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"Jugend trainiert für Olympia" – Daten, Fakten und Hintergründe

Bereits 1969 gegründet begeistert der weltgrößte Schulsportwettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" (JTFO) jährlich insgesamt über 800.000 Schülerinnen und Schüler. In 19 unterschiedlichen Sportarten messen sich Schulmannschaften aus ganz Deutschland und suchen die jeweils beste Mannschaft ihrer Sparte. Die Sportart Leichtathletik ist seit Gründung des Wettbewerbs als Grundsportart selbstverständlich mit dabei.
Katharina Schulz

Für die Deutsche Leichtathletik-Jugend (DLJ) ist Günter Mayer, Fachkommissionsleiter Schulsport, für die Belange der Leichtathletik innerhalb von JTFO seit 1997 verantwortlich. Neben seiner Berufung in die Kommission der Spitzenverbände bei JTFO (ehemals Beirat) ist er außerdem Mitglied im Schiedsgericht von JTFO und eingebunden in die Planung des Bundesfinals JTFO in Berlin. Seit im letzten Jahr die Satzung der Deutschen Schulsportstiftung (für JTFO gegründete Stiftung) geändert wurde, konnte neben Günter Mayer auch Esther Fittko (DLV-Vizepräsidentin Jugend) in die neu gegründete Kommission der Spitzenverbände berufen werden. Im Interview erläutert Günter Mayer alles Wissenswerte über den Schulsportwettbewerb.

Günter Mayer, wo beginnt eigentlich der Schulsportwettbewerb?

Günter Mayer:

Je nach Bundesland beginnt JTFO bereits in der Grundschule und kann bis zur Klasse 13 durchgeführt werden. Von besonderer Bedeutung für den Schulsportwettbewerb ist die Kooperation zwischen den Schulen und den örtlichen Vereinen. Für beide Institutionen ist es ideal, wenn sie voneinander wissen, aufeinander zugehen, gemeinsam etwas für die Schülerinnen und Schüler tun. So kann eine Win-Win-Situation entstehen.

Wie läuft die Vorbereitung auf den Wettbewerb ab?

Günter Mayer:

Die Vorbereitung auf den Wettbewerb findet bestenfalls in einer Arbeitsgemeinschaft oder einer Art „Sondertraining“ statt. Innerhalb der Schule bietet sich dabei immer auch die Chance, dass Sportler aus anderen Sportarten sich, in unserem Fall, für die Leichtathletik stark machen und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler unterstützen können. So bietet sich beispielsweise für den Handballer eine Plattform im Wurfbereich und für den Fußballer im Laufbereich. Und um nochmals auf die Frage nach dem Beginn des Schulsportwettbewerbs zurückzukommen: Von ganz grundlegender Bedeutung sind allgemein sport- und vor allem leichtathletikbegeisterte Lehrerinnen und Lehrer, denn ohne sie findet nur wenig oder keine Aktivität in diesem Bereich statt!

Wie ist der Wettbewerb strukturiert?

Günter Mayer:

JTFO ist ein Mannschaftswettbewerb der Schulen. Eine Mannschaft besteht dabei aus bis zu zwölf Schülerinnen und Schülern einer Wettkampfklasse. Die unterste Wettkampfklasse ist die WK V und bezieht sich auf einen Grundschulwettkampf. Die ältesten Schülerinnen und Schüler starten in der WK I. Für alle Mannschaften startet der Wettbewerb auf Stadt- bzw. Kreisebene und geht dann je nach Bundesland und Wettkampfklasse über Zwischenrunden, Regierungsbezirksfinals bis hin zum jeweiligen Landesentscheid. Zum großen Bundesfinale nach Berlin werden die jeweiligen Landessieger der WK II und III eingeladen.

Welche Bedeutung kommt dem Talentwettbewerb der Altersklassen IV und V zu?

Günter Mayer:

Sportliche Talente werden in der Regel in der Grundschule entdeckt. Sobald die Kinder an den weiterführenden Schulen sind, haben sie sich meist bereits für eine Sportart entschieden. Wobei es auch hier immer wieder Späteinsteiger und Sportartenwechsler gibt. Gerade für die Vereine ist im Sinne der Talentsichtung und Mitgliedergewinnung hier noch einmal ein besonderer Fokus auf die Kooperation mit den Schulen zu richten. Für den Talentwettbewerb von JTFO gibt es keine bundeseinheitliche Regelung. Die Deutsche Leichtathletik-Jugend macht jedoch konkrete Vorschläge auf ihrer Website und der Website von JTFO.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft von JTFO?

Günter Mayer:

Für den Schulsportwettbewerb wünsche ich mir, dass sich immer wieder Lehrkräfte finden, die sich der Sportart Leichtathletik und damit auch JTFO mit Herzblut verschreiben. Auch hoffe ich, dass die Leichtathletik fest im Schulsportkanon verankert bleibt, denn Leichtathletik als Grundsportart muss in der Schule weiterhin gepflegt werden. Deshalb gehört die Sportart Leichtathletik, sowohl theoretisch als auch praktisch, unbedingt in die Ausbildung von Sportlehrkräften. Des Weiteren erhoffe ich mir eine weiterhin bestehende enge Kooperation zwischen den Sportfachverbänden und den Kultusministerien der Länder.

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