Lange Zeit sah es so aus, als wäre Robert Farken im WM-Finale über 1.500 Meter innen ohne Chance. Doch auf den finalen 150 Metern zündete der Leipziger den Turbo und schnappte sich noch Rang sechs. WM-Gold wurde erst auf dem Zielstrich vergeben.
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Mit 14 Mittelstrecklern war es proppenvoll auf der Bahn im 1.500-Meter-Finale. Denn sowohl der Leipziger Robert Farken als auch der Italiener Federico Riva waren nach einer Rangelei im Halbfinale zusätzlich ins Finale am Mittwochnachmittag gesetzt worden. Das Rennen um die Medaillen ging zunächst ruhig zur Sache. Erst auf den letzten 500 Metern wurde es pfeilschnell.
Und genau für die entscheidenden Meter hatte sich Robert Farken seine Kräfte optimal eingeteilt. Position um Position arbeitete sich der Deutsche Meister nach vorn, überspurtete auf der Zielgeraden noch vier Konkurrenten und sicherte sich mit 3:35,15 Minuten einen starken sechsten Platz.
Bestes deutsches WM-Ergebnis seit 2013
Dabei kam der 27-Jährige sogar immer dichter heran an die fünf etwas enteilten Konkurrenten. Damit gelang Robert Farken das beste deutsche WM-Ergebnis über 1.500 Meter seit Homiyu Tesfaye, der 2013 in Moskau Fünfter geworden war. Die Entscheidung um WM-Gold fiel erst auf dem Zielstrich. Wenige Zentimeter davor fing Isaac Nader (Portugal; 3:34,10 min) Eugene-Weltmeister Jake Wightman (Großbritannien; 3:34,12 min) noch ab.
Bronze ging an den Kenianer Reynold Cheruiyot (3:34,25 min). Hinter Timothy Cheruiyot (Kenia; 3:34,50 min) und den lange an der Spitze laufenden Niederländer Niels Laros (3:34,52 min) folgte Robert Farken auf Platz sechs und belohnte sich in einem nur auf Umwegen erreichtes WM-Finale und ein starkes Jahr mit deutschen Rekorden über 1.500 Meter und der Meile. Titelverteidiger Josh Kerr (Großbritannien) knickte auf der zweiten Runde und konnte das Rennen nicht beenden.
Stimme zum Wettbewerb
Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig)
Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, dass sich die harte Arbeit über so viele Jahre endlich bezahlt macht. Das tut extrem gut. Nach dem Halbfinale war ich mein allergrößter Kritiker, auch manche Online-Nachrichten haben wehgetan. Aber das ist mir nun total egal. Mein Trainer und ich haben es geschafft, die Gedanken positiv zu ordnen. Ich habe bewiesen, dass ich in das Finale gehöre. Die Taktik war, von Beginn an innen zu bleiben. Es wird sich was ergeben und du kannst hinten heraus laufen. Es ist so viel möglich auf den letzten 50 Metern. Auf die Taktik meines Trainers habe ich vertraut. Ziel ist es, in den kommenden Jahren in weiteren großen Finals zu stehen. Und dort ist alles möglich, was heute auch das Finale mit dem Überraschungsweltmeister gezeigt hat.