| Senioren-EM Tag 2

Gewitter, Regen, Wind – schwierige Bedingungen in Venetien

Das Wetter war der entscheidende Faktor am zweiten Wettkampftag der Senioren-Europameisterschaften (5. bis 15. September) in Jesolo, Caorle und Eraclea. Gerade die Zehnkämpfer mussten mit schwierigsten Bedingungen klarkommen.
Bettina Schardt / Karl-Heinz Flucke

Die M50 war in Caorle mit rund 30 Teilnehmern gerade auf nur einer Anlage beim Einspringen zum Stabhochsprung, als gegen 13 Uhr wegen Gewitters für eine Stunde unterbrochen wurde. Thomas Stewens (TV Bad Vilbel) musste gar gute fünf Stunden warten, bis er die Punktejagd im Stabhochsprung (Anfangshöhe für die ganze Gruppe: 1,80 m) aufnehmen konnte.

Um 20:15 Uhr hatte Thomas Stewens die achte Disziplin mit 3,60 Metern beendet. Um 22:18 Uhr – 13 Stunden nach dem Startschuss für die 100 Meter Hürden – war der Weltmeister 2018 im Ziel des 1.500-Meter-Laufes und mit 7.894 Punkten auch Europameister. Ein erneutes Resultat jenseits der 8.000-Punkte-Marke wurde durch die Wetter-Bedingungen und die Länge des Wettkampfes in den letzten Disziplinen verhindert. Roland Grätsch (LG Rheinfront) holte mit 6.447 Punkten Bronze.

Neunkampf für M55 und M60

Bei der M55 lief der Zeitplan so aus dem Ruder, dass im Stabhochsprung – begonnen um 20:45 Uhr – alle nur über 1,80 Meter springen durften und diese Disziplin danach beendet wurde. Im Quasi-Neunkampf kam Gerd Westphal (LC Paderborn) am Ende zu Bronze mit 6.133 Punkten. Bei der M60 wurde der Stabhochsprung gar ganz ausgelassen, weil es so spät war.

In der M35 hatte bereits am Nachmittag Matthias Laube (TV Lahr) einen starken zweiten Tag absolviert. Aus 52 Punkten Rückstand auf Matti Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) nach Tag eins machte Matthias Laube am Ende einen Sieg mit 7036 zu 6771 Punkten. Bereits nach dem Diskuswurf ging Matthias Laube in Führung, die er mit 4,20 Metern im Stabhochsprung und 56,67 Metern mit dem Speer weiter ausbaute.

Sprint-Doppelsiege bei der M80 und M75

Der Abend stand ganz im Zeichen der 100-Meter-Finals. In Jesolo wurden die Männer-Sieger gesucht. In der M80 und in der M75 feierten die deutschen Teilnehmer Doppelsiege. Bei den 80-Jährigen siegte Karl Schmid (SpVgg Weiden) in 16,10 Sekunden knapp vor Adolf Nehren (LA TUS Mayen) in 16,12 Sekunden. Hartmut Krämer (DJK Käfertal-Waldhof; 14,38 sec) und Friedhelm Adorf (LG Rhein-Wied; 14,45 sec) holten in der M75 Gold und Silber.

Rudolf König (M65; Saalfelder LV; 13,18 sec) und Jochen Gippert (M40; TV Herkenrath; 11,43 sec) rannten zu Silber. Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), in Deutschland schon in der M90 startberechtigt, wurde in der M85 Dritter in 18,46 Sekunden.

Vier Sprinttitel bei den Seniorinnen

Die Damen-Finals über 100 Meter wurden im Stadion Giovanni Chiggiato in Caorle ausgetragen. Sinah Hänßler-Hugh (W35; TuS Lörrach-Stetten) und Heike Martin (W45; LAC Erdgas Chemnitz) wurden in ihren Altersklassen Europameisterinnen in 12,58 bzw. 12,69 Sekunden. In der W70 gewann Kristina Hanke (SSV Heidenau) in 16,66 Sekunden. Hannelore Venn (W75; TV Bedburg) siegte in 18,25 Sekunden.

Silber gab es für Iris Optiz (W50; LAV Elstertal Bad Köstritz) in 13,46 und Jutta Stopka (W55; LG Ovag Friedberg-Fauerbach) in 13,90 Sekunden).

Drei Dreisprung-Titel für deutsche Athleten

Sandra Kramer (W40; LAC Berlin) sprang im Dreisprung mit 12,01 Metern auf Platz eins. Michael Pagels (TSV 1860 Rosenheim) wurde in der M60 Europameister im Dreisprung mit 11,82 Metern. In der M65 gewann Klemens Grißmer (TSG Oberursel) mit 11,15 Metern. Knapp auf Rang zwei landete sein Disziplin-Kollege Axel Dimmel (TSV Bayer 04 Leverkusen). In der M55 hatte er mit 12,42 Metern nur zwei Zentimeter Rückstand auf den Sieger.

Willi Klaus (ESV LOK Potsdam; 1,22 m) und Manfred Zick (LG Esslingen; 1,19 m) lagen im Hochsprung der M80 vorne. Edgar Wittmann (M75; TV Zellingen) holte Silber mit 1,40 Meter. Rüdiger Möhring (TSG Bergedorf) setzte sich im Hammerwurf der M55 gleich im ersten Durchgang mit 52,95 Metern an die Spitze des Feldes und gab die Führung nicht mehr ab.

Im Kugelstoßen holte sich Jeannette Denz (HSG Uni Greifswald) in der W45 mit 11,29 Metern den Titel. In der W40 kam Martina Greithanner (TSV Münnerstadt) auf 12,10 Meter und wurde damit Zweite. Ebenfalls Platz zwei erreichte Jana Müller-Schmidt (SG Osterholzer LA) in der W50 mit 13,70 Metern.

Felix Maier schnellster Geher der M75

Die Geher starteten im Stadion von Eraclea mit dem 5.000 Meter Bahngehen in die Europameisterschaften, bevor am Mittwoch die Titelträger auf der Straße gesucht werden. Um 8.45 Uhr fiel bereits der Startschuss für die Damen W50 und älter. Gisela Theunissen (W75; TB Gaggenau) ging dort zu Silber in 39:04,64 Minuten. Bronze gab es für Antje Köhler (W55; TV Bühlertal; 32:19,49 min), Barbara Primas (W50; TSG Esslingen; 28:34,67 min) und Nicole Hoerl (W45; Diezer TSK Oranien; 27:54,14 min).

Nach einer dreistündigen Mittagspause mit kräftigen Gewittern wurden die Wettbewerbe am Nachmittag mit den Senioren fortgesetzt. Die deutschen Männer gingen zu zwei Medaillen: Steffen Borsch (M45; SV Halle) wurde mit Bronze für seine Leistung von 22:42,53 Minuten geehrt.

Im letzten Wettbewerb des Tages setzte sich Felix Maier (M75; SV Breitenbrunn) souverän durch. Er hatte bereits nach der ersten Runde einen Vorsprung von 50 Metern herausgearbeitet und baute diesen kontinuierlich aus. Seine Siegerzeit: 32:45,27 Minuten.

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