| EM-Qualifikation

DLV-Mehrkämpfer in starken Feldern von Götzis aussichtsreich

Fünf deutsche Zehnkämpfer und drei deutsche Siebenkämpferinnen messen sich am Wochenende in Götzis (Österreich) mit der Weltelite – viele von ihnen mit Ambitionen auf vordere Plätze. Zunächst aber geht es für die deutschen EM-Kandidaten um Carolin Schäfer, Rico Freimuth, Kai Kazmirek & Co. um eine erste gute Marke auf dem Weg zur EM-Qualifikation für Berlin.
Silke Bernhart

Wieder einmal können die Meeting-Macher in Götzis (fast) alles präsentieren, was im Mehrkampf international Rang und Namen hat. Nur einer fehlt im 31 Teilnehmer starken Zehnkampf-Feld mit 23 8.000-Punkte-Athleten: Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich). Hinter ihm hatten im Vorjahr zwei Deutsche auf dem WM-Podium gestanden, die auch in Götzis im Fokus stehen werden: Rico Freimuth (SV Halle) und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied). Wie weit nach vorne es für sie im ersten Mehrkampf des Jahres gehen wird? Die Vorzeichen stehen unterschiedlich.

Vize-Weltmeister Rico Freimuth, der im „Mehrkampf-Mekka“ schon zweimal Dritter wurde, musste sich in der Vorbereitung lange mit Rückenproblemen herumschlagen, erst seit vergangener Woche ist er komplett schmerzfrei. Kai Kazmirek, Götzis-Sieger von 2015, hatte nach Platz vier bei der Hallen-WM Anfang März wenig Zeit für einen richtigen Saison-Aufbau und sagt: „Seit Birmingham hat sich eigentlich nicht viel verändert, wir haben nur an der Schnelligkeit gearbeitet. Ich bin gespannt, ob das klappt! Man weiß nie wirklich, was kommt.“

Männer-Debüt von U20-Weltrekordler Niklas Kaul

Mit Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) steigt auch der dritte deutsche WM-Teilnehmer am Wochenende ins Mehrkampf-Jahr ein. Er hatte den Zehnkampf von London mit Patellasehnen-Problemen am linken Knie abgebrochen. Die langwierige Verletzung am Sprungbein zog sich bis in das Frühjahr – die ersten richtigen Sprünge absolviert der Ulmer daher erst in Götzis. Und auch über der Form von Luca Wieland (SV Halle) steht nach Beschwerden im Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) ein Fragezeichen. „Lassen wir uns überraschen!“ lautet dementsprechend der Ausblick seines Trainers Wolfgang Kühne.

Dasselbe dürfte für den weiteren Götzis-Debütanten Niklas Kaul (USC Mainz) gelten. Der U20-Weltmeister und -Weltrekordler blickt fit, beschwerdefrei und voller Aufregung auf seinen ersten Männer-Zehnkampf, in dem man ihn sicher nicht unterschätzen sollte. Ansporn bietet neben der starken deutschen Konkurrenz sicher auch der Start gegen internationale Top-Athleten wie den Olympia-Dritten und Mitfavoriten Damian Warner (Kanada), den Weltjahresbesten Maicel Uibo (Estland) oder den Sieger der diesjährigen Commonwealth Games Lindon Victor (Grenada). Auch der Titel „Rookie des Jahres“ lockt.

Carolin Schäfer mit guten Erinnerungen

Mit besonders guten Erinnerungen reist Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) nach Götzis. Die Siebenkämpferin hatte im Vorjahr mit einer herausragenden Bestleistung von 6.836 Punkten und Rang zwei ihren Weg zu WM-Silber in London eingeschlagen. In ersten Einzel-Tests hat sie schon eine gute Form angedeutet, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau des Vorjahres. Ihren Status als deutsche Nummer eins wird ihr aber so schnell niemand streitig machen, und auch international kann die 26-Jährige immer vorne mitmischen.

Nur der Platz ganz vorne dürfte reserviert sein: für die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Vorjahressiegerin Nafissatou Thiam (Belgien). Auch die WM-Dritte Anouk Vetter (Niederlande) und die Dritte der Hallen-WM Yorgelis Rodriguez (Kuba) werden zu beachten sein. In diesen Regionen können die weiteren Deutschen Anna Maiwald und Mareike Arndt aus Leverkusen noch nicht mitmischen – sie kämpfen um persönliche Bestleistungen und um ein Ergebnis, mit dem sie sich für die Heim-EM empfehlen können.

Die DLV-Normen für die <link>Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) liegen bei 8.000 und 6.000 Punkten. Bereits vorgelegt haben Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 8.037 Pkt) und Dennis Hutterer (ASC Darmstadt; 8.032 Pkt) sowie Louisa Grauvogel (LG Saar 70; 6.053 Pkt). Abgerechnet wird nach der <link>finalen EM-Qualifikation in Ratingen (16./17. Juni), wo weitere DLV-Topathleten wie Arthur Abele (SSV Ulm 1846), der für Deutschland noch nicht startberechtigte Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) oder die vor Götzis erkrankte Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) in die Mehrkampf-Saison einsteigen und teils ihre letzte Chance auf eines von drei deutschen EM-Tickets ergreifen wollen.

Spitzen-Mehrkampf live erleben:

<link>Tickets für das Mehrkampf-Meeting 2018 in Ratingen
<link>Mehrkampf-Tickets für die EM 2018 in Berlin

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