| Runder Geburtstag

Senioren-Ausnahmeläuferin Melitta Czerwenka-Nagel feiert 90. Geburtstag

Am Donnerstag feiert die Saarbrückerin Melitta Czerwenka-Nagel ihren 90. Geburtstag. Bei nationalen und internationalen Meisterschaften hat sie alles gewonnen, was man gewinnen kann. Auch künftig will sie weiter Wettkämpfe bestreiten.
Manuel Keil

Die großen Feierlichkeiten zu ihrem 90. Geburtstag musste Melitta Czerwenka-Nagel wegen Corona leider alle absagen – auch die mit ihren Vereinskollegen von der LAG Saarbrücken. Zudem kann im Moment kein gemeinsames Vereinstraining stattfinden. Die Seniorensportlerin hält sich aber auch alleine mit ihren Hobbys Lesen, Wandern und eben dem Laufen geistig sowie körperlich fit und versucht, wieder in Form zu kommen: Nach einem unverschuldeten Unfall, bei dem ihr ein Auto über den Fuß fuhr, musste sie 2019 sportlich pausieren. Derzeit läuft sie dreimal in der Woche etwa vier Kilometer.

Mit dem Laufen begonnen hatte Melitta Czerwenka-Nagel erst spät im Alter von 48 Jahren, ihre ersten Wettkämpfe bestritt sie sogar erst mit 60. Bei ihrem ersten DM-Start 1990 in Bad Homburg sicherte sie sich gleich den W60-Titel über 5.000 Meter. 1992 gab sie im norwegischen Kristiansand ihr internationales Debüt mit ihrem ersten EM-Titel. Es sollten viele Welt- und Europameistertitel sowie Rekorde folgen. Der für sie persönlich schönste Erfolg war jedoch der Titel mit der Mannschaft der LAG Saarbrücken bei der Senioren-DM im Straßenlauf 1993 in Kandel.

Gerne erinnert sich die Jubilarin an die zahlreichen internationalen Wettkämpfe zurück und weiß auch viele lustige Anekdoten zu erzählen. So lief sie bei der Hallen-EM in Gent (Belgien) 2011 nach ihrem damaligen Weltrekord über 800 Meter noch eine Runde weiter und musste danach erst einmal schauen, dass nicht die 1.000-Meter-Zeit gewertet wurde. Besonders stolz ist die vielfache Welt- und Europameisterin auch auf die Auszeichnung zur Welt-Seniorenleichtathletin im Jahr 2006 in Monaco. Auch künftig möchte sie unbedingt weiter an Wettkämpfen teilnehmen. „Ich denke am ehesten über 800, 1.500 und 3.000 Meter, aber nur wenn die Form nicht zu schlecht ist“, sagt sie.

Ausführlicher Bericht aus der Saarbrücker Zeitung (Lokalsport Regionalverband vom 30.04.2020)

 

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