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DM 2023 Kassel: Tag 2 | Die Entscheidungen von Disziplin zu Disziplin

21 deutsche Meistertitel der Leichtathletik werden am Sonntag (9. Juli) im Auestadion von Kassel vergeben. Wer sich gegen die Konkurrenz durchsetzen kann? Welche Favoriten triumphieren und welche Außenseiter jubeln? Und wer bei den Deutschen Meisterschaften schon das WM-Ticket für Budapest klarmachen kann? Das lesen Sie hier!
Jan-Henner Reitze / mbn

DM 2023 Kassel live

FRAUEN


200 Meter


Alexandra Burghardt kämpft sich zu Gold

Für alle Finalistinnen wurden die letzten Meter des 200-Meter-Finals immer länger und länger. Zum Abschluss des DM-Wochenendes legte Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) sämtliche Kräfte, die noch in ihr steckten, auf die Bahn. In 23,36 Sekunden kämpfte sich die Staffel-Europameisterin als Siegerin ins Ziel. Vor zwei Jahren hatte sie den Titel über diese Strecke schon einmal gewonnen. In diesem Jahr konnte sie wegen Rückenproblemen nicht voll durchtrainieren.

Wie die Siegerin stürzte auch Lisa Nippgen (MTG Mannheim) hinter dem Ziel zu Boden. Mit nur einer Hundertstel Rückstand (23,37 sec) holte sie Silber. Bestzeiten stellten die Bronzemedaillen-Gewinnerin Denise Uphoff (LG Stadtwerke München; 23,40 sec) und Keshia Kwadwo (LC Paderborn; 23,47 sec) auf. Die deutsche Hallenmeisterin Louise Wieland (Hamburger SV; 23,49 sec) wurde Fünfte. jhr
 


400 Meter


Skadi Schier macht auch im Freien das Rennen

Nach etwas mehr als 200 Metern hatte Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) auf Bahn vier die zwei Bahnen vor ihr laufende Skadi Schier (SCC Berlin) eingeholt. Doch davon ließ sich die Deutsche Hallenmeisterin im 400-Meter-Finale nicht aus der Ruhe bringen. Sie hielt dagegen und zog etwa 50 Meter vor dem Ziel noch an der Titelverteidigerin vorbei. Als die neue persönliche Bestzeit von 51,83 Sekunden auf der Anzeigetafel erschien, streckte die Berlinerin die Arme in die Höhe. Schon im Vorlauf am Samstag hatte sie ihre Freiluft-Bestzeit auf 51,93 Sekunden gesteigert.

Nach einer schwierigen Saison zeigte Corinna Schwab die stärksten Rennen der Saison. In Kassel lief sie 52,39 Sekunden im Vorlauf und ließ 52,27 Sekunden im Finale folgen. Als Dritte sicherte Alica Schmidt mit Saisonbestzeit von 52,37 Sekunden dem SCC Berlin die zweite Medaille über die Stadionrunde. Nicht ins Rennen um die Medaillen konnte Laura Müller eingreifen. Die Saarländerin verletzte sich in Führung liegend nach 150 Metern im Vorlauf am Samstag. mbn
 


800 Meter


Alina Ammann überspurtet Favoritinnen

Es sah alles nach dem erwarteten Duell zwischen Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Seriensiegerin Christina Hering (LG Stadtwerke München) aus. Majtie Kolberg schlug ein hohes Tempo an und lief die erste Runde in 60,07 Sekunden an. Den beiden Favoritinnen auf den Fersen folgte Alina Ammann (TuS Esingen).

Auf der Zielgeraden mobilisierte das Trio Schulter an Schulter alle Reserven. Bis zum letzten Meter war das Rennen nicht entschieden. Als Erste warf sich dann Alina Ammann ins Ziel. Ihre Bestleistung pulverisierte die 25-Jährige um mehr als zwei Sekunden auf 2:01,42 Minuten. Die Titelträgerin der vergangenen sieben Jahre Christina Hering holte Silber (2:01,46 min) vor Majtie Kolberg (2:01,52 min). jhr
 


1.500 Meter


Katharina Trost geht auf der Zielgeraden an Hanna Klein vorbei

Die Favoritinnen hielten sich zu Beginn des Rennens zurück. Das Tempo gab Vera Coutellier (ASV Köln) vor. Das war in 2:16,48 Minuten auf den ersten 800 Metern moderat. Eingangs der Schlussrunde ergriff Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) die Initiative. Der Titelverteidigerin konnte nur Katharina Trost (LG Stadtwerke München) folgen. Die Münchnerin hängte sich bis zur Zielgeraden an die Hallen-Europameisterin über 3.000 Meter dran und startete dann einen erfolgreichen Angriff. In 4:09,05 Minuten spurtete Katharina Trost zu ihrem ersten Freiluft-Titel über die 1.500 Meter. Nach drei Siegen in Serie musste sich Hanna Klein mit Rang zwei (4:09,88 min) zufriedengeben.

Im Kampf um Bronze setzte sich Nele Weßel (Eintracht Frankfurt; 4:13,12 min) gegen Verena Meisl (TV Wattenscheid 01) durch, die ihre Bestzeit auf 4:13,28 Minuten steigerte. Die lange an der Spitze laufende Vera Coutellier wurde Fünfte (4:15,23 min). jhr
 


400 Meter Hürden


Carolina Krafzik holt fünften Titel

2019 stürmte Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) überraschend an die DLV-Spitze über 400 m Hürden. Seitdem dominiert die 28-Jährige diese Distanz und hat auch den Anschluss an die internationale Spitze hergestellt. Mit ihrer nächsten Zeit unter 55 Sekunden setzte die EM-Achte ihre Siegesserie fort. In 54,87 Sekunden war sie nicht ganz so schnell wie bei ihrem Meisterschaftsrekord am Tag zuvor im Vorlauf (54,47 sec). Mit diesen zwei starken Zeiten an zwei aufeinander folgenden Tagen sind die Weichen in Richtung WM gestellt. Als weitere Wettkampf-Belastung kam vor dem Finale auch noch ein Einsatz in der Vereinsstaffel dazu.

Silber sicherte sich Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), die ihre Bestzeit weiter auf 55,72 Sekunden steigerte und damit im dritten Rennen nacheinander unter 56 Sekunden blieb. Wie die Goldmedaille ging auch Bronze an den VfL Sindelfingen. Melanie Böhm pulverisierte ihre Bestzeit dafür um gut eine Sekunde auf 56,17 Sekunden. jhr
 


3.000 Meter Hindernis


Lea Meyer – Steigerungslauf zum zweiten Gold in Kassel  

Am Vortag hatte Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) schon den Titel über 5.000 Meter geholt. Verständlich, dass sie ihren zweiten Auftritt im Auestadion über die Hindernisse nicht vom ersten Meter an mit vollem Tempo anging. Auf dem ersten Kilometer in 3:20 Minuten war noch ein Feld zusammen, danach zog die EM-Zweite immer weiter an. Die zweiten tausend Meter legte die 25-Jährige in 3:12 Minuten zurück und demonstrierte zum Abschluss mit einem Kilometer in 3:01 Minuten, was in ihr steckt. Dieser Steigerungslauf wurde mit dem zweiten souveränen Titel am DM-Wochenende belohnt. Die Siegerzeit: 9:33,19 Minuten.

Der Doppel-Meisterin am längsten folgen konnte Aufsteigerin Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien). Die deutsche U23-Meisterin sicherte sich in der Frauenklasse in 9:45,55 Minuten die Silbermedaille. Bronze ging an Pauline Meyer (TV Westfalia Epe; 9:54,60 min). jhr
 


Hochsprung


Marie-Laurence Jungfleisch zurück auf dem DM-Thron

Sieben Jahre lang hatte Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) ein Abo auf den nationalen Freiluft-Titel. In den Jahren 2013 bis 2019 stand die 32-Jährige durchgehend ganz oben auf dem DM-Treppchen. Im Auestadion eroberte die EM-Sechste die nationale Spitzenposition zurück. Als einzige Athletin floppte sie im dritten Versuch über 1,84 Meter. Diese Leistung bedeutete außerdem Saisonbestleistung.

Dahinter wurden gleich drei Silbermedaillen vergeben. Ohne Fehlversuch bis einschließlich 1,81 Meter blieben Laura Gröll, Lavinja Jürgens (beide LG Stadtwerke München) und Anna-Sophie Schmitt (SV GO! Saar 05). jhr
 


Weitsprung


Malaika Mihambo – Erst Steigerung, dann Verletzung

Genauso hatten sich Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und das Publikum den Start des Weitsprung-Wettbewerb vorgestellt. Gleich zum Auftakt steigerte die Weltmeisterin ihre Saisonbestleistung auf 6,93 Meter. Die Jagd nach dem ersten Sieben-Meter-Sprung des Jahres ging erfolgreich weiter. Im dritten Versuch landete die 29-Jährige noch einmal bei ihrer Tagesbestweite. Dann der Schreckmoment. Den Anlauf zu Durchgang vier musste die Olympiasiegerin humpelnd abbrechen. Sie griff sich an den linken, vorderen Oberschenkel, der daraufhin gekühlt und getaped wurde. Weitere Anläufe waren nicht möglich.

„Es muss noch abgeklärt werden, ob es eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss ist“, erklärte Malaika Mihambo bei der Siegerehrung am Stadionmikrofon. Es ist also noch offen, ob und wie es in diesem Sommer für sie weitergeht. Ein erster Ultraschall zeigte keine Hinweise auf eine ernsthafte Verletzung. U23-Athletin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden; 6,50 m) sicherte sich Silber vor Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,47 m). jhr


Kugelstoßen


Sara Gambetta behauptet die Spitze

Mit der routinierten Sara Gambetta (SV Halle) und Aufsteigerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) hatten zwei Athletinnen 19-Meter-Weiten mit in den Ring gebracht. So weit ging es in der Hitze des Auestadions nicht hinaus. Und es war die Erfahrung, die sich durchsetzte. Sara Gambetta stieg mit 18,07 Metern in den Wettkampf ein und legte dann 18,51 Meter nach. An diese kam die Konkurrenz nicht mehr heran. Die 30-Jährige gewann damit ihren dritten DM-Titel nacheinander.

17,91 Meter ist zwar nicht die beste Weite, die Yemisi Ogunleye jemals bei einer nationalen Meisterschaft erzielt hat. Mit Silber bedeutete dieses Ergebnis für die 24-Jährige aber ihre bisher beste DM-Platzierung. Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) holte sich mit 17,79 Metern die Bronzemedaille vor Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 17,65 m). jhr


Speerwurf


Christin Hussong holt sich Titel zurück

Verletzungsbedingt verpasste Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) im vergangen Sommer die Deutschen Meisterschaften. In Kassel meldete sich die 29-Jährige an der deutschen Speerwurf-Spitze zurück. Für ihren insgesamt sechsten Titel reichte der Europameisterin von 2018 eine Weite von 56,79 Metern. Sie ist noch auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Bei der Team-EM war ihr schon wieder eine Weite über 60 Meter gelungen (60,05 m).

Die Silbermedaille gewann Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen; 56,11 m). Die Bestleistung von 55,66 Metern führte Victoria Krause (Leichlinger Turnverein) auf Rang drei. Die 22-Jährige steigerte sich um fast drei Meter. jhr
 


4x100 Meter


Gina Lückenkemper führt SCC Berlin zum Sieg

Im dritten und abschließenden Zeitlauf lieferten sich Jessica-Bianca Wessolly, Schlussläuferin des VfL Sindelfingen, und Hannah Fleischmann, Schlussläuferin der LG Stadtwerke München, ein enges Duell. Die Sindelfingerin (44,37 sec) konnte die Münchnerin (44,44 sec) noch knapp abfangen. Als die Siegerzeit auf der Anzeigetafel aufleuchtete, brach aber der größte Jubel im Innenraum aus. Dort warteten die Siegerinnen des zweiten Zeitlaufs vom SCC Berlin und wussten in diesem Moment: Wir haben Gold!

Mittendrin in diesem Freudentaumel war die Titelträgerin des Vortags im 100-Meter-Einzelrennen Gina Lückenkemper, die als Schlussläuferin mit ihrem Team 43,91 Sekunden vorgelegt hatte. Den Grundstein für diesen Erfolg legten ihre Staffelkolleginnen Leonie Kluwig, Michelle Janiak und Nadine Reetz.

Der VfL Sindelfingen sicherte sich Silber vor den Titelverteidigerinnen der LG Stadtwerke München. Nur zwei Hundertstel zu Bronze fehlte dem TV Wattenscheid 01. Das Quartett mit Tatjana Pinto auf Position drei gewann den ersten Zeitlauf in 44,46 Sekunden. jhr

MÄNNER


200 Meter


Hier lesen Sie einen ausführlichen Bericht:

20,02 Sekunden – Joshua Hartmann pulverisiert deutschen Rekord
 


400 Meter


Manuel Sanders nähert sich der 45-Sekunden-Marke

Jeder Wettkampf in diesem Sommer war für Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) bisher ein Schritt nach vorne. Das gilt auch für die DM in Kassel. Der 25-Jährige stellte seine vierte Bestleistung in diesem Jahr auf und näherte sich weiter seinem Ziel, die 45 Sekunden zu unterbieten. In 45,07 Sekunden war er so schnell wie zuletzt mit Ingo Schultz ein DLV-Athlet im Jahr 2004.

Bei 45,00 Sekunden steht auch die Direkt-Norm für die bevorstehende WM in Budapest (19. bis 27. August) und die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Mit seinem dritten DM-Titel nach 2019 und 2021 sammelt der Dortmunder aber weiter wertvolle Punkte im World Ranking, das ebenfalls zur WM führen kann.

Als Zweiter steigerte Jean Paul Bredau (SC Potsdam) seine Bestzeit um vier Zehntel (45,67 sec) und blieb erstmals unter 46 Sekunden. Auf Platz drei lief Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01; 46,19 sec). Titelverteidiger Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) ging das Rennen schnell an, konnte sein Tempo aber nicht bis ins Ziel durchziehen und wurde Sechster (46,81 sec). jhr


800 Meter


Luis Oberbeck wird für Geduld belohnt

Diese Meisterschaft war für ihn fast ein Heimspiel und Luis Oberbeck krönte seine Aufstiegs-Saison mit dem Titel. Der Athlet der LG Göttingen bemühte sich nicht ums Tempo, sondern hielt sich geduldig zurück. Die Spitze übernahmen zuerst der Jahresschnellste Dennis Biederbick (Eintracht Frankfurt) und der deutsche Meister von 2021 Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) mit einer ersten Runde in 53,79 Sekunden.

Dennis Biederbick zog dann einen langen Spurt und setzte sich 200 Meter vor dem Ziel ab. Auf der Zielgeraden schwanden aber seine Kräfte, Luis Oberbeck kam immer näher und ging schließlich vorbei. In 1:47,48 Minuten sicherte er sich seinen ersten DM-Titel. Dennis Biederbick wurde Zweiter (1:47,84 min).

Mit Bestzeit holte Emil Meggle (LG Stadtwerke München) die Bronze-Medaille (1:47,98 min), Marvin Heinrich wurde bis auf Rang sechs durchgereicht (1:49,19 min). jhr
 


1.500 Meter


Robert Farken muss passen, Marius Probst mit bestem Spurt

Der Top-Favorit musste kurzfristig passen. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) konnte nach seinem Vorlaufsieg am Samstag aufgrund von Achillessehnenproblemen nicht zum 1.500-Meter-Finale antreten. So wurden die Karten neu gemischt. An der Spitze übernahmen die Wattenscheider Marius Probst und Maximilian Sluka das Kommando – und sorgten für eine langsame Pace. Das spielte Marius Probst in die Karten. Der ehemalige U23-Europameister zog ab der 1.000-Meter-Marke das Tempo deutlich an und gab seinen Spitzenplatz nicht mehr ab. Mit 3:46,73 Minuten gewann er seinen zweiten Freiluft-Titel nach 2020. Die letzten 400 Meter spurtete Marius Probst in pfeilschnellen 52,10 Sekunden.

Während der Wattenscheider an der Spitze seinen Schritt ziehen konnte, gab’s auf der Schlussrunde ein Ringen um jeden Zentimeter. Rang zwei sicherte sich am Ende Amos Bartelsmeyer. Der Frankfurter setzte sich in 3:47,30 Minuten vor Elias Schreml (LG Olympia Dortmund; 3:47,60 min) durch. Der ehemalige Deutsche Meister Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) verpasste als Vierter mit 3:47,71 Minuten eine weitere DM-Medaille nur knapp. mbn
 


5.000 Meter


Florian Bremm setzt sich in packendem Rennen durch

Es war ein unruhiges, schnelles Meisterschaftsrennen mit einem packenden Finale. Gleich zu Beginn preschte Titelverteidiger Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) an die Spitze und lief knapp drei Kilometer allein vorne weg. Dann schloss eine Vierergruppe um die weiteren Favoriten Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd), Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), Sam Parsons (SCC Berlin) und Aufsteiger Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) auf. Das Tempo blieb hoch, Mohamed Abdilaahi fiel zwischenzeitlich aus der Gruppe heraus, konnte dann aber wieder aufschließen.

Die Entscheidung fiel in der Schlussrunde. Maximilian Thorwirth und Florian Bremm konnten sich absetzen. Auf der Zielgeraden lieferten sich die beiden einen packenden Fight. Knapp das bessere Ende für sich hatte Florian Bremm, der sich in 13:35,65 Minuten zu seinem ersten DM-Titel ins Ziel stürzte. Seine Bestzeit (13:30,87 min) war weniger als fünf Sekunden entfernt. Maximilian Thorwirth gewann Silber (13:35,70 min).

Im Kampf um Bronze wurde es noch enger. Sam Parsons (13:37,99 min) lag nur eine Hundertstel vor Aaron Bienenfeld (13:38,00 min). Mohamed Abdilaahi kam als Fünfter (13:42,68 min) an. jhr
 


400 Meter Hürden


Hier lesen Sie einen ausführlichen Bericht:

Platz zwei in ewiger DLV-Bestenliste – Joshua Abuaku im Tausendstel-Krimi vor Constantin Preis
 


Weitsprung


Simon Batz landet auch im Freien ganz vorn

Von fünf auf eins: Simon Batz (MTG Mannheim) nutzte seinen letzten Versuch, um das Klassement so richtig durcheinanderzuwirbeln. Der Deutsche Hallenmeister steigerte sich von 7,61 auf 7,97 Meter. Die zwei Versuche zuvor hatte er ausgelassen. Damit übernahm der Mannheimer die Spitzenposition, die ihm von den verbleibenden Springern nicht mehr zu nehmen war. Seine Bestleistung steigerte der 20-Jährige wenige Tage vor der U23-EM in Espoo um elf Zentimeter.

Bis zum letzten Sprung von Simon Batz lag Luka Herden (LG Brillux Münster) an der Spitze. Trotz der Last-Minute-Niederlage wird der 23-Jährige das Auestadion in bester Erinnerung behalten. Der Sprinter und Weitspringer versilberte sein perfektes Wochenende am Sonntag mit Rang zwei im Weitsprung. Die im zweiten Versuch erzielten 7,91 Meter waren gleichbedeutend mit der Steigerung seiner Bestleistung um zwölf Zentimeter. Schon am Samstag war er über 100 Meter die drei schnellsten Zeiten seiner Karriere gelaufen. Nach 10,54 Sekunden im Vorlauf folgten 10,37 Sekunden im Halbfinale und 10,47 Sekunden im Finale, was zu Platz fünf reichte. Bronze im ersten Wettkampf des Sommers sicherte sich der fünfmalige Deutsche Meister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) mit 7,70 Metern. mbn


Diskuswurf


Der Jahresbeste Henrik Janssen räumt auch den Titel ab

Schon im vergangenen Sommer hat sich Henrik Janssen (SC Magdeburg) in die nationale Spitze vorgearbeitet und mit seinem ersten WM-Start den Anschluss an die internationale Klasse hergestellt. Mit seinem ersten DM-Titel machte der 25-Jährige in Kassel seinen nächsten Karriereschritt. Nach einem schwierigen Start in den Wettkampf konnte sich der DLV-Jahresbeste immer weiter steigern. Im fünften Durchgang schleuderte er die Zwei-Kilo-Scheibe auf 63,93 Meter. Das reichte knapp, um den aufstrebenden U23-Athleten Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 63,57 m) auf Platz zwei zu verweisen.

Mit Bronze (62,87 m) meldete sich Christoph Harting (LG Nord Berlin) nach fünf Jahren auf dem DM-Podium zurück. Zuletzt hatte der Olympiasieger von Rio de Janeiro (Brasilien) im Jahr 2018 (66,98 m) als Sieger auf dem Podest gestanden. Dahinter reihten sich David Wrobel (VfB Stuttgart; 62,67 m) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 62,14 m) auf den Rängen vier und fünf ein. jhr
 


Hammerwurf


Sören Klose mit 70-Meter-Serie zu erstem Titel

In diesem Jahr hat Sören Klose (Eintracht Frankfurt) erstmals die 70 Meter übertroffen und diese Marke seitdem sicher im Griff. Sein neues Niveau bestätigte der 21-Jährige auch vor großer Kulisse im Kassler Auestation. Fünfmal ging ein Raunen durchs Stadion, weil sein Hammer jenseits der 70-Meter-Linie einschlug. Die größte Weite wurde im ersten Durchgang mit 73,90 Metern gemessen. Zur Bestleistung (74,15 m) fehlten nur 25 Zentimeter. Das gibt noch einmal Selbstvertrauen für die anstehende U23-EM in Espoo (Finnland; 12. bis 16. Juli).

Die Bestleistung von 68,33 Meter brachte Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) die Silbermedaille vor Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt; 67,65 m). Titelverteidiger Merlin Hummel (UAC Kulmbach) konnte nur außerhalb der Wertung antreten, wegen einer nicht rechtzeitig abgegebenen Stellplatzkarte. Er erzielte 71,70 Meter. Über das World Ranking sieht es bisher gut aus mit einem WM-Startplatz für den 21-Jährigen, der sein Punktekonto aber gern weiter aufgestockt hätte. Nächste Station ist auch für ihn erst einmal die U23-EM. jhr


4x100 Meter


Wattenscheider Quartett macht das Rennen

Die Entscheidung in der Sprintstaffel sollte zum Fernduell zwischen dem TV Wattenscheid 01 im zweiten und der LG Stadtwerke München um den Deutschen 100-Meter-Meister Yannick Wolf im dritten Zeitlauf werden. Die „Blauhemden“ in der Besetzung Michael Bryan, Kevin Ugo, Robin Erewa und Schlussläufer Joshua Koßmann legten starke 39,39 Sekunden vor. Schneller war in diesem Jahr zuvor keine deutsche Staffel. Doch die Münchner konnten wenige Minuten später nicht ins Medaillenrennen eingreifen. Denn sowohl ihr Startläufer Fabian Olbert als auch Philip Stahl von Eintracht Frankfurt verließen den Block zu früh, was zur Disqualifikation der Staffeln führte.

Trotzdem kamen zwei Staffeln noch dicht an die Zeit der Wattenscheider heran. HSV-Schlussläufer Lucas Ansah-Peprah führte das Quartett nach 39,49 Sekunden ins Ziel. Die MTG Mannheim mit Schlussläufer Tim Kolbe folgte nach 39,74 Sekunden. Damit schnappten sich die Quartetts Silber und Bronze. Alle drei Staffeln waren damit schneller als der bis dato schnellste „Vierer“ TSV Bayer 04 Leverkusen (39,76 sec). Die Bayer-Sprinter waren im Auestadion nicht in Bestbesetzung angetreten und liefen in 40,41 Sekunden auf Platz sechs. Besonders groß war die Freude nach dem Rennen bei Joshua Koßmann. Der Wattenscheider lief sein allererstes Staffelrennen überhaupt und beendete es als Deutscher Meister. Von seinem Einsatz hatte er erst am Abend zuvor erfahren. Ein Münzwurf von Trainer André Ernst entschied zu seinen Gunsten und gegen den zuletzt verletzten Philipp Trutenat. mbn


DM 2023 Kassel live

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