| Militär-WM

Maryse Luzolo gewinnt Silber beim Comeback

Bei den Militärweltspielen im chinesischen Wuhan hat Weitspringerin Maryse Luzolo am Mittwoch die Silbermedaille gewonnen. Für die 24-Jährige war es der erste internationale Einsatz seit ihrer schweren Verletzung 2017. Auch Amanal Petros konnte sich im 10.000-Meter-Lauf über Silber freuen.
Svenja Sapper

Es blieb spannend bis zum Schluss: Von Anfang an hatten sich Maryse Luzolo (Königsteiner LV) und die Französin Hilary Kpatcha ein packendes Duell geliefert. Die DLV-Athletin legte gleich in der ersten Runde mit 6,42 Metern vor, doch die U23-Europameisterin Kpatcha zog nach: 6,49 Meter im zweiten Versuch, eine Weite, die ihr nach drei Durchgängen die Führung verschaffte.

Nach einem ungültigen zweiten Sprung und einer Verbesserung auf 6,46 Meter übernahm Maryse Luzolo in Runde vier zunächst wieder die Führung: Ebenfalls 6,49 Meter reichten, um aufgrund des besseren zweiten Versuches an der Französin vorbeizuziehen. Doch erneut legte die WM-Teilnehmerin aus Frankreich nach: 6,48 Meter im fünften Durchgang brachten sie im Zentimeterkrimi wieder auf Platz eins.

Maryse Luzolo gab sich noch nicht geschlagen – ihr abschließender Versuch wurde erneut mit 6,49 Metern gemessen. Doch mit dem letzten Sprung des Wettbewerbes konnte Hilary Kpatcha ein drittes Mal kontern: 6,54 Meter und Gold für die Französin. Für Luzolo blieb Silber, Bronze gewann die Brasilianerin Eliane Martins (6,39 m).

Großer Erfolg nach langer Verletzungspause

Grund zur Enttäuschung hatte die Königsteinerin jedoch nicht. Im Juni 2017 hatte sie eine schwere Knieverletzung erlitten und infolgedessen die gesamte Saison 2018 verpasst. Auch in diesem Jahr konnte die talentierte Springerin nur wenig Wettkampfpraxis sammeln, die Deutschen Meisterschaften hatte sie wegen einer Muskelzerrung ebenfalls abgesagt. In Wuhan bestritt die U20-WM-Dritte von 2014 ihren ersten internationalen Wettkampf seit den Hallen-Europameisterschaften 2017, wo sie den zehnten Platz belegt hatte. 

Ihre im Juni in Alsheim aufgestellte Saisonbestleistung verbesserte sie um satte 25 Zentimeter und reiht sich somit in der deutschen Jahresbestenliste auf Rang drei ein. Auch mit ihrer starken Serie und fünf Sprüngen über 6,40 Meter zeigte die 24-Jährige, dass mit ihr künftig wieder zu rechnen sein wird.

Silber auch für Amanal Petros

Eine zweite Silbermedaille steuerte Langstreckenläufer Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) zur Ausbeute der deutschen Leichtathletik-Sportsoldaten bei. Über 10.000 Meter musste sich der 24-Jährige nur Mohammed Reda Al Aaraby (Marokko) knapp geschlagen geben. Der Marathonspezialist siegte in 28:44,25 Minuten, der DLV-Athlet kam nur fünf Hundertstelsekunden später ins Ziel. Bronze ging mit Hamza Sahli (28:56,68 min) ebenfalls an einen Marokkaner.

Katharina Maisch (TUS Metzingen) kam im Kugelstoßen mit 16,57 Metern auf Rang sechs, Gold ging an Paulina Guba, die Europameisterin aus Polen (18,22 m). Am Vormittag hatte bereits Diskuswerfer Torben Brandt (SCC Berlin) beim Sieg des WM-Vierten Alin Alexandru Firfirica (Rumänien; 63,88 m) mit 57,80 Metern Platz fünf belegt.

Weltmeisterinnen triumphieren

Auch einige Medaillengewinner von Doha (Katar) gingen in Wuhan an den Start. Hochsprung-Weltmeisterin Mariya Lasitskene, die bei den Militärweltspielen nicht unter neutraler Flagge antritt, sondern für ihre Heimat Russland starten darf, gewann mit starken 2,01 Metern die Goldmedaille. Die beiden Ukrainerinnen Yuliya Levchenko (1,92 m) und Iryna Gerashchenko (1,90 m) sicherten sich Silber und Bronze. Im 110-Meter-Hürdensprint siegte mit Sergey Shubenkov (Russland) der Vize-Weltmeister von Doha in 13,40 Sekunden.

Bereits am Dienstag hatte Salwa Eid Naser (Bahrain), seit den Weltmeisterschaften drittschnellste 400-Meter-Läuferin aller Zeiten, ihre Spezialstrecke dominiert: Die 21-Jährige setzte sich in 50,15 Sekunden klar gegen Polina Miller (Russland; 51,49 sec) und Europameisterin Justyna Swiety-Ersetic (Polen; 52,19 sec) durch. Ebenfalls überzeugen konnte Kugelstoßer Darlan Romani. Der Brasilianer, der in Doha als Vierter knapp das WM-Podest verpasst hatte, erzielte 22,36 Meter und siegte damit klar vor Vize-Europameister Konrad Bukowiecki (Polen; 21,84 m) und Bob Bertemes (Luxemburg; 20,66 m).

Zu den Ergebnissen...

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