| Diamond League

Christina Schwanitz kratzt bei Comeback an 20 Metern

Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) hat sich am Sonntag beim Diamond League-Meeting in Shanghai (China) als Zweite mit 19,94 Metern zurückgemeldet. Die Äthiopierin Almaz Ayana lief über 5.000 Meter auf Rang drei in der Geschichte (14:14,32 min).
Jan-Henner Reitze

Die Hallensaison musste Christina Schwanitz nach einer Knie-OP sausen lassen. Zum Auftakt der Diamond League hat sie sich in Shanghai standesgemäß zurückgemeldet. Auf 19,94 Meter schickte die Europameisterin die Kugel in Runde zwei. Die Norm (18,40 m) für die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) ist damit erwartungsgemäß sicher abgehakt.

Zum Sieg reichte diese starke Weite nicht ganz, denn eine Chinesin dreht im Jahr ihrer Heim-WM früh in der Saison schon richtig auf: Lijiao Gong erzielte 20,23 Meter - der erste 20-Meter-Stoß der jungen Sommersaison überhaupt. Die Olympia-Dritte hat schon insgesamt drei WM-Bronzemedaillen im Schrank.

Dauersiegerin Valerie Adams (Neuseeland) fehlte in Shanghai, weil die Folgen einer Ellenbogen-OP noch nicht ausgestanden sind. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin wird verspätet in die Saison einsteigen.

Christina Obergföll bei Comeback Fünfte

Gleich in ihrem ersten Wettkampfwurf nach ihrer Babypause überbot Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg; 62,08 m) die WM-Norm (61,50 m). Als Titelverteidigerin ist die 33-Jährige ohnehin automatisch qualifiziert. Knapp elf Monate nach der Geburt von Sohn Marlon hält die Olympia-Zweite schon wieder mit der Weltelite mit und wurde Fünfte.

Dass im Jahr der WM in Peking auch in den Wurfdisziplinen mit den Chinesinnen zu rechnen ist, unterstrich neben Kugelstoßerin Lijiao Gong auch Speerwerferin Huihui Lu, die mit 64,08 Metern die Konkurrenz hinter sich ließ. Sunette Viljoen (Südafrika; 63,60 m) wurde Zweite, vor der weitengleichen Australierin Kim Mickle.

Almaz Ayana läuft in neue Sphäre

Äthiopien hat die nächste Super-Läuferin: Almaz Ayana legte die 5.000 Meter in 14:14,32 Minuten zurück. In der Geschichte waren nur ihre Landsfrauen Tirunesh Dibaba (14:11,15 min) und Meseret Defar (14:12,88 min) schneller - beide im Jahr 2008. Ihre zwei Jahre alte Bestzeit steigerte die 23-Jährige WM-Dritte um gut zehn Sekunden. Im vergangenen Jahr gewann Almaz Ayana den Titel bei den Afrikameisterschaften und beim Continental Cup. 

Die 1.500 Meter entschied der Kenianer Silas Kiplagat (3:35,29 min) für sich. Über 3.000 Meter Hindernis belegte Kenia gleich die ersten acht Plätze - ganz vorne war Jairus Kipchoge Birech (8:05,36 min).

Kristin Gierisch startet mit zwei 14-Meter-Sprüngen

Bei wechselnden Windbedingungen überbot Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) zum Ende des Wettkampfes zweimal die 14 Meter. Im abschließenden Versuch landete die Vierte der Hallen-EM bei 14,15 Metern. Die zweite WM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von 14 Metern ist damit schon mal übertroffen. Zur ersten Norm (14,25 m) fehlten noch zehn Zentimeter. Im hochklassigen Feld wurde die Deutsche Hallenmeisterin Vierte.

Vor der 24-Jährigen landeten drei Athletinnen, die international schon hoch dekoriert sind: Weltmeisterin Caterine Ibarguen (Kolumbien) veranstaltete zuerst ein Zielspringen auf die Marke von 14,70 Metern. Dann legte sie 14,85 Meter in die Grube - jeder ihrer fünf gültigen Sprünge hätte für Platz eins gereicht. Die viermalige Europameisterin Olha Saladukha (Ukraine) wurde Zweite (14,62 m) vor Olympiasiegerin Olga Rypakova (Kasachstan; 14,38 m). Katja Demut (LC Jena) kam als Elfte nicht über 12,96 Meter hinaus.

Die griechische Stabhochspringerin Nikoleta Kiriakopoulou meisterte 4,73 Meter - Freiluft-Landesrekord, in der Halle ist sie schon 4,80 Meter gesprungen. Ekaterini Stefanidi (4,58 m) machte den Doppelsieg für Griechenland perfekt, vor der höhengleichen Hallen-Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba). Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) überquerte nach knapp einem Jahr ohne Wettkampf und einer Fußverletzung als Sechste 4,38 Meter. Vereinskollegin Katharina Bauer wurde Neunte (4,28 m).

Mutaz Barshim schlägt Bohdan Bondarenko

Eine enge Entscheidung auf hohem Niveau gab es im Weitsprung. Weltmeister Aleksandr Menkov (Russland) meldete sich nach einer Saison mit Verletzungssorgen mit 8,27 Metern zurück. Nur einen Zentimeter weniger erzielte Jeff Henderson (USA; 8,26 m). Einen weiteren Zentimeter dahinter landete der Chinese Jianan Wang (8,25 m). Auch Landsmann Jinzhe Li (8,21 m) übertraf noch 8,20 Meter.

Der Hochsprung lief wieder auf das Duell Mutaz Essa Barshim (Katar) gegen Bohdan Bondarenko (Ukraine) hinaus. Die Entscheidung fiel bei 2,38 Metern, die das Leichtgewicht aus Katar im ersten Versuch überflog. Bei Bohdan Bondarenko fiel die Latte zweimal, dann ging der Welt- und Europameister auf 2,41 Meter, die aber auch zu hoch waren. So blieb mit 2,32 Metern Rang zwei. Mutaz Barshim verzichtete auf weitere Sprünge.

Im Diskuswurf der Männer schnappte Diamond Race-Titelverteidiger Piotr Malachowski (Polen; 64,65 m) im sechsten Durchgang Landsmann Robert Urbanek (64,47 m) noch den Sieg weg. An die Weiten von Christoph Harting (SCC Berlin) aus Halle (67,93 m) und Wiesbaden (67,53 m) kamen die Athleten aber nicht heran.

Shelly-Ann Fraser-Pryce noch nicht in Top-Form

Die Nigerianerin Blessing Okagbare holte sich den Sieg über 100 Meter (10,98 sec) vor US-Sprinterin Tori Bowie (11,07 sec) und Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago; 11,13 sec). Den Jamaikanerinnen Veronica Campbell-Brown (11,22 sec) und Dreifach-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (11,25 sec) blieben nur die Ränge vier und fünf.

Schnellster Hürdensprinter war Weltmeister David Oliver (USA; 13,17 sec). Olympiasieger Kirani James (Grenada; 44,66 sec) ließ über 400 Meter die US-Boys Tony McQuay (45,54 sec), Weltmeister LaShawn Merritt (45,58 sec) und David Verburg (45,65 sec) klar hinter sich.

Die Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik…

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