| WM 2025

Emil Agyekum stürmt mit starkem Finish auf Platz sechs der Welt

© Jan Papenfuß
Spannung bis zum Schluss und darüber hinaus bot das WM-Finale über 400 Meter Hürden der Männer. Mit dabei war auch Emil Agyekum, der wie bereits im Halbfinale unter 48 Sekunden blieb und Tokio als WM-Sechster verlässt. Den Titel sicherte sich Rai Benjamin, Weltrekordler Karsten Warholm ging leer aus.
Jane Sichting

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Mit viel Zuversicht aus dem Halbfinale, in dem er mit 47,83 Sekunden erstmals unter 48 Sekunden und auf Rang zwei der ewigen deutschen Bestenliste gelaufen war, stand Emil Agyekum (SCC Berlin) am Freitag im WM-Finale über 400 Meter Hürden. Auf Bahn drei laufend, hatte er die Favoriten stets im Blick – zog aber konzentriert sein eigenes Rennen durch und ließ sich auch vom furiosen Angang des Weltrekordhalters Karsten Warholm nicht beeindrucken. Doch schon in der ersten Kurve kollidierte der Norweger mit einer Hürde und verlor etwas an Rhythmus.

Vorneweg stürmte Olympiasieger Rai Benjamin. Während sich im hinteren Teil Agyekum ein spannenden Fight mit dem neben ihm laufenden US-Amerikaner Caleb Dean lieferte und seine Stärke auf der Zielgeraden ausspielen konnte, wurde es auch an der Spitze noch eimal spannend. Denn was zunächst nach einem souveränen Sieg für Benjamin aussah, entwickelte sich noch einmal zu einem knappen Kampf um die Medaillen.

Der 28-Jährige lief in die letzte Hürde rein und kam noch einmal kurz ins Schwanken. Dennoch rettete er seinen Vorsprung ins Ziel und gewann das Rennen in 46,52 Sekunden – Saisonbestleistung. Silber ging an den Brasilianer Alison dos Santos (46,84 sec) vor Abderrahman Samba aus Katar (47,06 sec). Die Medaillenränge als Fünfter verpasst hat Rekordläufer Karsten Warholm, der in 47,58 Sekunden sogar noch hinter dem mit Landesrekord stark auflaufenden Nigerianer Ezekiel Nathaniel (47,11 sec) ins Ziel kam.

Nur Harald Schmid aus deutscher Sicht besser

Emil Agyekum stellte mit 47,98 Sekunden erneut unter Beweis, auf welch einem konstant hohen Niveau er angekommen ist und dass er zum Saisonhöhepunkt in Topform ist. Als WM-Sechster kann er sich zufrieden in die Off-Season verabschieden. Besser als Agyekum schnitt bei einer WM zuletzt der Deutsche Rekordler Harald Schmid ab, der bei den Titelkämpfen in Rom (Italien) 1987 Bronze gewann. Vier Jahre zuvor in Helsinki (Finnland) bejubelte er Silber.

Für unruhige Minuten nach dem Finale sorgte zunächst die Disqualifikation des neuen Weltmeisters Rai Benjamin. Als Grund wurde angegeben, dass sich beim Überqueren der letzten Hürde, die der US-Amerikaner mitgenommen hatte, auch ein Hindernis seines nigerianischen Mitkonkurrenten Ezekiel Nathaniel verschoben hat. Doch dann die Rolle rückwärts: Weil dem US-Amerikaner kein Verschulden nachgewiesen werden konnte, wurde die Disqualifikation zurückgenommen und Benjamin bleibt Weltmeister.

Stimme zum Wettbewerb

Emil Agyekum (SCC Berlin)
Ich fühle mich so wie nach dem Halbfinale: ganz normal. Aber es war schon eine neue Erfahrung, bei einer WM im Finale zu stehen. Den ganzen Tag habe ich gespürt, dass mein Körper ready dafür ist. Das einzige, was ich jetzt verspüre, ist Dankbarkeit, Erleichterung und Wertschätzung. Früher war ich mehr nervös, da hat mein ganzer Körper gekribbelt. Jetzt entwickelt sich das eher zu Gelassenheit und Klarheit. Ich habe mein eigenes Ding gemacht und hatte den Fokus auf mich selbst. Jetzt genieße ich erst mal meinen Urlaub, den habe ich mir verdient. Ich bleibe noch zwei Wochen hier in Japan. Wie stolz ich auf einer Skala von eins bis zehn bin? Einundzwanzig! 

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