| Olympische Spiele 2016

Betty Heidler bewahrt Chance auf Edelmetall

Mit einem Wurf auf 71,17 Meter hat Betty Heidler am Freitag in Rio die Olympia-Quali überstanden. Kathrin Klaas und Charlene Woitha werden im Hammerwurf-Finale dagegen nicht dabei sein.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Der erste Versuch lief bei Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) wie geplant durch. Bei 71,17 Metern schlug der Hammer zu später Stunde ein. Da die Quali-Weite von glatten 72 Metern damit noch nicht abgehakt war, ging die EM-Zweite noch zweimal in den Ring, konnte sich aber nicht mehr steigern. Dennoch stand nach beiden Quali-Gruppen die sechstbeste Weite und ein "q".

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) wird schon den ganzen Sommer über von Problemen im Beckenbereich geplagt. 67,92 Meter reichten nicht fürs Weiterkommen. Bei ihrem Debüt auf der ganz großen Bühne musste sich Charlene Woitha (SCC Berlin) erst einmal zurecht finden. Nach zwei ungültigen Versuchen gelang es der 22-Jährigen immerhin noch, den Hammer ins Feld hinaus zu schleudern, auf 62,50 Meter.

Bei der Favoritin ging die Faust schon nach oben, nachdem sie den Hammer in den Himmel von Rio geschickt hatte: Anita Wlodarczyk (Polen) ließ das Gerät im ersten Durchgang auf 76,93 Meter fliegen und untermauerte, dass Gold nur über sie geht.

STIMMEN DER DLV-ATHLETINNEN

Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt; 71,17 m)
Alles ok! Es war genauso, wie ich es erwartet habe. Ich war schon müde um die Uhrzeit. Die Würfe beim Einwerfen waren noch die besten. Der erste war nicht besonders gut, es war schön, dass der trotzdem weit war, dann ging die Spannung verloren. Von Anita Wlodarczyk erwartet jeder, dass sie Gold holt – das wäre keine Überraschung. Ich will weit werfen und Spaß haben und gucken, das technisch alles gut passt. Der Traum von einer Medaille ist nach der Qualifikation nicht größer oder kleiner als vorher. Er ist ungebrochen! 

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt; 67,92 m)
Das Ergebnis passt zur Saison, auch wenn es mir in den letzten Tagen eigentlich ganz gut ging. Es war schwierig mit der Uhrzeit, der Ring ist auch komplett anders als auf den anderen Plätzen hier, aber das soll keine Ausrede sein, damit muss man klarkommen. Die Würfe waren alle schön geworfen, aber leider nicht weit genug. Jetzt muss ich erst einmal ein bisschen durchatmen und alles rekapitulieren. Mal gucken, wie es weiter geht.

Charlene Woitha (SCC Berlin; 62,50 m)
Die Qualifikation hier hat irgendwie das ganze Jahr widergespiegelt. Das war mental und körperlich sehr anstrengend, ich habe mir viel Druck gemacht. Irgendwie wollte der Körper nicht mehr, ich hatte zuletzt ständig Infekte, auch jetzt wieder. Heute musste ich auf Risiko werfen – mit einem Schönheitswurf hätte ich nichts gewonnen. Das sah man ja dann im Dritten. Die Situation der Nominierung, erst bin ich dabei, dann wieder nicht, dann doch, war anstrengend. Aber ich weiß nicht, ob’s heute anders gelaufen wäre, wenn es nicht so gewesen wäre. Ich habe mich total gefreut, als ich im Stadion war, auf dem Gang in den Innenraum habe ich Gänsehaut bekommen und erst so richtig realisiert, dass ich bei Olympischen Spielen dabei bin. Jetzt freue ich mich auch darauf, zuzuschauen und die anderen anzufeuern.

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