| Diamond League

Christina Obergföll blickt entspannt aufs Comeback

Nach 623 Tagen ist die Babypause für Christina Obergföll vorbei. Söhnchen Marlon wächst und gedeiht, die Mutter ist gut drauf. In Shanghai wagt die Speerwurf-Weltmeisterin am Sonntag ihr Comeback. Beim Start ins WM-Jahr setzt sie sich aber nicht unter Druck.
dpa/sim

Strahlende Weltmeisterin, glückliche Mutter - und jetzt bald wieder "Speerspitze" der deutschen Leichtathleten: Nach 623 Tagen Babypause gibt Christina Obergföll (LG Offenburg) am kommenden Sonntag in Shanghai (China) ihr Comeback. "Ich bin total entspannt. Die Einladung zur Diamond League nach China habe ich schon relativ früh erhalten. Zuletzt lief es auch im Training richtig gut. Ich bin einfach ein Wettkampftyp", sagte die Speerwurf-Weltmeisterin am Dienstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Ihren ersten Wettkampf nach dem Berliner ISTAF am 1. September 2013 will die 33-Jährige keinesfalls als Absage an den Werfertag in Halle/Saale am Samstag verstanden wissen - sondern eher als Entscheidung pro Shanghai. "So viele Meetings gibt es für uns Leichtathleten nicht mehr. Die Diamond League ist für uns einfach das Lukrativste", erklärte Obergföll.

Ziel: 63 Meter

Sie nimmt die ersten drei Meetings der Super-Serie, bei denen Frauen-Speerwurf im Plan steht, gern mit. Und wenn es gut läuft, "will ich auch ein paar Pünktchen sammeln". Nach Shanghai (17. Mai) hat sie Eugene (USA; 30. Mai) und Oslo (Norwegen; 11. Juni) auf dem Zettel. Wunderdinge sollte zum Start in die WM-Saison noch keiner von der 70,20-Meter-Werferin erwarten. Vom Motto "außer Spesen nichts gewesen" hält sie aber auch nichts: "Ich fahre da jetzt nicht hin, um 58 Meter abzuliefern. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen."

63,30 Meter hatte sie in Berlin bei ihrem letzten Wettkampf vor der Geburt von Söhnchen Marlon geworfen. "Mit gut 63 Metern in Shanghai wäre ich zufrieden", meinte Obergföll. Für ihr Comeback hat die Athletin von der LG Offenburg mit Ehemann Boris im Training richtig geschuftet. Klein-Marlon wächst und gedeiht, bald wird der Filius elf Monate alt.

Stabilität in den Würfen fehlt noch

Marlon ist jetzt das kleinste und zugleich größte Glück im Haus von Christina und Boris Obergföll im südbadischen Diersburg. Der Stammhalter bekommt gerade die ersten Zähne, eine stressig-schöne Zeit, die Mama beißt sich durch ihren Doppel-Job. Schon Mitte Oktober 2014, nicht einmal vier Monate nach Marlons Geburt, war die Moskau-Weltmeisterin von 2013 wieder ins Training eingestiegen. "Die Zubringerleistungen sind schon wieder okay. Nur die Stabilität bei den Würfen fehlt noch", erzählte sie. "Ich brauche noch ein paar Wochen."

Unter Druck setzen lässt sich Christina Obergföll nicht, als Weltmeisterin hat sie für die Leichtathletik-WM Ende August in Peking (China) eine Wild Card. "Ich sage jetzt nicht: Ich fahre da hin, um meinen Titel zu verteidigen. Ich werde nur nach Peking fahren, wenn ich in der Saison stabil über 62 Meter werfe", versicherte die Deutsche Rekordhalterin. 62 Meter? Die hat sie 2013 in 12 von 13 Wettkämpfen gepackt. Und zu feiern gibt es für Christina Obergföll in Peking auf jeden Fall etwas: Am WM-Eröffnungstag (22. August) wird sie 34.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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