| Diamond League Stockholm

Alina Reh läuft Bestzeit und nähert sich 15-Minuten-Marke

Beim Diamond League-Meeting in Stockholm hat Alina Reh am Donnerstag eine Bestzeit über 5.000 Meter aufgestellt. Im Kugelstoßen erfüllte Sara Gambetta bei ihrem Saisoneinstieg die WM-Norm.
Jan-Henner Reitze

Das Tempo des 5.000-Meter-Rennens beim Diamond League-Meeting in Stockholm (Schweden) war am Donnerstagabend nicht so hoch, wie es Alina Reh (SSV Ulm 1846) erwartet hatte. Die Tempomacherinnen waren mit Kilometer-Zeiten um die drei Minuten langsamer als angepeilt. Die DLV-Athletin konnte problemlos mithalten, es gab aber auch Unruhe im Feld und zwei Stürze. Eine betroffene Athletin war Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia), die deshalb zurückfiel und nur als Zwölfte (15:07,70 min) ins Ziel kam. Alina Reh musste jeweils ausweichen und dabei auch zweimal in den Innenraum treten.

Die Entscheidung fiel auf dem abschließenden Kilometer, auf dem Agnes Jebet Tirop (Kenia) die meisten Reserven mobilisieren konnte und in 14:50,82 Minuten zum Sieg lief. Zweite wurde Fantu Worku (Äthiopien; 14:51,31 min) vor Lilian Kasait Rengeruk (Kenia; 14:51,34 min).

Bestzeit um knapp sechs Sekunden unterboten

Alina Reh war in der Schlussphase auf sich gestellt und wurde in 15:04,10 Minuten Elfte. Sie blieb damit um knapp sechs Sekunden unter ihrer Bestzeit aus dem WM-Vorlauf von London (Großbritannien). Damals hatte es knapp noch nicht fürs Finale gereicht. Ihre derzeitige Form zeigt, dass die Chancen auf den Endlauf bei der WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) über die 5.000 Meter mittlerweile gestiegen sind. Allerdings sind auch die 10.000 Meter eine Option. Über diese Strecke plant das junge Lauftalent auch ihr nächstes Rennen: bei der DM in Essen (8. Juni).

In der ewigen DLV-Bestenliste verbessert sich die 22-Jährige über die 5.000 Meter von Rang acht auf Rang sechs. „Klar wäre es mir lieber gewesen, wenn die 14 vorn gestanden wäre. Ich glaube auch, dass ich diese Zeit heute in den Beinen hatte. Doch unzufrieden bin ich trotzdem nicht. Es war eine tolle Erfahrung“, erklärte die Ulmerin nach ihrem Debüt in der Diamond League.

Sara Gambetta steigt erfolgreich ein

Im Vorprogramm startete Kugelstoßerin Sara Gambetta (SV Halle) in den Sommer. Die EM-Fünfte steigerte sich von Versuch zu Versuch, bis die Kugel im vierten Durchgang bei 18,11 Metern landete und damit jenseits der WM-Norm (18,00 m). Zwei weitere Stöße auf 17,87 Meter und einer auf 17,94 Meter rundeten den gelungenen Einstieg ab, der auf Rang vier endete. Den Sieg sicherte sich die EM-Dritte Aliona Dubitskaya (Weißrussland; 18,49 m).

Über 100 Meter Hürden stellte Cindy Roleder in 12,94 Sekunden auf die Hundertstel ihre Saisonbestzeit ein und wurde Vierte. Bei kühlen Temperaturen um 12 Grad sprintete Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,52 sec) vorne weg, gefolgt von Landsfrau Sharika Nelvis (12,69 sec).

Im B-Lauf lief Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) als Vierte 13,29 Sekunden und blieb damit knapp über ihrer Saisonbestzeit (13,18 sec). Das Rennen gewann die Niederländerin Eelje Boons (13,12 sec).

Karsten Warholm und Dina Asher-Smith in Form

Weltmeister Karsten Warholm (Norwegen) bewies bei seinem Saisonstart über 400 Meter Hürden in 47,85 Sekunden, dass in Sachen Titelverteidigung mit ihm zu rechnen ist. Die Jahresschnellsten Abderrahman Samba (Katar; 47,27 sec) und Benjamin Rai (USA; 47,80 sec) hatten in Shanghai (China) schon schnelle Zeiten vorgelegt. Im Rennen in Stockholm waren sie nicht dabei.

Über 200 Meter der Frauen setzte sich Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,18 sec) klar vor Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 22,66 sec) und Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,78 sec) durch.

Außenseiter schlägt Weltmeister und Olympiasieger

In den Sprungdisziplinen taten sich viele Athleten mit großen Höhen und Weiten schwer. Weltmeister Sam Kendricks (USA; 5,72 m) kam im Stabhochsprung der Männer noch am besten zurecht. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) wurde bei seinem Saisoneinstieg mit 5,36 Metern Fünfter. Im Hochsprung der Frauen übersprang die unter neutraler Flagge startende Siegerin Mariya Lasitskene 1,92 Meter. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) meisterte als Siebte nur ihre Anfangshöhe von 1,78 Metern.

Im Weitsprung kam mit Thobias Montler (Schweden) ein heimischer Athlet dagegen mit den kühlen Bedingungen bestens klar und stellte mit 8,22 Metern sogar eine Bestleistung auf. Damit ließ er den Überflieger des Vorjahres Juan Miguel Echevarria (Kuba; 8,12 m), Olympiasieger Jeff Henderson (USA; 8,09 m) und Weltmeister Luvo Manyonga (Südafrika; 8,07 m) hinter sich.

Daniel Stahl wieder stark, Sandra Perkovic nur Fünfte

Vor heimischem Publikum war Diskuswerfer Daniel Stahl heiß darauf, die nächsten 70-Meter-Würfe abzufeuern, von denen ihm beim Meeting in Doha gleich drei gelungen waren. Der Diskus segelte auch zum Teil weit über diese Marke, der Athlet aus Schweden flog allerdings hinterher und aus dem Ring. Sein bester gültiger Wurf von 69,57 Metern reichte dennoch zum Sieg vor Fedrick Dacres (Jamaika; 68,96 m). Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin; 62,88 m) fand als Sechster noch nicht zu seiner Form.

Auf dem ungewohnten fünften Platz landete bei den Frauen Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien; 63,71 m). Groß war der Abstand auf Siegerin Denia Caballero (Kuba; 65,10 m) aber nicht, deren Landsfrau Yaimé Perez (65,09 m) als Zweite nur einen Zentimeter dahinter blieb.

Laura Muir im Alleingang vorne weg

Über 1.500 Meter ließ Europameisterin Laura Muir (Großbritannien) das Feld auf der Schlussrunde stehen und stürmte in 4:05,37 Minuten mit vier Sekunden Vorsprung ins Ziel. Caterina Granz (LG Nord Berlin) kam als Sechste (4:11,22 min) an.

Zum Abschluss des Meetings wurde ein 10.000-Meter-Rennen der Männer ausgetragen. Im großen Feld erreichte Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) das Ziel nach 28:42,59 Minuten und blieb damit als 18. rund 13 Sekunden über seiner Bestzeit. Das Rennen gewann der 19 Jahre junge Kenianer Rhonex Kipruto in 26:50,16 Minuten. Es war die schnellste Zeit auf dieser Strecke seit 2017.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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