| Nachruf

Trauer um Henning von Papen

Die Leichtathletik-Welt trauert um einen großartigen Trainer der Mittel- und Langstrecke: Henning von Papen ist am Sonntag im Alter von 69 Jahren nach schwerer Krankheit in seinem Wohnort Hürth gestorben.
Peter Schmitt

„Mit Henning von Papen verlieren wir einen langjährigen Experten im Trainergeschäft, der 34 Jahre für den Deutschen Leichtathletik-Verband gearbeitet hat und bei vielen Athletinnen und Athleten sehr beliebt war. Anfang der 90er Jahre hat er mir bei meiner Trainerlaufbahn sehr geholfen und durch seine Erfahrung wichtige Impulse gesetzt. Sein Tod erfüllt uns mit großer Trauer. In Gedanken sind wir bei seiner Familie und seinen Angehörigen und Freunden“, sagte DLV-Vorstandsvorsitzender Idriss Gonschinska.

DLV-Präsident Jürgen Kessing sagte: „Von Papen war ein Urgestein im Trainergeschäft der Leichtathletik, der auch während seiner Rentenzeit unserer Sportart weiter leidenschaftlich verbunden geblieben ist. Ich wünsche der Familie und den Angehörigen viel Kraft in einer schweren Zeit.“

Obwohl er im März 2018 in Rente ging, betreute er immer noch Sportlerinnen und Sportler und gab ihnen seinen fachlichen Rat. Henning von Papen hat sein Leben lang gerne an der Basis gearbeitet, vor seinem Eintritt in die Rente war er als DLV-Bundestrainer für die Mittel- und Langstrecke zuständig.

Internationale Erfolge als Trainer

Seine Karriere begann er 1968 beim TV Bensberg. Sein schnellstes Rennen über 1.500 Meter lief er am 19. August 1979 im Müngersdorfer Stadion vor 30.000 Zuschauern in 3:39,3 Minuten. Neben dem Titel des Deutschen Hochschulmeisters 1979 war einer seiner bedeutsamsten Titel der Bronze-Erfolg 1978 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen.

Ab 1980 arbeitete er als Trainer beim ASV Köln und blieb trotz erfolgreicher Arbeit immer sehr bescheiden. So wollte er sich den Silber-Triumph bei den Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki (Finnland) von Brigitte Kraus und den EM-Titel 1982 in Athen (Griechenland) über 5.000 Meter von Thomas Wessinghage nicht auf seine Fahnen schreiben.

Ab 1985 hauptamtlicher Bundestrainer

Beim DLV begann er 1983 nebenamtlich als Blocktrainer für den Nachwuchs der Mittelstrecke. 1985 wurde er hauptamtlicher Bundestrainer, nachdem er den legendären Paul Schmidt als Mittelstrecken-Bundestrainer beerbte. Bei vielen Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Deutschen Meisterschaften war Henning von Papen ein gefragter Coach, der neben seinem großen Fachwissen auch immer wieder durch seinen wundervollen Humor glänzte.

Zahlreiche Athletinnen und Athleten waren ihm für sein großes Engagement als Trainer bis zuletzt dankbar. Der DLV und seine 20 Landesverbände verneigen sich vor einem großen Leichtathletik-Coach. In den Herzen seiner Freunde wird Henning von Papen weiterleben.

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