Der Weltverband IAAF hat seine Anti-Doping-Regeln deutlich verschärft. Demnach müssen Verbände aus "Hochrisiko-Ländern" sicherstellen, dass ihre Athleten in den zehn Monaten vor einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen mindestens dreimal außerhalb von Wettkämpfen getestet werden. Einen entsprechenden Antrag der unabhängigen Integritätskommission beschloss das Council der IAAF.
Ab dem kommenden Jahr werden die nationalen Verbände auf Grundlage des sportlichen Erfolgs und des Dopingrisikos in drei Klassen eingeordnet. Für die Athleten aus Ländern in Kategorie A werden die verpflichtenden Trainingskontrollen eingeführt. Verbände der Kategorie A und B müssen zudem die Testpläne für ihre Leichtathleten der IAAF vor den Großereignissen zur Verfügung stellen. Dies hat die IAAF am Freitag auf ihrer Council-Sitzung in Buenos Aires (Argentien) beschlossen.
Mit den neuen Regeln sollen die einzelnen Verbände stärker beim Kampf gegen Doping in die Pflicht genommen werden. So müssen Verbände zudem zukünftig eine Prüfung des Betreuerstabs von Athleten gewährleisten und Aufzeichnungen von medizinischen Behandlungen der Sportler bereithalten. Auch darf die AIU künftig Untersuchungen gegen Mitgliedsverbände direkt durchführen.
Transparenz-Offensive eingeleitet
"Für viel zu lange fielen die strikten Anforderungen der Anti-Doping-Regeln zumeist nur auf die Athleten zurück", sagte David Howman, Vorsitzender der unabhängigen Integritätskommission (AIU).
Bereits in der vergangenen Woche hatten IAAF und AIU eine Transparenz-Offensive gestartet und Einzelheiten in mehr als 100 derzeit laufenden Dopingverfahren veröffentlicht. Bisher wurden lediglich abgeschlossene Fälle veröffentlicht, nun sollen transparent alle Schritte der jeweiligen Disziplinarverfahren nachvollziehbar sein.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)