| Diamond League

DLV-Trio über 90 Meter: Thomas Röhler vor Johannes Vetter und Andreas Hofmann

Die DLV-Speerwerfer haben den Saisonauftakt der Diamond League in Doha dominiert. Olympiasieger Thomas Röhler gewann am Freitagabend vor Weltmeister Johannes Vetter und Andreas Hofmann. Das Trio übertraf geschlossen die 90-Meter-Marke und schrieb damit Geschichte. Insgesamt brachte das Meeting viele Top-Leistungen.
Jan-Henner Reitze

Einen so hochklassigen Speerwurf-Wettbewerb hat es noch nie gegeben. Und wer hat dieses Ergebnis zu verantworten? Es sind drei DLV-Athleten. Thomas Röhler (LC Jena) hat am Freitagabend in Doha (Katar) seinen Vorjahressieg beim Diamond League-Auftakt wiederholt und dabei mit 91,78 Metern wieder die 90-Meter-Marke übertroffen. Diese Weite reichte aber nur knapp für Rang eins, denn Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) hatte zuvor 91,56 Meter vorgelegt. Den DLV-Sweep machte Andreas Hofmann (MTG Mannheim) mit dem zweiten 90-Meter-Wurf seiner Karriere (90,08 m) perfekt.

"Es war großartig heute, aber nicht einfach", kommentierte Thomas Röhler seinen Sieg. "Ich wusste, dass ich eine solche Weite drauf habe." Für den Olympiasieger war es die zweitgrößte Weite seiner Karriere, der nebenbei auch die Norm (81,50 m) für die Heim-EM in Berlin (7. bis 12. August) übertraf, genau wie Andreas Hofmann. Johannes Vetter hatte die Norm schon mit seinen 92,70 Metern beim Winterwurf-Europacup erfüllt. "Ich bin total zufrieden, es ist ein sehr guter Start", erklärte der Weltmeister zu seinem Auftakt der Sommersaison. "Ich denke nicht, dass ich heute einen perfekten Wurf hatte. Aber der kommt noch."

Drei Athleten in einem Wettkampf über 90 Meter, das hat es in der Geschichte des neuen Speeres bisher noch nie gegeben. Bei der WM in Edmonton (Kanada) im Jahr 2001 hatte der Grieche Konstantinos Gatsioudis mit 89,95 Metern die bisher größte Weite eines Drittplatzierten erzielt. In Doha führte der Sieger der Commonwealth Games Neeraj Chopra das geschlagene Feld an, der mit 87,43 Metern Landesrekord für Indien warf. Der WM-Dritte Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 86,67 m) wurde Fünfter.

Mateusz Przybylko und Max Heß mit solidem Einstand

Auf einem starken vierten Rang beim Saisoneinstand reihte sich Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Hochsprung ein. Der Dritte der Hallen-WM übersprang 2,24 Meter im ersten Versuch. 2,27 Meter waren dann noch zu hoch. Wäre die Latte bei dieser Höhe liegen geblieben, hätte das auch die EM-Norm (2,26 m) bedeutet. Der Star der Gastgeber Mutaz Barshim (Katar) schenkte seinen Landsleuten auf den Rängen einen Sprung über 2,40 Meter und gewann.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) landete bei seinen drei gültigen Versuchen im Dreisprung dreimal bei fast der gleichen Weite. Mit 16,52 Metern blieb der Europameister knapp unter der EM-Norm (16,60 m) und wurde Achter. Eine Flugshow in Richtung der 18-Meter-Marke zeigten Sieger Pedro Pablo Pichardo (Kuba; 17,95 m) und Christian Taylor (USA; 17,81 m).

Sandra Perkovic über 70 Meter, Caster Semenya unter vier Minuten

Die Olympiasiegerin im Diskuswurf Sandra Perkovic (Kroatien) dominiert auch zum Auftakt der neuen Saison. Mit einem Wurf auf 71,38 Meter blieb die 27-Jährige nur drei Zentimeter hinter ihrem Landesrekord. In der Geschichte der Diamond League hat noch keine Athletin weiter geworfen. Die Kubanerinnen Yaimé Perez (66,82 m) und Denia Caballero (63,80 m) als Zweite und Dritte blieben deutlich zurück.

Über 1.500 Meter hatte Caster Semenya (Südafrika) kein Problem damit, dass sie für den Sieg erstmals unter vier Minuten (3:59,92 min) bleiben musste und Landesrekord lief. Auf der Zielgeraden hatte Nelly Jepkosgei (Kenia; 4:00,99 min) keine Chance mehr. Mit Landesrekord für die Bahamas (43,87 sec) entschied Steven Gardiner die 400 Meter für sich.

Über 100 Meter der Frauen blieben beim Sieg von Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,85 sec) fünf Athletinnen unter elf Sekunden. Über 400 Meter Hürden bot Abderrahman Samba (Katar) seinem Heimpublikum einen Landesrekord (47,57 sec). Über 100 Meter Hürden schlug Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,53 sec) Olympiasiegerin Brianna McNeal (USA; 12,58 sec).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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