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Elias Schreml und Co. läuten Cross-Saison in Pforzheim ein

Kommenden Samstag findet in Pforzheim das erste wichtige Cross-Rennen der Saison statt. Für die Nachwuchsathleten geht es dabei bereits um die Qualifikation zur Cross-EM in Lissabon. Aber auch bei den Aktiven stehen deutsche Spitzenathleten auf der Startliste.
Svenja Sapper

Das große Ziel heißt Lissabon: Am 8. Dezember stehen in der portugiesischen Hauptstadt die Cross-Europameisterschaften an. Eine Zwischenstation auf dem Weg zur EM ist für viele deutsche Geländeläufer der Pforzheim Cross am kommenden Samstag (16. November). Für die U20-Athleten bietet das Rennen eine von zwei Möglichkeiten, sich für die Cross-EM zu qualifizieren. Die Top Zwei der nationalen Wertung erhalten einen Platz im deutschen Team. Alle anderen haben eine Woche später beim Darmstadt Cross (24. November) erneut die Chance: Auch hier werden zwei Startplätze vergeben.

Kein Wunder also, dass bereits in Pforzheim viele bekannte Nachwuchsathleten auf der Startliste stehen. Angeführt von Hindernis-U20-Europameisterin Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach), EYOF-Siegerin Antje Pfüller (LG Region Karlsruhe) und U20-EM-Teilnehmerin Linn Lara Kleine (LG Olympia Dortmund), ist insbesondere in der weiblichen U20 ein spannendes Rennen zu erwarten.

Kampf um die EM-Tickets

„In der weiblichen U20 sind die Besten gemeldet, die wir im Cross haben“, sagt der Langstrecken-Bundestrainer im Nachwuchsbereich Pierre Ayadi. Mit Paula Schneiders, Annasophie Drees (VfL Löningen), Klara Koppe (TSG Dülmen) und Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) sind vier Athletinnen aus dem letztjährigen Cross-EM-Team in Pforzheim am Start. Auch seinem Schützling Linn Kleine traut er zu, in den Kampf um die EM-Startplätze einzugreifen.

„Linn war gerade in den USA im Höhentrainingslager, da muss man erst mal abwarten, wie frisch sie schon wieder ist. Aber eigentlich macht sie einen guten Eindruck“, berichtet Pierre Ayadi. In der kommenden Woche in Darmstadt sei die 18-Jährige daher vielleicht noch stärker einzuschätzen als in Pforzheim.

Bundestrainer erwartet starke Leistungen

In der männlichen U20 geht mit Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) ebenfalls ein U20-Europameister an den Start. Der 19-Jährige hatte im schwedischen Boras über 3.000 Meter triumphiert und war bereits im vergangenen Jahr in Tilburg (Niederlande) Teil des Cross-EM-Teams. Ebenfalls frisch vom Höhentraining zurückgekehrt, möchte der Dortmunder sich erneut für einen Start bei den Europameisterschaften empfehlen.

„Mit Elias Schreml und Dominik Müller sind zwei erfahrene Läufer in Pforzheim dabei. Wenn sie sich qualifizieren, könnten sie die Grundlage des Teams für Lissabon sein“, blickt Pierre Ayadi voraus. Der Athlet des SSC Hanau-Rodenbach war in Tilburg auf Platz 23 der drittbeste Deutsche in der U20-Wertung und möchte nun erneut den Schritt nach Lissabon schaffen.

Aber auch Athleten wie die U20-EM-Teilnehmer Florian Bremm (TV Leutershausen) und Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg) oder der Deutsche 10.000-Meter-Meister der U20 Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) können in den Kampf um die Tickets eingreifen. „Es ist zu erwarten, dass wir erneut ein starkes Team zur Cross-EM entsenden“, meint Pierre Ayadi.

Elena Burkard meldet sich zurück

Ein Qualifikationswettkampf ist der Pforzheim Cross für die Aktiven zwar nicht, dennoch sind auch hier Läufer der nationalen Spitze vertreten. Nach Verletzungspause gibt Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) ihr Comeback: Die EM-Sechste über 3.000 Meter Hindernis überzeugte vergangenes Wochenende beim Waldlauf in Ötigheim und möchte nun im Cross wieder angreifen. Die 27-Jährige hat sich vorgenommen, in Pforzheim Wettkampfpraxis zu sammeln und beim Qualifikationsrennen in Darmstadt den Sprung nach Lissabon zu schaffen.

1.500-Meter-Spezialist Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) plant, obwohl in Pforzheim auch seine Spezialstrecke auf dem Programm steht, mit einem Start über die 9.000 Meter. Auch einige U23-Athleten bestreiten eine Woche vor ihrer EM-Quali in Darmstadt den Cross in Pforzheim: Hindernis-Spezialistin Lea Meyer (VfL Löningen) und Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach), die 2017 sowohl über 3.000 Meter Hindernis als auch im Berglauf bei der U20-EM triumphierte, bei den Frauen sowie die letztjährigen Cross-EM-Teilnehmer Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) und Nick Jäger (TSV Penzberg) bei den Männern zählen zu den Favoriten.

Keine Mittelstrecken-Staffel bei Cross-EM

Anders als zunächst geplant wird in Lissabon keine 4x1.500-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) vertreten sein, der Lauf in Pforzheim wäre dafür Qualifikations-Wettkampf gewesen. Die Teilnehmerlisten über die 1.500-Meter-Strecke sind kurz, die meisten Spitzenläufer lassen die Cross-Saison aus. „Aufgrund des späten WM-Termins werden viele Läufer, die für die Staffel infrage gekommen wären, dieses Jahr keine Cross-Wettkämpfe absolvieren“, teilt der Leitende DLV-Bundestrainer Lauf/Gehen Thomas Dreißigacker mit.

Alle übrigen Läufer, die in Pforzheim am Start sind, können sich auf den Wettkampf freuen. Die Organisatoren des Pforzheim Cross, Wolfgang Hohl und sein Sohn Stephan, selbst zweimaliger Deutscher Cross-Meister, geben sich stets Mühe, den Läufern möglichst gute Bedingungen zu bieten. „Die Beiden gestalten den Lauf immer sehr athletenfreundlich“, lobt Pierre Ayadi. Beste Voraussetzungen also, um in Pforzheim einen gelungenen Einstieg in die Cross-Saison zu feiern.

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