Lisa Ryzih hat am Mittwochabend in Jockgrim als erste deutsche Stabhochspringerin die WM-Norm für Doha überboten. Im hochklassigen Frauen-Wettbewerb stellte Siegerin Alysha Newman einen neuen Landesrekord für Kanada auf.
Der wichtigste Schritt in Richtung Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) ist gemacht! Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) hat am Mittwochabend beim stimmungsvollen Stabhochsprung-Meeting in Jockgrim mit 4,56 Metern auf den Zentimeter die WM-Norm überboten. Nachdem sie im ersten Meeting der Saison noch ohne gültigen Versuch geblieben war und sich im Wettkampf darauf mit 4,00 Metern zufriedengeben musste, gelang der Vize-Europameisterin von 2016 beim dritten Saison-Auftritt eine deutliche Steigerung.
"Im Training lief es schon optimal", sagte Lisa Ryzih, "ich habe es nur nicht geschafft, das in den Wettkampf zu bringen. Das war ungewohnt, früher konnte ich immer gleich auch 1:1 im Wettkampf die Form aus dem Training zeigen."
Aufgrund einer Achillessehnen-Verletzung im Vorjahr fehlte der Ludwigshafenerin bis zum Mittwoch sogar noch die Norm für die <link>DM in Berlin (3./4. August) – daher konnte sie in Jockgrim gleich doppelt jubeln: "Bei 4,20 Metern hatte ich mein erstes Ziel schon erreicht", sagte sie, "den ersten Versuch über 4,56 Meter musste ich dann einfach machen." Jetzt könne sie langsam die Form weiter aufbauen, der späte WM-Termin gibt ihr dafür die nötige Zeit.
Auch Jacqueline Otchere steigert sich
Auch die Deutsche Meisterin Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) bewies aufsteigende Form, sie schwang sich über 4,46 Meter. Die Deutsche Hallenmeisterin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte ihre Saison-Bestmarke auf 4,21 Meter.
Der Kampf um die vorderen Platzierungen spielte sich jedoch in anderen Höhenbereichen ab: Für ein herausragendes Resultat sorgte an der Spitze Alysha Newman, die mit 4,77 Metern einen neuen Landesrekord für Kanada aufstellte. Dahinter überwanden sowohl Holly Bradshaw (Großbritannien) als auch Xu Huiqin (China) 4,70 Meter.
Im Wettbewerb der Männer dagegen blieben die ganz großen Höhenflüge trotz eines starken Feldes aus. Besonders die Protagonisten taten sich schwer: Sowohl Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) als auch Europameister Armand Duplantis (Schweden) mühten sich dreimal vergeblich an ihrer Einstiegshöhe von 5,51 Metern. So ging der Sieg mit 5,61 Metern an den Griechen Kostadinos Filippidis.