| WM 2025

Infekt bremst Julian Weber aus – Rang fünf

© Jan Papenfuss
Schön wollte er werfen. Weit wollte er werfen. Und sich endlich den Traum einer WM-Medaille erfüllen. Doch von einem Infekt der Vortage geschwächt wurde es für Speerwerfer Julian Weber im WM-Finale von Tokio erneut eine Platzierung hinter den Podiumsrängen. Beim Sieg von Keshorn Walcott landete der Mainzer auf Rang fünf.
Jane Sichting

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Die letzte deutsche Speerwurf-Medaille bei einer WM gab es mit Bronze 2019 für Johannes Vetter (LG Offenburg). Und die Vorzeichen für Edelmetall standen in diesem Jahr mit Blick auf den Saisonverlauf auch für Julian Weber (USC Mainz) mehr als gut. Angereist als Weltjahresbester sowie Sieger der Diamond League, galt der 31-Jährige als einer der großen Favoriten auf Gold. Mit Würfen auf 91,37 Meter sowie 91,51 Meter hatte sich Weber dieses Jahr bereits einen seiner Träume erfüllt: die 90-Meter-Marke zu knacken. Ein weiterer war das Podium bei den Weltmeisterschaften in Tokio (Japan).

Doch ausgerechnet eine Woche vor der WM bremste den 31-Jährigen ein Infekt aus. Er gab alles, um rechtzeitig fit zu werden, und schaffte in Tokio souverän den Einzug ins Finale. Dort hatte er am Donnerstag dann sichtlich zu kämpfen. Bereits nach dem ersten Wurf verzog Julian Weber kritisch das Gesicht: 83,63 Meter sind nicht das, was der Deutsche Meister kann. Im zweiten Versuch verbesserte er sich dann auf 86,11 Meter. Für einen Platz in den Medaillenrängen reichte das jedoch nicht. Und im weiteren Wettkampfverlauf war bei mittlerweile starkem Regen keine Steigerung mehr drin. 

Bereits ab dem zweiten Versuch lag der Olympiasieger von 2012 Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) mit 87,83 Metern in Führung, knapp vor dem Weltmeister von 2019 und 2022 Anderson Peters (Grenada; 87,38 m). Im vierten Versuch konnte sich der Führende noch auf 88,16 Meter steigern. Bronze ging an den überraschend starken US-Amerikaner Curtis Thompson (86,67 m). Julian Weber sortierte sich hinter dem Inder Sachin Yadav (86,27 m) auf Rang fünf ein. Für seine beiden Dauerrivalen, Titelverteidiger Neeraj Chopra aus Indien und Jakub Vadlejch aus Tschechien, lief im WM-Finale von Tokio ebenfalls wenig zusammen, sie belegten die Plätze acht und elf.

Stimme zum Wettbewerb

Julian Weber (USC Mainz):
Mir hatte es einfach den Stecker gezogen mit dem Fieber diese Woche und der Qualifikation direkt am Vortag, ohne einen Tag Pause zum Finale. Das war vielleicht doch ein bisschen viel. Ich habe es probiert und es steckt auch in mir. Aber ich konnte es nicht auf die Bahn bringen. Es ist jetzt einfach bitter, dass es jetzt wieder mal Weltmeisterschaften trifft. Natürlich könnte man meinen, das ist etwas Mentales, aber das würde ich nicht behaupten. Es ist körperlich gerade. Ich bin einfach nur leer und traurig gerade. Es ist vorbei jetzt. Die Chance, die man absolut wahrnehmen hätte können, die Medaille, die einem gefühlt fast zugestanden hat. 

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