| New York

Konstanze Klosterhalfen bricht in Turbo-Meilen-Rennen deutschen 1.500 Meter-Rekord

Ausnahme-Läuferin Konstanze Klosterhalfen hat am Samstag bei den Millrose Games in New York ihre eigene deutsche Hallen-Bestleistung über die Meile und auf dem Weg dahin auch ihren nationalen Rekord über die 1.500 Meter verbessert.* Die 22-Jährige steigerte ihre ein Jahr alte 1.500 Meter-Bestmarke um fast drei Sekunden und lief die Strecke in der Halle zum ersten Mal unter vier Minuten.
Pamela Lechner

Ziemlich genau vor einem Jahr, am 8. Februar 2019, hatte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei den Millrose Games in New York (USA) in 4:19,98 Minuten eine deutsche Hallen-Bestleistung über die Meile (1.609 m) und im gleichen Rennen als Durchgangszeit in 4:02,70 Minuten einen deutschen Hallen-Rekord über die 1.500 Meter aufgestellt.

Dass es noch deutlich schneller geht, bewies die WM-Dritte über 5.000 Meter, die in den USA trainiert, am Samstag an selber Stelle. Sie legte die gut acht Runden in einem Wahnsinnstempo zurück. Im Ziel stoppte die Uhr eine neue deutsche Meilen-Bestmarke von 4:17,26 Minuten an. Über die selten gelaufene Strecke wird vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nur im Freien ein offizieller Rekord geführt.

Platz vier und sechs in der ewigen Weltbestenliste

Was daher noch viel beachtlicher ist: Die 1.500 Meter-Durchgangszeit von "Koko" betrug rasante 3:59,89 Minuten. Damit steigerte die Halle-EM-Zweite von 2017 über diese Strecke ihren Rekord nochmals um fast drei Sekunden und brach auch zum ersten Mal in der Halle die Schallmauer von vier Minuten.

Das Kunststück war vor ihr nur sechs weiteren Läuferinnen auf der Welt gelungen. Die Leverkusenerin sortiert sich in der ewigen 1.500 Meter-Weltbestenliste, die Genzebe Dibaba (Äthiopien; 3:55,17 min) als Hallen-Weltrekordlerin anführt, auf Position sechs ein. Über die Meile rückt die DLV-Läuferin sogar auf Positon vier der ewigen Top-Liste vor. Ihre Outdoor-Bestzeit steht bei 3:58,92 Minuten.

Mit Elle Purrier hatte Konstanze Klosterhalfen eine starke Konkurrentin im Rennen. Während die US-Amerikanerin nach 1.500 Metern mit einer Zwischenzeit von 4:00,20 Minuten noch mehr als drei Zehnel hinter der fünffachen Deutschen Rekordhalterin lag, hatte sie den stärkeren Schlussspurt und gewann das Meilen-Rennen vor heimischer Kulisse in neuem US-Rekord von 4:16,85 Minuten – die zweitschnellste jemals gelaufene Zeit über diese Distanz. Nur Genzebe Dibaba (4:13,31 min) war 2016 schneller gewesen.

Zwei US-Rekorde über 800 Meter, Tatjana Pinto knapp hinter Allyson Felix

Aber nicht nur an der Spitze des Rennens purzelten die Rekorde: Die drittplatzierte Britin Jemma Reckie durcheilte die 1.500 Meter ebenfalls in nationaler Rekordzeit. Mit ihren 4:00,52 Minuten unterbot die Doppel-U23-Europameisterin von Gävle (Schweden) die bisherige Rekordmarke ihrer Landsfrau Laura Muir um mehr als eine Sekunde und auch deren Meilen-Bestmarke.

Über 800 Meter gab es bei Frauen und Männern neue US-Hallen-Rekorde: Die zweimalige WM-Dritte Ajee Wilson lief die vier Runden in 1:58,29 Minuten. Weltmeister Donavan Brazier in 1:44,22 Minuten. Das Finale über 60 Meter Hürden entschied Kendra Harrison (7,90 sec) vor Nia Ali (beide USA; 7,96 sec). Vize-Weltmeisterin Sandi Morris überflog im Stabhochsprung 4,91 Meter – Meetingrekord. Das Kugelstoßen gewann Ryan Crouser (alle USA) mit der Weltjahresbestweite von 22,19 Metern.

Im 60 Meter-Finale der Frauen war auch die Deutsche Sprint-Doppel-Meisterin Tatjana Pinto (LC Paderborn) am Start. Die 27-Jährige belegte in 7,33 Sekunden den siebten Rang, eine Hundertstel hinter der sechstplatzierten Allyson Felix (USA; 7,32 sec). An der Spitze fuhr die US-Amerikanerin Javianne Oliver in 7,13 Sekunden den Sieg ein.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

*Vorbehaltlich der Ratifizierung des Rekordes

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