Richard Ringer und Gesa Krause stehen beim Silvesterlauf in Trier im Mittelpunkt. Die beiden deutschen Top-Läufer könnten bei dem Klassiker am letzten Tag des Jahres sogar ganz nach vorne laufen, denn die internationale Konkurrenz ist nicht so stark wie in der Vergangenheit oftmals. Trier sieht am 31. Dezember dennoch den hochklassigsten unter den zahlreichen deutschen Silvesterläufen.
Bei den Männern könnte es in Trier auf der 8-Kilometer-Strecke zu einem Zweikampf zwischen Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) und dem aus Kenia stammenden Belgier Isaac Kimeli kommen. Ringer zeigte im Herbst sehr starke Form auf der Straße, nachdem er im Juni den 10.000-Meter-Europacup in London (Großbritannien) gewonnen hatte. Kimeli überzeugte Anfang Dezember bei den Cross-Europameisterschaften in Tilburg (Niederlande), wo er die Silbermedaille gewann.
Der Vorjahres-Dritte Alfred Cherop, sein kenianischer Landsmann Dominic Mibei und der Äthiopier Undessa Abdi Uya sind dagegen nicht ganz so stark einzuschätzen. Mit Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) und Simon Stützel (ART Düsseldorf) stehen zwei weitere deutsche Läufer auf der Startliste, die gute Platzierungschancen haben.
Starkes Frauen-Feld in Trier
Bei den Frauen kommt es in Trier zu einem Aufeinandertreffen der besten deutschen Läuferinnen über die 3.000-Meter-Hindernisstrecke: Europameisterin Gesa Krause, die auch für den ausrichtenden Verein Silvesterlauf Trier startet, trifft in dem 5-Kilometer-Rennen auf die aufstrebende Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg). Burkard lief bei der Cross-EM vor wenigen Wochen auf einen starken sechsten Platz.
Eine gute Rolle spielen können auch die U23-Vize-Europameisterin im Cross Anna Gehring (ASV Köln) und die Mittelstrecken-Spezialistinnen Elina und Diana Sujew (beide LG Eintracht Frankfurt). Aus Kenia kommt Betty Chepkwony, die jedoch nicht zur ersten Garde der zahlreichen Top-Läuferinnen des Landes gehört.
Fabienne Amrhein und Amanal Petros in Soest die Favoriten
Der Silvesterlauf von Werl nach Soest über 15 Kilometer erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Zur 37. Auflage erwartet Organisator Ingo Schaffranka 6.500 Läufer. Favorit bei den Männern ist Amanal Petros (SV Brackwede), der im Vorjahr als souveräner Sieger in 45:51 Minuten den Marktplatz in Soest erreichte. Nach überstandener Handverletzung ist das Rennen am 31. Dezember für den EM-Teilnehmer über 10.000 Meter die erste größere Standortbestimmung. Denn mit Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel), Deutscher Vizemeister im Halbmarathon, und dem Vorjahres-Zweiten Julius Scheer (TV Wattenscheid 01) hat er zwei starke Konkurrenten.
Bei den Frauen ist Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) klare Favoritin. Die diesjährige Deutsche Marathon-Meisterin und EM-Elfte benötigte im vergangenen Jahr für die Strecke 53:03 Minuten. Ihr am nächsten können zum Jahresausklang Sigrid Bühler (LAZ Puma Rhein Sieg) und Daniela Wurm (SG Wenden) kommen.
Neben dem Sport spielt beim Silvesterlauf Werl/Soest, der der größte dieser Art in Deutschland ist, in diesem Jahr auch der Charity-Gedanke wieder eine wichtige Rolle. Neu ist, dass die Siegerin bzw. der Sieger eine Prämie von jeweils 1.000 Euro erhalten. Dieses Geld werden beide für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen, wobei sie die Projekte selber bestimmen können. Zudem kommt ein Teil des Startgeldes aller Läufer der Stiftung Gutes Erlaufen zugute.
Bietigheim mit beiden Vorjahressiegern
Mit beiden Vorjahressiegern wird am Montag der 38. Bietigheimer Silvesterlauf gestartet. Bei dem Rennen über 11,1 Kilometer wollen Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) und Laura Hottenrott (TV Wattenscheid 01) ihre Titel verteidigen. Hanna Klein (SG Schorndorf) und Victoria Brandt (LAC Olympia 88 Berlin) sind ihre voraussichtlich stärksten Konkurrentinnen.
Simon Boch, Deutscher Vizemeister über 10.000 Meter, konnte das Event vergangenes Jahr zum dritten Mal in Folge gewinnen – vor Vereinskollege Dominik Notz, der seinen Start verletzungsbedingt absagen musste. So kommt es nicht zur Revanche und ist Marcel Fehr (SG Schorndorf), EM-Teilnehmer über 5.000 Meter, der wohl härteste Konkurrent.
Mit Ilyas Yonis Osman (TV Waldstraße Wiesbaden) steht ein weiterer starker Teilnehmer in der Startliste von Bietigheim. Der 19-Jährige flüchtete aus Somalia und ist seit 2015 in Deutschland, allerdings noch nicht eingebürgert. Mit seinen schnellen Zeiten auf den Strecken von 1.500 bis 10.000 Meter ist der U20-Läufer ein Anwärter auf vordere Plätze im Männer-Rennen.
Fate Tola gibt Comeback in Hannover
Marathon-Spezialistin Fate Tola (Hannover Athletics) will sich nach Verletzungsproblemen beim Silvesterlauf in Hannover zurückmelden. Sie geht über die 5,8-Kilometer-Strecke als Titelverteidigerin und große Favoritin an den Start. 3.000 Läufer treffen sich wieder zum traditionellen, sportlichen Jahresausklang am Maschsee-Nordufer.
Beim Silvesterlauf in Kempten gehen von der LG Telis Finanz Regenburg Philipp Pflieger und Corinna Harrer an den Start. Die 27-Jährige hat ihre Leistungssport-Karriere zwar diesen Sommer beendet, ist aber immer noch laufend aktiv. Philipp Pflieger, EM-Teilnehmer im Marathon, gehört ebenso zu den Favoriten. Beide treffen im Allgäu auf die Vorjahressieger Johannes Hillebrand und Eva-Marie Spielvogel.
Der Streckenrekordhalter des Silvesterlaufs von Backnang, Marcel Fehr, hat sich dieses Jahr gemeinsam mit seiner Freundin Hanna Klein für einen Start beim Rennen in Bietigheim entschieden. Damit ist Jens Mergenthaler (SV Winnenden), Vorjahres-Zweiter und Deutscher U23-Vizemeister über 5.000 Meter, Top-Favorit bei den Männern. Auf den Fersen sind ihm Heiko Baier (LG Braunschweig) und dem Jugend-Hallen-DM-Dritten über 1.500 Meter Johannes Bergdolt (VfL Sindelfingen). Bei den Frauen steht diesmal der Volkslauf im Fokus.
Weitere Infos rund um die nationalen Silvesterläufe finden Sie in unserem <link>Termin-Kalender. Eine Vorschau auf die wichtigsten internationalen Silvesterläufe folgt am Sonntag!