| Senioren

Dramatik und Weltrekord bei Team-DM

Favoritenstürze, Außenseitererfolge, der Kampf um Meter und Sekunden mit persönlichen Bestleistungen und als Krönung ein neuer Weltrekord durch Ramona Pfeiffer (TLV Germania Überruhr) mit 5,06 Metern im Weitsprung der Klasse W55: Die Team-DM hat auch in diesem Jahr wieder bei besten Bedingungen im Essener Stadion „Am Hallo“ am Samstag (3. September) ihre Daseinsberechtigung nachdrücklich bewiesen.
Jörg Reckemeier

Das überragende Einzelergebnis wurde durch die im W40-Team der StG T.A.G. Essen startende Ramona Pfeiffer erzielt. Wenige Tage nach ihrem 55. Geburtstag sprang sie gleich im ersten Weitsprungdurchgang 5,06 Meter weit und stellte mit dieser Leistung einen neuen W55-Weltrekord auf.

Die alte Bestmarke wurde auch von einer deutschen Athletin gehalten: Christiane Schmalbruch (HSG Uni Rostock) hatte seit dem 27. August 1994 mit 5,01 Metern die bisher gültige Bestmarke in ihrem Besitz und wurde nun von Ramona Pfeiffer um fünf Zentimeter übertroffen.

Nur wenige Titelverteidigungen

Bei den Senioren konnten zwei Teams mit der LG Kindelsberg Kreuztal (M40) und dem Pulheimer SC (M70) ihren Vorjahrssieg wiederholen, bei den Seniorinnen gelang dies nur der Startgemeinschaft SF Neukieritzsch (W50).

In der Klasse M30 setzte sich der Vorjahrszweite LBV Phönix Lübeck mit 62 Punkten Vorsprung vor der LG Stadtwerke München durch. Auffälligster Akteur der Schleswig-Holsteiner war Ralf Mordhorst, der als Angehöriger der Klasse M40 seine Jahresbestleistung mit dem Diskus auf 49,98 Meter schraubte, mit der Kugel auf 14,14 Meter kam und sogar auch noch die Staffel über 4 x 100 Meter verstärkte.

Zu einer nie gefährdeten Wiederholung ihres Vorjahrserfolges kam in der Klasse M40 die LG Kindelsberg Kreuztal. Am Ende hatten die mit 9.873 Punkten siegenden Westfalen einen Vorsprung von mehr als 500 Zählern auf die Startgemeinschaft TG Würzburg/TSV Erding/TSV Ipsheim, die nach dem Vorkampf noch knapp vor dem alten neuen deutschen Meister gelegen hatte.

Rhein-Sieg über 10.000-Punkte-Grenze

Förmlich auf den Kopf gestellt wurde das Vorkampfergebnis in der Klasse M50. Die in der Qualifikation noch auf Rang fünf liegende Startgemeinschaft Rhein-Sieg kam schließlich als Sieger mit 10.123 Punkten als einzige Mannschaft über die 10.000-Punkte-Grenze, gefolgt von der LG Bernkastel/Wittlich, die das Kunststück vollbrachte, als ein nachrückendes Team zum Vizemeister zu werden. Die LG Eder hatte als Titelverteidiger auch noch aussichtsreich im Rennen gelegen, fiel aber durch die Disqualifikation der Staffel noch auf Rang sechs zurück.

Auch in der Klasse M60 gab es einen neuen Meister: LAC Quelle Fürth, im Vorjahr noch Vizemeister, lag nach dem Vorkampf schon deutlich vor allen anderen Teams, packte noch einmal einige Punkte drauf und gewann vor der sich deutlich verbessert zeigenden Startgemeinschaft Hünxe-Bedburg und dem Titelträger von 2015, der Startgemeinschaft Werther/Brackwede/Kirchlinde.

Der Pulheimer SC war eines der lediglich zwei Teams, die ihren Vorjahrssieg wiederholen konnten. In der Klasse M70 war der Vorsprung ähnlich groß wie in der Qualifikationsrunde. Nur mit dem Unterschied, dass nicht die nach dem Vorkampf auf Rang zwei liegende LAG Obere Murg den Vizetitel einheimste, sondern dies die Startgemeinschaft Alsternord/SV Polizei Hamburg mit einer deutlichen Steigerung schaffte.

Fotofinish in der Klasse W 30

Den Krimi schlechthin gab es in der Klasse W30. Der Titelverteidiger LBV Phönix Lübeck, leidglich als sechste Mannschaft der Qualirunde angereist, packte eine gewaltige Steigerung aus, kam auf 6.663 Punkte und musste sich dennoch um einen einzigen Punkt geschlagen geben. Diesen einen Zähler mehr auf dem Konto hatten die glücklichen Damen der Startgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, die ihr Vorkampfergebnis von 6.327 auf 6.664 Punkte steigerten.

Von den Plätzen vier und fünf nach den Vorkämpfen der Klasse W40 auf die Ränge eins und zwei in Essen stießen die Teams des TSV Bayer 04 Leverkusen und des TSV 1850/09 Korbach vor. Die Damen aus dem LV Nordrhein gewannen mit 6.600 Punkten vor den Hessinnen, die auf 6.498 Punkte kamen. Für den TSV Bayer 04 Leverkusen punkteten u.a. die früheren Spitzenathletinnen Maren Schott mit 2:21,20 Minuten über 800 Meter und Christine Adams mit 42,04 Metern im Diskuswurf, für den TSV Korbach 1850/09 war Mehrkämpferin Tatjana Schilling, u.a. mit 13,20 Sekunden über 100 Meter, 2:34,25 Minuten über 800 Meter sowie 11,47 Metern im Kugelstoß eifrigste Punktesammlerin.

Für Gesprächsstoff sorgte natürlich aber der Weitsprungwettkampf, den Ramona Pfeiffer mit 5,06 Metern als Angehörige der Klasse W55 mit neuer Weltrekordweite für diese Altersklasse gewann.

Vorjahrssiegerinnen wieder vorn

Dramatisch gingen auch die Wettbewerbe der Klasse W50 zu Ende. Die Titelverteidigerinnen der Startgemeinschaft SF Neukieritzsch wiederholten souverän ihren Vorjahrserfolg und gewannen schließlich mit 6.007 Punkten vor der Startgemeinschaftt Halle-Börde, die gut 400 Punkte zurücklag.
Das LAZ Obernburg-Miltenberg, vor der abschließenden Staffel über 4 x 100 Meter noch mit Hoffnungen auf ganz weit vorn, patzte dann aber und fiel ohne Staffelpunkte auf den letzten Platz zurück.

Nach den Vorkämpfen der Klasse W60 lagen vier Teams nur gut 100 Punkte auseinander, sodass ein äußerst spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet werden konnte. Aber dann war der Abstand von der siegenden Startgemeinschaft Düsseldorf/Aachen mit 5.449 Punkten vor der Startgemeinschaft Pulheim-Solingen-Frechen mit 5.272 Punkten dann doch deutlicher als erwartet.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024