| Saison-Einstieg

David Storl über Karlsruhe nach Prag?

In Potsdam wuchtete er die Kugel am Dienstag nur zum Spaß und im Stand aus dem Ring. Bei der Hallen-DM in Karlsruhe will Kugelstoß-Weltmeister David Storl fünf Monate nach seiner Knie-OP wieder Ernst machen – und hat schon die Hallen-EM in Prag im Hinterkopf.
Silke Morrissey

In diesem Winter mussten sich die deutschen Leichtathletik-Anhänger bisher mit Grüßen und Autogrammen von David Storl zufrieden geben. Der Weltmeister hat sich Zeit genommen für seine Fans, er kam gerne als Gast zu vielen nationalen Meetings. Noch lieber aber wird er am 21. Februar um 15:25 Uhr selbst in den Ring steigen. Bei der Hallen-DM in Karlsruhe will er sein Comeback und zugleich den Einstieg in die Hallensaison feiern, so viel steht jetzt fest.

„Wir waren in der vergangenen Woche beim IAT [Institut für angewandte Trainingswissenschaften] in Leipzig und waren positiv überrascht von den Testresultaten“, sagt sein Trainer Sven Lang. Er hatte stets betont, dass er seinen Schützling nur in guter Form an den Start schicken will und ist auch jetzt noch vorsichtig in seinen Aussagen: „Wenn nicht wieder was passiert, sind wir auf jeden Fall bei der Hallen-DM dabei.“ Aber in seiner Stimme schwingt Optimismus: David Storl wird nicht nur nach Karlsruhe kommen, um sich dort mal eben den deutschen Titel abzuholen.

21 Meter als realistisches Ziel

Für die anderen deutschen Kugelstoßer war die 20-Meter-Marke in diesem Jahr noch außer Reichweite. Doch ein Titelgewinn mit einer Weite von knapp über 20 Metern – das ist nicht der Anspruch, den der Weltmeister, mit einer stolzen Freiluft-Bestleistung von 21,98 Metern ausgestattet, an sich selbst stellt. Die Zuschauer in Karlsruhe können sich darauf gefasst machen, dass David Storl in der Messehalle die 21 Meter anpeilt. Denn er will eine Visitenkarte abgeben für die Hallen-EM im tschechischen Prag (6. bis 8. März).

„Es gab in unserer Saisonplanung zuletzt noch drei Optionen“, verrät Sven Lang. „Die erste: David lässt die Hallensaison aus. Die zweite: David stößt nur bei der DM. Die dritte: Wir machen die DM und die Hallen-EM. Im Moment sieht es ganz nach Variante drei aus.“

Auf den Spuren von 2011

Einen ähnlichen Weg ist der heute 24-Jährige schon einmal gegangen: 2011 stieg er erst bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig in die Saison ein und holte sich eine Woche später in Paris (Frankreich) mit 20,75 Metern Silber bei der Hallen-EM.

Diese Weite könnte 2015 schon zum Titel reichen, die europäische Jahresbestleistung des Tschechen Tomas Stanek liegt nur knapp darüber. Aber auch für Prag wird gelten: David Storl will zeigen, was er kann. „Da muss schon Leistung dahinter stecken“, sagt Sven Lang.

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