Johanna Martin ist am Samstagabend in Tampere U20-Vize-Europameisterin über 400 Meter geworden. Die 19-Jährige musste sich nur der Britin Charlotte Henrich geschlagen geben. Über ihre erste internationale Medaille freute sie sich sehr.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Johanna Martin (1. LAV Rostock) als U20-WM-Vierte im Kreis der weltbesten 400-Meter-Sprinterinnen ihrer Altersklasse etabliert. In diesem Jahr legte die 19-Jährige eine weitere Steigerung hin und führt mit ihrer Bestzeit von 51,55 Sekunden auch die deutsche Jahresbestenliste der Frauen an. Somit ging sie in Tampere (Finnland) als absolute Medaillen-Anwärterin ins Finale. In den Vorrunden hatte sie Körner gespart, um im entscheidenden Moment noch eine Schippe drauflegen zu können.
Das gelang, auch wenn die Rostockerin auf der Außenbahn laufen musste und ihre Konkurrenz daher weniger gut im Blick hatte. Sie ging deutlich schneller an als im Vorlauf und Halbfinale und stürmte leichtfüßig durch die Kurve. Doch auch die Britin Charlotte Henrich war stark unterwegs und verschaffte sich einen Vorteil. Sie gewann in neuer Bestzeit von 51,68 Sekunden Gold, Johanna Martin holte mit glatten 52,00 Sekunden Silber, Bronze ging an die Polin Anastazja Kus (52,23 sec).
Strahlend posierten die drei glücklichen Medaillengewinnerinnen anschließend mit ihren Fahnen. Johanna Martin freute sich gleich doppelt, denn die Siegerin kennt sie seit Jahren und ist mit ihr befreundet. Gemeinsam auf dem Podium zu stehen, war für die beiden Nachwuchsathletinnen am Samstag das Schönste. Am Sonntag steht für die frischgebackene Silbermedaillengewinnerin das nächste Highlight an: Die deutsche 4x400-Meter-Staffel läuft am Abend im Finale. Dann dürfte auch Johanna Martin ein weiteres Mal in Tampere auf der Bahn stehen.
Stimme zum Wettbewerb
Johanna Martin (1. LAV Rostock):
Ich bin total zufrieden und freue mich riesig über den zweiten Platz. Vor allem, weil ich davor ein paar Probleme hatte. Unter den Bedingungen bin ich einfach glücklich, dass ich eine Medaille bekommen habe. Auf der Außenbahn ist es noch einmal etwas schwieriger, wenn keiner vor einem läuft. Aber ich denke, dass ich das gut gemacht habe, und bin einfach nur glücklich. Morgen steht noch das Staffel-Rennen an und da geben wir alle unser Bestes. Dann schauen wir mal, was geht, und stehen hoffentlich wieder mit einer Medaille hier.