Eine tolle Kulisse schien die Athleten am zweiten Wettkampftag bei der U16-DM in Bremen regelrecht zu beflügeln. In der männlichen Jugend blieben am Sonntag gleich sieben Hürdensprinter unter 11 Sekunden, der Schnellste war Gavin Claypool. Im Stabhochsprung meisterte Jonas Christoph Frey erstmals 4,20 Meter und Max Dehning überraschte mit Speerwurf-Gold. Alle Sieger des Tages finden Sie in unserer großen Bildergalerie.
Schon eingangs der Zielgerade lag Vincent Herbst im roten Dress des SC Potsdam am Sonntag über 300 Meter bei der U16-DM in Bremen in Führung. Und diese gab er bis zum Ziel nicht mehr aus der Hand. Der Drittplatzierte vom Vortag über 100 Meter stürmte zum DM-Titel über die längere Distanz. Er siegte in 35,90 Sekunden. Auf den weiteren Rängen folgten Sven Müller (TSG Friedrichsdorf; 37,10 sec) und Niclas Jan Kaluza (Eintracht Hildesheim; 37,24 sec).
Einen Doppelsieg des SC Neubrandenburg sahen die Zuschauer über 800 Meter. Elija Ziem setzte sich in 1:56,18 Minuten vor seinem Teamkollegen Bennet Levi Köhn (1:57,31 min) durch. Malik Skupin-Alfa (ETSV 1846 Jahn Offenburg), dessen Bruder Milo im Vorjahr über 200 Meter Siebter der U20-Weltmeisterschaften wurde, belegte in 1:58,00 Minuten den dritten Rang.
Sie kamen als Jahresbeste nach Bremen: die Sprintstaffel der Startgemeinschaft Darmstadt/Gelnhausen mit den schnellen Zwillingsbrüdern Juan-Estaban Kleta und Juan-Sebastian Kleta sowie Benedikt Haug und Maximilian Grün. Sie wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und sprinteten in 44,28 Sekunden zum Titel über 4x100 Meter. Die LAV Stadtwerke Tübingen (44,81 sec) und der SC Potsdam (44,84 sec) belegten die Ränge zwei und drei.
Erstklassiger Hürdensprint: Gavin Claypool kommt als Schnellster durch
Wer kommt als Schnellster durch den Hürdenwald? An fünfter Stelle stand Gavin Claypool (SV Preußen Berlin) auf der Meldeliste. Am Abschlusstag der U16-DM gab es diesbezüglich eine kleine Korrektur. In einem hochklassig besetzten Finale über 80 Meter setzte sich der 15-Jährige mit neuer Bestzeit von 10,44 Sekunden durch. Er blieb mehr als vier Zehntel unter seiner alten Marke. Insgesamt blieben sieben der acht Finalisten unter 11 Sekunden. Der Jahresbeste Noah Braida (TV Wattenscheid 01; 10,52 sec) und Mark Petruschka (TV Mettingen; 10,57 sec) verließen das Stadion ebenfalls mit neuen Bestzeiten sowie den DM-Rängen zwei und drei.
Im Ziel pumpte Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) noch ordentlich, als er eine kurze Einschätzung seines Rennens über 300 Meter Hürden beim Moderator abgab. „Das war ganz schön anstrengend“, resümierte der DM-Sieger nach dem Zieldurchlauf. Denn Bruno Beetz (Turnverein Rot am See) hätte ihn fast noch überspurtet. „Das war am Ende doch recht knapp. Bruno hätte mich auch noch überholen können.“
Schnell war Maximilian Köhler ins Rennen gestartet und musste auf den letzten Metern richtig um den DM-Titel kämpfen. Das gelang ihm in einer fabelhaften Zeit von 38,99 Sekunden. Angereist war er als Jahresbester mit einer Meldezeit von 40,10 Sekunden. Neue Bestzeiten auch für Bruno Beetz (39,05 sec) und Lasse Schmitt (USC Mainz; 40,39 sec), die auf den weiteren Plätzen folgten.
Dreifachmeister: Juan-Sebastian Kleta
Seite an Seite spulten Jassam Abu EL Wafa (SV Halle) und Jadon Henze (SV Lok Aschersleben) die siebeneinhalb Runden im Bahngehen über 3.000 Meter ab. Erst in der Schlussrunde ergriff er Hallenser die Initiative und setzte sich von seinem Konkurrenten ab. In neuen persönlichen Bestleistungen holte sich Jassam Abu EL Wafa (16:11,84 min) den Titel vor Jadon Henze (16:22,01 min).
Im Weitsprung bestätigte Juan-Sebastian Kleta (TV Gelnhausen) seine Titelambitionen. Er war als Jahresbester mit einer Weite von 7,01 Metern angereist. Allerdings wollte die Sieben-Meter-Marke nicht fallen. Im fünften Durchgang wurde seine größte Weite mit 6,88 Meter vermessen. Sie sollte zum DM-Titel reichen. Für den Hessen war es der zweite Titel nach dem <link news:70478>100-Meter-Sieg am Samstag in Bremen und dem Sieg mit der Sprintstaffel.
Gleich zweimal übersprang Liam Zippert (Bad Doberaner SV) seine alte Bestmarke von 6,22 Meter. Im sechsten und letzten Durchgang standen 6,43 Meter im Protokoll. Einen packenden Zweikampf um Bronze lieferten sich Erik Hühnel (1. LAV Rostock) und Jan Wiese (LG Ahlen). Letzterer hatte bis zum letzten Durchgang mit 6,39 Meter noch auf dem dritten Rang gelegen, ehe der Rostocker sich auf 6,41 Meter steigerte und ihm DM-Bronze auf der Zielgeraden wegschnappte.
Tolle Flugshow der Stabhochspringer, Speerwerfer überrascht mit DM-Gold
Eine tolle und packende Flugshow bekamen die Zuschauer im Stabhochsprung geboten. „Das war eine super Konkurrenz, die ich in den Wettkampf nur sehr selten habe“, lobte Jonas Christoph Frey (LG Olympia Dortmund), bei dem der Ehrgeiz während des Wettkampfs geweckt war. Gerade in den Höhen, die für ihn „Neuland“ bedeuteten. Seine Bestleistung stand vor dem Wettkampf bei 4,00 Meter, mit 4,20 Meter und dem DM-Titel sollte er die Heimreise antreten.
Bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit. „Das war ziemlich anstrengend. Ich bin sonst kein Typ, der so viel springt. In der Summe waren es um die 20 Sprünge“, resümierte Jonas Christoph Frey. Eingestiegen war er bei 3,65 Metern, drei Versuche brauchte er jeweils über 3,90, 4,00 und 4,15 Meter. Bei 4,15 Metern waren mit ihm noch zwei weitere Athleten im Wettkampf: Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) und Markus Wagenleitner (Königsteiner LV). Die 4,20 Meter meisterte der Dortmunder im zweiten Versuch, der spätere zweitplatzierte Jonas Perner scheiterte zweimal, er pokerte und hob sich seinen dritten Versuch für 4,25 Meter auf. Drei X hatte Markus Wagenleitner bei der Höhe von 4,20 Metern im Protokoll stehen, er wurde Dritter.
Als Siebter der Meldeliste war Speerwerfer Max Dehning (LG Celle-Land) nach Bremen gereist. Das Stadion verließ er als neuer U16-Meister. Es war der sechste und letzte Durchgang, wo er sich mit einer neuen Bestmarke von 55,08 Metern auf die erste Position vorschob. Der Jahresbeste und bis dato Führende Arne Nebelung (Sportclub Magdeburg) hatte dieser Topweite nichts mehr entgegenzusetzen und wurde mit 53,95 Metern Zweiter.
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