metern gemessen", erzählte Emily Scherf. "Ein paar Minuten später kam der Kampfrichter dann zu mir und teilte mir mit, dass er ungültig war. Das hat mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Aber ich war froh, dass der zweite gültig war und ich im dritten noch ein bisschen was zeigen konnte. Das gibt mir viel Selbstvertrauen, meine letzten sechs Wochen waren sehr schwierig. Da lief es einfach nicht, ich habe lange keine 15 Meter gestoßen, deshalb bin ich froh, dass es hier wieder geklappt hat."
Siebenkampf | Tag 1
Ein erster Tag mit Höhen und Tiefen
Besser hätte sich Emma Kaul (USC Mainz) den Start in den Siebenkampf nicht vorstellen können: Über 100 Meter Hürden hängte sie kurzerhand die mit schnelleren Bestzeiten gemeldeten Favoritinnen Jana Koscak (Kroatien; 13,69 sec) und Sarolta Kriszt (13,70 sec) ab und rannte ihrerseits in Bestzeit von 13,52 Sekunden zum Disziplinsieg. Es folgte mit 1,68 Metern ein grundsolider Hochsprung, dieselbe Höhe hatte sie auch bei ihrer Bestleistung in Bernhausen überquert.
Mit dem Kugelstoßen haderte die 19-Jährige dann etwas. 11,40 Meter – fast genau ein Meter weniger als in Bernhausen. Über 200 Meter kam dann noch Pech hinzu: Da die starken 24,08 Sekunden in Bernhausen vom Winde verweht waren, wurde Emma Kaul in Tampere in den ersten Lauf gesetzt und musste auf der Innenbahn bei starkem Gegenwind allein Tempo machen. So gingen 25,03 Sekunden in die Wertung ein. Mit 3.382 Punkten, 123 weniger als in Bernhausen, übernachtet sie auf Platz sieben.
DLV-Siebenkämpferinnen trennen nur 25 Punkte
Einen Platz dahinter sortiert sich Anna Hinkelmann (SV Halle; 3.363 pt) ein, die gegenüber ihrer Bestleistung mit 16 Punkten im Plus liegt. Zwar begann der Wettkampf über die Hürden in 14,37 Sekunden ein wenig holprig, danach machte sie jedoch im Hochsprung mit 1,65 Metern zwölf Zentimeter auf den Kurs von Bernhausen gut. 12,50 Meter mit der Kugel und 24,35 Sekunden über 200 Meter rundeten den Tag ab.
Nur sechs Punkte dahinter folgt auf Rang neun schon Anna-Elisabeth Ehlers (TSV Bayer 04 Leverkusen). Sie startete in 14,72 Sekunden mit einer deutlichen Bestzeit über die Hürden, spielte im Hochsprung mit 1,80 Metern ihre Stärke aus. Im Kugelstoßen übertraf sie mit 12,15 Metern zum ersten Mal die Zwölf-Meter-Marke, ehe sie Tag eins mit 25,64 Sekunden über 200 Meter beschloss.
An der Spitze drehten ab der zweiten Disziplin die Favoritinnen richtig auf: Mit 1,92 Metern im Hochsprung und glatten 14 Metern im Kugelstoßen sorgte Jana Koscak für Staunen. Sie führt mit 3.820 Punkten deutlich, Sarolta Kriszt, die im Weitsprung und vor allem über 800 Meter ihre Stärken hat, ist mit 3.611 Zählern noch auf Kurs für eine neue Siebenkampf-Bestleistung, die bei stolzen 6.225 Punkten steht.
Stimme zu Tag 1
Emma Kaul (USC Mainz):
Die Hürde war fantastisch, mit der Zeit habe ich so nicht gerechnet. Ich wusste, dass ich so schnell laufen kann, aber dass es dann hier gepasst hat, war phänomenal. Top Start! Hochsprung lief dann solide, auch wenn ich gern höher gesprungen wäre. Aber für einen Mehrkampf ist das super. Kugelstoßen ist so eine Disziplin nach dem Motto: Abhaken und weitermachen. Hier ist viel Gegenwind und auf den 200 Metern musste ich viele Meter allein vorne laufen. Ich weiß nicht, wie ich es anders hätte machen sollen. Ohne jemanden vor mir zu haben, ist das schwierig. Ich gucke hier eher auf mich und für mich gilt, jetzt noch das Bestmögliche draus zu machen und am Ende eine akzeptable Position rauszuholen. Am meisten freue ich mich morgen auf den Speerwurf.
Männliche U20
110 Meter Hürden | Vorläufe
Finn Mühlbauer bei Premiere im Halbfinale
Das beste Rennen aus dem Kreis der drei deutschen Hürdensprinter erwischte Finn Mühlbauer (TG Stockach). Der 18-Jährige qualifizierte sich in 14,07 Sekunden als Vierter fürs Halbfinale. "Es hat sich ganz gut angefühlt, aber irgendwie war ich nicht ganz drin im Rennen", meinte er. "Der Start war ganz gut, aber zwischendurch bin ich zu nah auf die Hürden gekommen."
Weniger glücklich verlief die U20-EM für seine beiden Teamkollegen. Der Deutsche U20-Meister Arne Döring (LAC Erdgas Chemnitz) ließ nach seinem Rennen den Kopf hängen. Er behakte sich ein wenig mit dem auf der Bahn neben ihm laufenden Italiener Matteo Togni, stieß die letzten Hürden um und lief in 14,40 Sekunden über die Ziellinie. "Ich kam nicht richtig ins Laufen rein, es waren immer einige Fehler drin. 14,40 Sekunden sind nicht das, was ich zeigen kann", sagte der noch 17-Jährige.
Vier Hundertstel schneller war Jerome Düringer (LV 90 Erzgebirge), auch für ihn war damit nach dem Vorlauf Endstation. "Ich habe den Start ein bisschen verschlafen. Ich habe versucht, wieder ranzulaufen, aber da vier oder fünf Hürden mitgenommen", sagte er. Die Atmosphäre und Organisation bei seiner ersten internationalen Meisterschaft fand er super und kündigte an, den Rest der EM auf der Tribüne zu verfolgen.
3.000 Meter Hindernis | Vorläufe
Jakob Rödel macht's direkt, Levin Saveur über die Zeit
Im ersten von zwei Hindernis-Vorläufen standen mit Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig) und Karl Geburek (ASV Erfurt) zwei der drei deutschen Hindernisläufer an der Startlinie. Vor allem der Leipziger, im Vorjahr U18-EM-Dritter über 2.000 Meter Hindernis, konnte sich direkt weit vorn im Feld einsortieren. Er blieb stets in Schlagdistanz zu den Top Fünf, die sich das große Q holten. Am vorletzten Wassergraben kam der Tscheche Adam Cervinka zu Fall, Jakob Rödel musste ein wenig ausweichen.
„Mir hat das nicht so viel ausgemacht, ich konnte ganz gut damit umgehen“, sagte der Deutsche U20-Meister später. „Es tut mir nur für ihn leid, er war der Favorit.“ Auf der letzten Runde konnte sich der Leipziger, an Position fünf liegend, umblicken und etwas Körner sparen. Zwar kam der Portugiese Tiago Machado noch angeflogen. „Ich konnte aber ganz gut einschätzen, wie weit der weg ist“, sagte Jakob Rödel, der sich in 8:55,40 Minuten als Fünfter ein großes Q sicherte.
Weniger zufrieden war Karl Geburek. In 9:05,08 Minuten wurde er in diesem Rennen Zehnter. Seine Bestzeit steht bei 9:01,40 Minuten. „Meine PB bin ich mit einem Sturz gelaufen, insofern wäre da schon deutlich mehr drin gewesen“, gab der Thüringer zu bedenken. „Ich habe mich vorher ganz okay gefühlt, aber dann gemerkt, dass die schon ordentlich schnell angehen. Und ich hatte ein, zwei Mal eine schlechte Position am Wassergraben. Da musste ich abbremsen, was ordentlich Kraft gekostet hat.“
Im zweiten Vorlauf machte es Levin Saveur (LG Stadtwerke München) spannend: Lange waren die Athleten im Pulk unterwegs, der 17-Jährige lag gut im Rennen. Auf den letzten zwei Runden zogen die Favoriten dann vorbei. Doch der Münchner kämpfte sich durch und wurde belohnt: 9:01,56 Minuten reichten für das letzte kleine q! „Ich bin immer sehr nervös vor dem Wettkampf und konnte heute früh gar nicht viel essen“, verriet er anschließend. „Der Startschuss kam ein bisschen abrupt. Ich wollte entweder innen in der Mitte oder ganz außen vorne laufen, damit ich das Hindernis gut sehe. Das hat geklappt. Hintenraus habe ich einfach gehofft, dass es noch für ein kleines q reicht.“
4x100 Meter | Vorläufe
DLV-Sprinter gewinnen ihren Lauf
Mit einem runden Rennen ist das deutsche 4x100-Meter-Quartett ins Finale der U20-EM eingezogen. Als Erster war Debütant Alvin Mawumba (TV Wattenscheid 01) im Einsatz, der mit der schnellsten Reaktionszeit für einen gelungenen Start sorgte. Es folgten Einzel-Starter Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) und Felix Schulze (Hamburger SV), die U18-Europameister Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth) als Führenden ins Rennen schickten. Dieser konnte sich sogar leisten, vor dem Zieleinlauf ein wenig Tempo rauszunehmen. In 40,18 Sekunden gab es den souveränen Laufsieg und die drittbeste Vorrundenzeit hinter Großbritannien (39,86 sec) und Spanien (39,93 sec).
4x400 Meter | Vorläufe
DLV-Quartett bucht im Vierkampf das Finalticket
Im letzten der drei 4x400-Meter-Vorläufe war beste Unterhaltung geboten. Für das DLV-Quartett eröffnete Lorenz Forsmann (TSV Moselfeuer Lehmen) das Rennen. Er übergab knapp vor dem französischen Startläufer als Führender an Jannis Dettner (LG Olympia Dortmund), der sich ein spannendes Battle mit seinem Kontrahenten lieferte. Beide wechselten fast zeitgleich. Als Fabian Straberg (Recklinghäuser LC) das Staffelholz übernommen hatte, kamen dann jedoch Dänemark und Slowenien stark auf, der Däne zog vorbei, der DLV-Langsprinter hielt dagegen.
So hatte Lucca Agostini (SV Go! Saar 05) eine schwierige Aufgabe, denn immerhin kämpften noch vier Teams um zwei direkte Finaltickets. Doch der 17-Jährige behauptete sich gut, ließ auf der Zielgeraden Dänemark und Slowenien stehen und kam knapp hinter Frankreich (3:11,36 min) in 3:11,53 Minuten ins Ziel. Nachträglich wurde das DLV-Quartett sogar zum Laufsieger erklärt, denn Frankreich wurde disqualifiziert. Die stärkste Zeit der ersten Runde hatte im zweiten Vorlauf Italien (3:09,26 min) angeboten.
Dreisprung | Qualifikation
Peter Osazee strahlt über den Finaleinzug
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht erschien nach der Dreisprung-Qualifikation Peter Osazee (MTG Mannheim) in der Mixed Zone. "Ich bin sehr glücklich!", freute er sich. "Es war ein kleiner Wunsch, die Quali zu überstehen und ins Finale zu kommen." Gleich im ersten Durchgang hatte er 15,48 Meter in die Grube gesetzt, zur Bestleistung fehlten nur sieben Zentimeter. Damit war der Mannheimer in einer Qualifikation, in der nur der Ukrainer Ivan Bulich mit 15,78 Metern die direkte Marke um acht Zentimeter übertraf, Sechstbester. "Jetzt werde ich noch ein bisschen Kraft tanken und dann freue ich mich aufs Finale. Ich will einfach Spaß haben", kündigte Peter Osazee an.
Leider nur zuschauen wird am Sonntag Benedikt Maurer (SV Germering). Der U18-EM-Dritte verpasste nach einer schwierigen Saison mit 15,05 Metern das Finale um drei Plätze. Eine Fersenprellung hatte ihn vor den Deutschen Jugendmeisterschaften mehrere Wochen ausgebremst.
Speerwurf | Qualifikation
Zwei von zwei
Beide deutschen Speerwerfer stehen nach einer souveränen Qualifikation im Finale! Die direkte Qualifikationsmarke von 73,00 Metern musste am Samstagmorgen kein Athlet übertreffen. Zunächst war Moritz Schönherr im Einsatz. Der Potsdamer war für die Wettkampf-Vorbereitung um 6:15 Uhr aufgestanden, präsentierte sich aber hellwach: Gleich im ersten Durchgang flog sein Speer auf 69,54 Meter. Rang vier in seiner Gruppe und schon das recht sichere Finalticket. „Die Weite ist okay. Ich habe mich heute Morgen relativ gut gefühlt, obwohl ich so früh aufstehen musste, damit habe ich sonst immer ein bisschen Probleme“, zog der U18-EM-Vierte des Vorjahres ein positives Zwischenfazit.
In Gruppe B kratzte Oskar Jänicke (MSC Magdeburg) schon im ersten Versuch an der direkten Qualifikationsmarke, der Wurf wurde jedoch ungültig gegeben. Nach 71,53 Metern im zweiten konnte er dann sogar auf den dritten Wurf verzichten. „Ich bin für den zweiten Wurf noch ein paar Schritte zurückgegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell anlaufe. Mit der Weite aus dem zweiten Wurf bin ich erst mal glücklich. Das Ergebnis aus der Qualifikation ist ein schöner Selbstbewusstseins-Booster, genau wie mein Ergebnis von den Deutschen Meisterschaften in Dresden“, meinte er. Im Heinz-Steyer-Stadion hatte er sich zuletzt auf 75,47 Meter gesteigert.
Die stärkste Weite der Qualifikation ging auf das Konto des Polen Roch Krukowski (72,69 m), auch der spanische Favorit Rafael Mahiques (72,07 m) hinterließ einen guten Eindruck. Die DLV-Athleten erzielten die viert- und achtbeste Weite.