Für Hindernisläufer Patrick Karl war das Finale der U20-WM in Eugene (USA) am Sonntag die Zugabe nach einem glänzenden Vorlauf. In einem von Kenianern dominierten Rennen belegte der 18-Jährige in 9:03,16 Minuten Rang zwölf. Für einen kenianischen Doppelsieg sorgten Barnabas Kipyego (8:25,57 min) und Titus Kipruto Kibiego (8:26,15 min). Dritter wurde Evans Rutto Chematot (8:32,61 min) – gebürtiger Kenianer im Trikot Bahrains.
Bis alle Athleten ihre Position gefunden hatten wurde geschubst, geschoben und gerangelt. Patrick Karl sortierte sich schließlich im hinteren Drittel des Feldes ein, musste aber ordentlich einstecken – unter anderem einen Tritt gegen das Knie. Diese Blessur machte sich aber im Verlaufe des Rennens weniger bemerkbar als die schweren Beine zwei Tage nach dem Vorlauf.
Der Athlet vom TV Ochsenfurt absolvierte im Finale von Eugene erst sein drittes Rennen über 3.000 Meter Hindernis – national werden 2.000 Meter gelaufen. Mit 8:57,22 Minuten war er angereist, auf 8:47,20 Minuten hatte er sich im Vorlauf gesteigert. Es war die schnellste Zeit eines deutschen U20-Athleten in diesem Jahrtausend, und Patrick Karl ist erst im ersten Jahr in der U20-Altersklasse.
Für das Finale hatte diese Zeit auch die eigenen Erwartungen gesteigert. „Nach dem Vorlauf hatte ich mir schon eine Top Ten-Platzierung vorgenommen“, gestand Patrick Karl. Die erste Einschätzung seines Rennens lautete dementsprechend: „So richtig zufrieden kann ich nicht sein.“ Das relativierte sich wenig später, auch weil er in einer starken Schlussphase noch einige Athleten vor ihm einsammeln konnte. Hinter dem Italiener Yohanes Chiappinelli (Sechster in 8:43,18 min) war der Deutsche der zweitbeste Europäer.
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