| Diamond League

Barbora Spotakova und Mutaz Barshim gelingt WM-Revanche

Beim ersten Diamond League-Finale in Zürich (Schweiz) hat die Tschechin Barbora Spotakova am Donnerstag das Speerwerfen gewonnen. Im Kugelstoßen knackte Christina Schwanitz nicht nur den Jackpot, sondern holte sich auch noch einen Sieg. Den Hochsprung entschied der WM-Vierte Mutaz Essa Barshim für sich.
Jan-Henner Reitze

Bei der WM verpasste sie den Endkampf. In Zürich hat Speerwerferin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) gezeigt, dass sie doch in Form ist. Die Weltrekordlerin holte sich mit 64,31 Metern den Sieg vor der Kanadierin Elizabeth Gleadle (62,70 m). Für die Olympiasiegerin war damit der Gesamtsieg in der Diamond League perfekt. Es ist der Vierte in der Karriere der 34-Jährigen. 

Wie schon bei ihrem WM-Triumph in Peking (China) gelang Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,43 m) im sechsten Durchgang ihr weitester Wurf des Tages. Diesmal reichte der zu Rang drei. Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 61,44 m) bestätigte als Fünfte, dass sie in der dicht umkämpften Weltspitze angekommen ist. Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 60,98 m) wurde Sechste. Die WM-Vierte Christina Obergföll (LG Offenburg; 58,54 m) wurde Achte.

Ein starkes Rennen über 800 Meter lieferte Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) ab. Die WM-Halbfinalistin blieb als Dritte (1:59,68 min) unter zwei Minuten. Der Sieg ging an Eunice Jepkoech Sum (Kenia; 1:59,14 min). Weltmeisterin Marina Arzamasova (Weißrussland; 2:00,69 min) kam nur als Fünfte ein.

Christina Schwanitz krönt Gesamtsieg

Als Gesamtsiegerin im Kugelstoßen stand Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) schon vor dem Wettbewerb in Zürich fest. Aber die Weltmeisterin ließ es sich nicht nehmen, auch im Letzigrund als Siegerin aus dem Ring zu gehen. Trotz regnerischer Bedingungen ging es ran an die 20 Meter (19,91 m).

Für die 29-Jährige war es der fünfte Sieg in der laufenden Diamond League-Saison. Auch in Birmingham (Großbritannien), Oslo (Norwegen), Paris (Frankreich) und Stockholm (Schweden) hatte sie ganz oben gestanden. Einen zweiten Platz hinter Vize-Weltmeisterin Lijiao Gong (China) gab es zum Auftakt in Shanghai (China), ein Start in London (Großbritannien) passte wegen der parallel angesetzten Deutschen Meisterschaften nicht in den Terminplan.

"Ich hätte gerne weiter gestoßen, aber die Wetterbedingungen haben es nicht zugelassen. Der Ring war nass", erklärte die Gewinnerin des 40.000-US-Dollar-Jackpots nach ihrer Ehrenrunde. <link news:43353>Hier gibt es mehr zu ihrem Gesamtsieg.

Endkampf ohne Lena Urbaniak und Christoph Harting

Für Lena Urbaniak (LG Filstal) war der Wettkampf nach drei Versuchen zu Ende. 16,57 Meter reichten nur zu Rang neun und damit nicht für den Endkampf. Das gleiche Schicksal ereilte Diskuswerfer Christoph Harting (SCC Berlin), der mit nur einem gültigen Versuch auf 57,04 Meter kam.

Den Diskus-Sieg in Zürich holte sich Robert Urbanek (Polen; 65,78 m). Landsmann und Weltmeister Piotr Malachowski (65,04 m) reichte ein zweiter Platz, um sich den Sieg im Diamond Race zu sichern. Martin Wierig (SC Magdeburg; 62,02 m) landete auf Rang sieben.

Im Hochsprung meldete sich Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,32 m) an der Spitze zurück und holte sich auch den Jackpot ab - bei der WM war er als Vierter leer ausgegangen. Die WM-Zweiten Bohdan Bondarenko (Ukraine) als Zweiter und Guowei Zhang (China) als Dritter floppten über 2,30 Meter. Weltmeister Derek Drouin (Kanada) verzichtete nach 2,19 Metern auf weitere Sprünge, weil er sich nicht gut fühlte. Über diese Höhe sprang auch Eike Onnen (LG Hannover), beide gingen als Neunte in die Statistik ein.

Ivana Spanovic fliegt über sieben Meter

Im Weitsprung gab es ein spannendes Finale: Weltmeisterin und Diamond Race-Siegerin Tianna Bartoletta (USA) setzte sich in Durchgang sechs mit starken 6,97 Meter doch noch an die Spitze, aber nur kurz. Die bis dahin führende Ivana Spanovic (Serbien) nutzte die Chance zum Gegenkonter und setzte mit 7,02 Metern einen neuen Landesrekord.

Bei den Männern holte sich Greg Rutherford (Großbritannien; 8,32 m) im fünften Durchgang noch den Sieg vor dem weitengleichen Marquis Dendy (USA). Dreisprung-Weltmeister Christian Taylor (USA; 7,71 m) wurde Siebter.

Einen spannenden Dreikampf lieferte sich das WM-Podium im Stabhochsprung der Frauen. Die WM-Dritte Nikoléta Kiriakopoúlou (Griechenland; 4,77 m) hatte das beste Ende für sich und machte auch den Gesamtsieg klar. Fabiana Murer (Brasilien; 4,72 m) wurde wie schon in Peking Zweite, vor der höhengleichen Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba). Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,57 m) wurde Sechste.

Ezekiel Kemboi und David Rudisha geschlagen

Paul Kipsiele Koech (Kenia; 8:10,24 min) sammelte den Sieg über 3.000 Meter Hindernis ein. Den Jackpot sicherte sich sein zweitplatzierter Landsmann Jairus Kipchoge Birech (8:15,64 min). Weltmeister Ezekiel Kemboi (Kenia; 8:21,16 min) wurde nur Vierter.

Zu den geschlagenen Weltmeistern gehörte auch David Rudisha (Kenia; 1:45,91 min), der sich mit Rang vier über 800 Meter zufrieden geben musste. Vize-Weltmeister Adam Kszczot (Polen; 1:45,55 min) hatte den besten Endspurt.

Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,93 sec) flitzte zum 100-Meter-Sieg und zum Gesamtsieg.

Lashawn Merritt vorn - Jackpot an Kirani James

Über 400 Meter waren der WM-Zweite LaShawn Merritt (USA; 44,18 sec) und Diamond Race-Sieger Kirani James (Grenada; 44,28 sec) diesmal schneller als Weltmeister Wayde van Niekerk (Südafrika; 44,35 sec).

Über 3.000 Meter der Frauen entsprach die Reihenfolge dem WM-Einlauf über 5.000 Meter: Ayana Almaz (Äthiopien; 8:22,34 min) lief vor Landsfrau und 1.500-Meter-Weltmeisterin Genzebe Dibaba (8:26,54 min) ein. 10.000-Meter-Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia; 8:38,91 min) wurde Sechste.

Beim Sieg von Lokalmatadorin Lea Sprunger (Schweiz; 56,40 sec) im Nachwuchs-Rennen über 400 Meter Hürden wurde die Deutsche U23-Meisterin Luisa Valeske (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 61,12 sec) Sechste. Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 13,66 sec) und Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01; 14,48 sec) belegten im Nachwuchsrennen über 100 Meter Hürden die Plätze vier und acht. WM-Finalistin Noemi Zbären (Schweiz; 12,89 sec) war klar die Schnellste.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Der Stabhochsprung der Männer wurde schon am Mittwoch ausgetragen:

<link news:43340>Shawn Barber fliegt in Zürich höher als in Peking

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