| WM 2025

Tokio Tag 7 | Noah Lyles auf den Spuren von Bolt, Femke Bol unangefochten

© Gladys Chai von der Laage
Am siebten Wettkampftag waren es die Favoriten, die ihrer Rolle gerecht wurden und sich mit dem WM-Titel krönten. Eine starke Vorstellung gab es von Sprint-Showman Noah Lyles, Hürdenzauberin Femke Bol über die Stadionrunde sowie Disziplinkollege Rai Benjamin. Teuer verkauft hat sich zudem Emil Agyekum. Im Siebenkampf zeigte Sandrina Sprengel einen guten ersten Tag.
dpa/js

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Sprintstar Noah Lyles (USA) ist auch bei der WM in Tokio (Japan) über die 200 Meter nicht zu schlagen. Bereits im Halbfinale demonstrierte er seine Stärke mit der Weltjahresbestzeit von 19,51 Sekunden. Und auch im Finale am Freitag lieferte der Showman wieder ab. In einem engen Rennen behielt er die Konzentration bis ins Ziel aufrecht und gewann in 19,52 Sekunden vor Teamkollege Kenneth Bednarek (19,58 sec) und Bryan Levell aus Jamaika (19,64 sec). 

Nach dem Rennen zeigte der 28-Jährige vier Finger in die Kamera und posierte dann mit der US-Flagge. Der Leichtathletik-Star hat seine Siegesserie bei Weltmeisterschaften über die 200 Meter verlängert und ist nun gleichauf mit der jamaikanischen Legende Usain Bolt. Lyles gewann in Tokio zum vierten Mal in Folge den WM-Titel. Schon 2019 in Doha, 2022 in Eugene und ein Jahr später in Budapest bejubelte der Trainingskollege von Gina Lückenkemper (SCC Berlin) Gold. Mit einem weiteren WM-Triumph in Peking in zwei Jahren könnte Lyles an Bolt vorbeiziehen. Der inzwischen 39-Jährige holte von 2009 bis 2015 viermal Gold in Folge. Zudem gewann er 2007 Silber. 

Jefferson-Wooden krönt sich zur Sprintkönigin von Tokio

Bei den Frauen siegte über die 200 Meter Melissa Jefferson-Wooden, die sich damit zur Sprintkönigin krönte. Schon die 100 Meter hatte die Amerikanerin in der japanischen Millionenmetropole für sich entschieden. Die 24-Jährige gewann mit einer Weltjahresbestleistung von 21,68 Sekunden vor Amy Hunt aus Großbritannien (22,14 sec) und der Jamaikanerin Shericka Jackson (22,18 sec). Sophia Junk war als beste Deutsche im Halbfinale ausgeschieden. Olympiasiegerin Gabby Thomas (USA) war nach einer Achillessehenverletzung in Tokio nicht am Start.

Erfolgreiche Titelverteidigung von Femke Bol: In Abwesenheit der zweimaligen Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA), die sich am Vortag den Titel über die Flachdistanz sicherte, war die Niederländerin Femke Bol einmal mehr eine Klasse für sich. Mit ihrem eleganten und leichtfüßigen Laufstil nahm die 25-Jährige jede Hürde spielend leicht und flog förmlich über die Stadiorunde. Vor allem auf der Zielgeraden hatten die Konkurrentinnen nur noch das Nachsehen und Bol gewann, wie bei all ihren Rennen in dieser Saison zuvor auch, das WM-Finale von Tokio. Und das in Weltjahresbestleistung von 51,54 Sekunden. 

Nach Silber mit der Mixed-Staffel ist dies für sie bereits die zweite WM-Medaille der Titelkämpfe im Nationalstadion von Japan, eine dritte könnte am Sonntag mit der 4x400-Meter-Staffel der Frauen folgen. Silber über die 400 Meter Hürden sicherte sich die US-Amerikanerin Jasmine Jones (52,08 sec), Bronze ging an die Slowakin Emma Zapletalova, die in 53,00 Sekunden Landesrekord lief. 

Emil Agyekum starker Sechster, Titel für Rai Benjamin   

Mit viel Zuversicht aus dem Halbfinale, in dem er mit 47,83 Sekunden erstmals unter 48 Sekunden und auf Rang zwei der ewigen deutschen Bestenliste gelaufen war, stand Emil Agyekum (SCC Berlin) am Freitag im WM-Finale über 400 Meter Hürden. Und in diesem zeigte er sich erneut mit einer souveränen Vorstellung und 47,98 Sekunden und stellte als WM-Sechster unter Beweis, dass er mit der Weltspitze mithalten kann. Auch wenn für die Medaillen noch etwas fehlt. 

Diese gingen in Tokio an den Olympiasieger Rai Benjamin (USA), der sich in 46,52 Sekunden den Titel schnappte, sowie mit Silber und Bronze an den Brasilianer Alison dos Santos (46,84 sec) und Abderrahman Samba aus Katar (47,06 sec). Die Medaillenränge als Fünfter verpasst hat Rekordläufer Karsten Warholm, der in 47,58 Sekunden sogar noch hinter dem mit Landesrekord stark auflaufenden Nigerianer Ezekiel Nathaniel (47,11 sec) ins Ziel kam.

Der letzte Durchgang im Dreisprung hatte es in sich: Erst katapultierte sich der Italiener Andrea Dallavalle mit Bestleistung von 17,64 Metern an die Spitze. Dann konterte der Tokio-Olympiasieger Pedro Pichardo, der bis dahin an der Spitze des Feldes gelegen hatte, mit 17,91 Metern. Bronze gewann der Kubaner Lazaro Martinez (17,49 m). 

Favoritin Hall in Führung, Sprengel stark 

Mit einem für Meisterschaften ungewohnt straffen Zeitplan betraten am Freitag die Siebenkämpferinnen erstmals die Bahn des Nationalstadions in Tokio. Lediglich ein Dreikampf wurde es für Vanessa Grimm (Königsteiner LV). Die Vierte der Hallen-WM im Fünfkampf musste den Wettkampf verletzungsbedingt vorzeitig beenden.

Deutlich besser lief es für WM-Debütantin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern), die nach vier von sieben Disziplinen auf einem guten neunten Platz liegt. „Klar, gibt es Disziplinen, da hätte man noch mehr rausholen können“, sagte die Deutsche Meisterin in der ARD. Am zweiten Wettkampftag kann sie wieder neu angreifen – das war auch in Dresden ihr Erfolgsrezept.

Als Führende eine ruhige Nacht verbringen kann die Weltjahresbeste Anna Hall aus den USA. Nach der vierten Disziplin liegt sie mit 4154 Punkten bereits 248 Zähler vor der Konkurrenz um die Irin Kate O'Connor (3906 pt.) und Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien; 3893 pt.). Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (Belgien) belegt mit 3818 Punkten zur „Halbzeit“ nur Rang sechs.

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