| Olympische Spiele 2016

DLV-Trio schafft mit dem Speer das "Q"

In der Speerwurf-Quali haben Johannes Vetter, Julian Weber und Thomas Röhler am Mittwoch bei Olympia in Rio die geforderten 83,00 Meter fürs Finale geschafft.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Das Flugwetter in der zweiten Gruppe der Speerwurf-Quali war am Mittwoch in Rio bestens. Der Olympiasieger von 2012 Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) haute gleich 88,68 Meter raus. Damit waren die geforderten 83,00 Meter nur Formsache, die direkt ins Finale führten.

Auch Johannes Vetter (LG Offenburg) zeigte sich topfit, erzielte auf Anhieb 85,96 Meter, konnte seine Sachen wieder packen und ein gutes Gefühl mitnehmen. Weltmeister Julius Yego (Kenia; 83,55 m) warf sich mit dem dritten Versuch eine Runde weiter.

Cooler Auftritt von Julian Weber 

Den coolsten Auftritt der ersten Gruppe legte ein Neuling hin. Für Julian Weber (USC Mainz) ist Olympia der erste große internationale Wettkampf seiner jungen Karriere, und der 21-Jährige ließ den Speer gleich mal auf 84,46 Meter fliegen. Die Konkurrenz tat sich in dieser Gruppe schwerer, auch Thomas Röhler (LC Jena), der drei Anläufe brauchte, um mit 83,01 Metern Maßarbeit zu leisten. Als weitere Athleten der Gruppe machten auch im Dritten noch Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 83,27 m) und der Ukrainer Jakub Vadlejch (83,23 m) das Finale am Samstag (20. September) klar.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Julian Weber (USC Mainz)
Mit dem ersten Wurf direkt ins Finale – genau wie ich es wollte! Alleine hier zu sein ist wahnsinn! Ich verstehe selbst nicht, warum ich so locker bleiben kann. Vorher habe ich Thomas gefragt: Ist es normal, dass ich gar nicht so richtig aufgeregt bin? Vielleicht ist es einfach, weil ich mich so gut gefühlt habe. Alles, was jetzt kommt, ist on top. Ich werde alles geben und werde versuchen, die Erfahrenen ein bisschen zu ärgern. Ich bin in der Form meines Lebens, ich habe richtig Bock, den Leuten zu zeigen, was ich kann. Ich kann mich ziemlich gut selbst pushen. Aus Mainz ist keiner hier, die fiebern alle zuhause vor dem Fernseher mit, es ist schön zu wissen, dass man so viel Unterstützung hat.

Thomas Röhler (LC Jena)
Wenn die Sache so ausgeht, wie sie jetzt ausgeht, ist sie perfekt ausgegangen. 83,01 Meter waren nicht direkt geplant. Aber ich bin happy, dass ich drei Versuche hatte, der Belag hier ist nicht ganz einfach, relativ jumpy und schnell, man muss da sein Timing ein bisschen in Ordnung bringen. Es war das erste Mal, dass wir hier geworfen haben. Schade, dass gar keine Thermik da ist, die unterstützt. Ich habe gedacht: Warmes Land, warme Luft… Aber es fühlte sich so ein bisschen an wie Hallen-Werfen. Ich bin zuhause los geflogen und war noch nie so aufgeregt vor einem Wettkampf, das muss ich zugeben. Olympische Spiele sind dann doch was anderes, auch weil es meine ersten sind. Ich bin im Finale von Olympischen Spielen – darüber bin ich super happy! Mich handeln zwar alle als denjenigen, der hier dann am Ende… – und so weiter, und so fort. Das sehe ich auch so, jetzt nach der Quali. Aber erst mal musste die Sache hier erledigt werden. Auf die EM folgte eine wichtige Heilungsphase. Das war für mich auch was Neues, so eine Verletzung zu diesem Zeitpunkt der Saison hatte ich auch noch nicht. Mein Körper hat auf den Riss in der Muskulatur mit Flüssigkeitseinlagerung reagiert. Sobald sich die verdrieselt hatte, konnten wir mit dem Werfen wieder anfangen. Jetzt ist sie wieder weg, da brauchen wir nicht mehr drüber reden, mir geht’s jetzt wirklich gut.

Johannes Vetter (LG Offenburg)
Qualifikation gleich im ersten Versuch – das ist natürlich Bombe. Ich wusste: Das Niveau habe ich. Aber das ist bei mir auch oft Kopfsache. Heute hatte ich ein gutes Gefühl, und das habe ich genutzt. Ich hatte mir das Finale vorgenommen, das lasse ich jetzt erst mal sacken und schlafe eine Nacht drüber. Dann schaue ich auf die Top Acht. Es ärgert mich ein bisschen, dass die Leistung noch so instabil ist. Und dass ich sie bei den Deutschen und bei den Europameisterschaften nicht zeigen konnte. Die habe ich in den Sand gesetzt, aber das hier ist wichtiger.

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