| Diamond League Doha

Julian Weber Dritter bei 90-Meter-Show von Anderson Peters

Beim Diamond League-Auftakt in Doha hat Speerwurf-Weltmeister Anderson Peters am Freitag in Doha seine Bestleistung auf 93,07 Meter gesteigert. Julian Weber wurde Dritter, Thomas Röhler konnte noch nicht an sein früheres Leistungsniveau anknüpfen. Die Wettbewerbe wurden von zum Teil starkem Wind geprägt.
Jan-Henner Reitze

90-Meter-Würfe zum Saisonauftakt beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar). Damit haben in den vergangenen Jahren die DLV-Speerwerfer mehrfach Schlagzeilen gemacht. In diesem Jahr übernahm dies die internationale Konkurrenz. Der Überraschungs-Weltmeister von 2019 Anderson Peters (Grenada) schickte sein Arbeitsgerät im abschließenden Durchgang auf 93,07 Meter. In der Geschichte haben den neuen Speer weltweit nur vier Athleten weiter geworfen. Schon in Durchgang fünf hatte der 24-Jährige mit 90,19 Metern erstmals in seiner Karriere die 90 Meter übertroffen.

Das gelang auch dem Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch (Tschechische Republik), der mit 90,88 Metern zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte, den Sieg dann aber doch noch an den Mann aus Grenada abgeben musste. Beide Athleten legten damit mit Blick auf den Saisoneinstieg von Johannes Vetter (LG Offenburg) am Sonntag (15. Mai) im heimischen Offenburg vor. Der DLV-Athlet hatte im vergangenen Jahr reihenweise Weiten deutlich über 90 Meter abgeliefert, bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) aber eine erhoffte Medaille verpasst.

Als Dritter erzielte Julian Weber (USC Mainz) in Doha 86,09 Meter. Mit einer größeren Weite ist der Olympia-Vierte noch nie in einen Sommer gestartet. Damit überbot er auch in der neuen Freiluftsaison die Norm (85,00 m) für die WM in Eugene (USA; 15. bis 24 Juli). Der Olympia-Sieger von 2016 Thomas Röhler (LC Jena) konnte bei seinen ersten gültigen Wettkampf-Würfen seit zweieinhalb Jahren noch nicht an seine besten Weiten anknüpfen. Er  musste sich mit Rang sieben und 72,51 Meter zufrieden geben.

Wind verhindert Stabhochsprung und verweht weitere Wettbewerbe

Durch das Stadion in Doha wehte vor allem zu Beginn der Wettbewerbe starker Wind. Der Stabhochsprung der Männer mit Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) wurde sogar abgesagt und soll am Samstag (14. Mai) in einer Halle nachgeholt werden.

Eine Menge Rückenwind herrschte im Anlauf der Dreispringerinnen. Die Olympia-Vierte Shanieka Ricketts (Jamaika) hatte bei ihrem Siegsprung auf 14,82 Meter 6,5 m/sec Rückenwind, die Zweitplatzierte Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine) bei ihren 14,73 Metern 6,3 m/sec.

Alison dos Santos trotzt dem Wind

Durch die schwierigen Bedingungen ließen sich Alison dos Santos (Brasilien) und Rai Benjamin (USA) über 400 Meter Hürden der Männer nicht von schnellen Zeiten abhalten. Der Olympia-Dritte aus Brasilien (47,24 sec) konnte dabei den Olympia-Zweiten aus den USA (47,49 sec) auf den letzten Metern distanzieren.

400-Meter-Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) kämpfte auf der zweiten Hälfte ihrer Stadionrunde und musste sich mit 51,84 Sekunden und Rang drei begnügen. Es siegte die Olympia-Zweite Marileidy Paulino (Dominikanische Republik; 51,20 sec) vor Stephenie Ann McPherson (Jamaika; 51,69 sec).

Bei nur leicht unzulässigem Rückenwind (+ 2,1 m/sec) gewann Weltmeister Noah Lyles (USA; 19,72 sec) die 200 Meter knapp vor seinem Landsmann Fred Kerley (19,75 sec). Olympiasieger Andre de Grasse (Kanada; 20,15 sec) wurde Vierter. Die Siegerzeit von Gabrielle Thomas (USA; 21,98 sec) bei den Frauen geht in die Statistiken ein (+1,3 m/sec).

In einer engen Entscheidung über 100 Meter Hürden (+ 3,8 m/sec) wurde Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,43 sec) vor Tobi Amusan (Nigeria; 12,44 sec) und Britany Anderson (Jamaika; 12,44 sec) auf Rang eins gesetzt.

Sara Gambetta startet mit 18,40 Metern

Kugelstoßerin Sara Gambetta (SV Halle) stieg mit 18,40 Metern solide in ihre Sommersaison ein. In einem stark besetzten Feld belegte die Olympia-Finalistin Rang sechs. Den Sieg machte ein Trio aus US-Amerikanerinnen unter sich aus. Ganz vorne landete die Zweite der Hallen-WM Chase Ealey mit 19,51 Metern gefolgt von Maggie Ewen (19,32 m) und Jessica Ramsey (18,99 m).

Die 3.000 Meter der Frauen waren ein 200-Meter-Sprint mit 2.800 Metern Anlauf. Auf denen hatte Francine Niyonsaba (Burundi) das Feld als „Windbrecherin“ angeführt. Dennoch konnte die 29-Jährige im Spurt (8:37,70 min) den Angriff von 1.500-Meter-Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia; 8:38,05 min) auf der Schlussgeraden abwehren.

Im Hochsprung bezwang Hallen-Weltmeister Sanghyeok Woo (Südkorea; 2,33 m) Olympia-Sieger und Lokalmatador Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,30 m). Für Gianmarco Tamberi (Italien) war schon nach einem Sprung über 2,20 Meter Endstation. Er wurde Siebter.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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