Weitsprung-Star Malaika Mihambo hat ihre beeindruckende Medaillensammlung am Sonntag in Tokio um WM-Silber erweitert. Gleich dreimal erzielte sie Weiten zwischen 6,92 und 6,99 Metern. Lediglich Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall war mit zwei Sieben-Meter-Sprüngen noch stärker.
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Mit Goldmedaillen bei der EM 2018 in Berlin und der WM 2019 in Doha ging der Stern von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) so richtig auf. Und seither hat die Weitspringerin bei jedem globalen und kontinentalen Freiluft-Großereignis eine Medaille abgeräumt, lediglich 2023 fehlte sie bei der WM in Budapest (Ungarn) verletzt. Doch am Sonntag in Tokio (Japan) sprang die 31-Jährige zurück aufs WM-Podest. Es war Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall (USA), die direkt im ersten Durchgang mit 7,08 Metern eine Gold-Ansage lieferte. Doch auch Malaika Mihambo zeigte sich in Topform.
Nach einem Sicherheitssprung auf 6,60 Meter zum Auftakt flog sie im zweiten Versuch auf 6,92 Meter – Rang zwei. Und damit nicht genug: Anschließend steigerte sie sich noch auf 6,95 und in Runde vier auf 6,99 Meter. Der fünfte, um 2,4 Zentimeter übertretene Sprung wäre noch weiter gewesen. Im letzten Versuch – Tara Davis-Woodhall hatte mittlerweile 7,13 Meter nachgelegt – riskierte Malaika Mihambo voll. Der letzte Sprung war weit, allerdings ebenfalls übergetreten.
Zehnte Medaille im Erwachsenenbereich
Und so durfte sich die Olympiasiegerin von Tokio 2021 und Weltmeisterin der Jahre 2019 und 2022 über Silber, ihre zehnte internationale Medaille im Erwachsenenbereich freuen. 6,99 Meter waren für sie das zweitbeste Resultat ihrer Freiluftsaison, lediglich im Juli in Eugene (USA) war sie bei 7,01 Metern gelandet – damals ebenfalls auf Platz zwei hinter Tara Davis-Woodhall, genau wie schon bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris (Frankreich). Bronze gewann die Kolumbianerin Natalia Linares. Die 22-Jährige hatte ihre Bestleistung im August auf 6,92 Meter geschraubt und stellte diese Marke im Finale von Tokio ein.
Wie bereits bei der Hallen-WM in Nanjing (China) wurde in Tokio ein Wettkampfmodus ausprobiert, bei dem das Feld nach drei Durchgängen auf zehn, nach vier Versuchen auf acht Athletinnen reduziert wurde. Den letzten Versuch absolvierten dann nur sechs Weitspringerinnen. Für die Top Sechs waren letztlich 6,67 Meter gefordert, diesen Rang nahm die EM-Dritte von Rom (Italien) Agate de Sousa (Portugal) ein.
Stimme zum Wettbewerb
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz):
Ich habe viel gelernt in dieser Saison, habe die Puzzleteilchen so zusammengesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Im wichtigsten Wettkampf habe ich den besten Wettkampf des Jahres gemacht, und das ist die Hauptsache. Ich habe mir einfach zu Herzen genommen, was ich gestern nicht so gut gemacht habe. Heute habe ich im Wettkampf immer wieder meditiert, bin in mich gegangen und habe mich auf meine Innenwahrnehmung fokussiert. Ich bin von Versuch zu Versuch gegangen und habe nicht an das gedacht, was vorher und nachher passiert ist. Im sechsten Sprung ist mir die beste Landung gelungen, bei den anderen habe ich bei der Landung an Weite verloren. Schade, dass der ungültig war, aber das gehört zum Sport dazu. Dadurch, dass der Wettkampf so konstant lief, hat mich das neue Format gar nicht tangiert.