| Meeting Clermont

Gregor Traber und Robin Erewa rennen zur WM-Norm

Hürdensprinter Gregor Traber und 200-Meter-Sprinter Robin Erewa haben einen glänzenden Start in die Freiluft-Saison erwischt: Mit Zeiten von 13,42 und 20,49 Sekunden hakten beide am Samstag bei einem Meeting in Clermont, Florida (USA) auf Anhieb die WM-Norm ab. Sven Knipphals fehlten über 100 Meter nur drei Hundertstel.
Silke Morrissey

Es war sein erstes Rennen im Jahr 2015 überhaupt und schon purzelte der Hausrekord: Gregor Traber (VfB Stuttgart) nutzte am Samstag im Rahmen des DLV-Trainingslagers in Florida die guten Bedingungen beim Sprint Elite Meet in Clermont und 1,2 Meter pro Sekunde Rückenwind für einen gelungenen Saisonstart. Mit seiner Zeit von 13,42 Sekunden ist er der erste deutsche Hürdensprinter, der den Richtwert für die WM in Peking (22. bis 30. August) unterbieten konnte.

"Ich bin mega happy und sehr stolz", freute sich der Neu-Stuttgarter, der seit dem 28. April in Clermont trainiert und sich anfangs mit dem heißen, schwülen Klima schwer getan hatte. Gegen Ende des Trainingslagers lief's dann besser, seit einer Woche ist auch sein Heimtrainer Marlon Odom vor Ort, die Rückenprobleme aus der Hallensaison sind im Griff - beste Voraussetzungen für einen ersten Formtest unter Wettkampf-Bedingungen.

"Die Leistung hat sich im Training schon angedeutet", verriet Gregor Traber. Kontinuierlich habe er vor allem an seiner Sprintausdauer, der Technik und Rhythmisierung gearbeitet.

Verzicht auf das Finale

Ebenfalls am Start, aber noch nicht ganz so schnell unterwegs waren im selben Rennen der Deutsche Meister Matthias Bühler (LG Offenburg; 13,82 sec) und die Leipziger Alexander John (13,83 sec) und Maximilian Bayer (13,90 sec). Erik Balnuweit (LAZ im SC DHfK Leipzig) kam in Vorlauf zwei bei zu viel Rückenwind auf 13,81 Sekunden.

"Ich hätte durchaus noch einen weiteren Lauf absolvieren können", sagte Gregor Traber mit Hinblick auf das Finale, auf das er wie die meisten DLV-Athleten dann aber doch verzichtete. Da er zuletzt Fußbeschwerden hatte, wollte er im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf kein Risiko eingehen.

Robin Erewa mit Maßarbeit

Für Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) stand in Clermont ebenfalls der Einstieg in die Freiluft-Saison auf dem Programm. "Beim ersten Wettkampf darf man nie zu viel erwarten", hatte er daher noch im Vorfeld verlauten lassen. "Ziel ist natürlich, über 200 Meter in die Nähe der WM-Norm zu laufen. Wie realisierbar das dann ist, werden wir sehen, wenn ich angekommen bin!", sagte er am Freitag.

Am Samstag lief er dann nicht nur in die Nähe der Norm für Peking (20,50 sec), sondern blieb sogar um eine Hunderststel darunter - seine Bestleistung aus dem Vorjahr (20,46 sec) war in Reichweite. Nur vier Athleten verbuchten in den international stark besetzten Rennen in Clermont noch bessere Zeiten, alle hatten aber zu viel Rückwind, während der Wattenscheider bei regulären Bedingungen unterwegs war.

„Man muss auch mal Glück haben mit dem Wind, auch über 100 Meter gab es ja nicht viele Rennen unter regulären Bedingungen. Eine 49 hinterm Komma hatte ich nicht erwartet. Klar: Man liebäugelt immer mit der Norm. Aber meine Bestzeit liegt bei 20,46 – da muss man auch erst mal in die Nähe kommen. Unterm Strich bin ich erleichtert, dass ich mir keine Gedanken mehr über die Norm machen muss. Die vier Wochen hier in Clermont haben sich wirklich gelohnt", bilanzierte Robin Erewa zufrieden.

Sven Knipphals schnellster Deutscher über 100 Meter

Im 100-Meter-Finale erwischte der Wolfsburger Sven Knipphals fast perfekten Rückenwind von 1,9 Meter pro Sekunde: Mit neuer Bestleistung von 10,19 Sekunden hinterließ der Staffel-Vize-Europameister einen starken Eindruck, zur Norm für Peking fehlten lediglich drei Hundertstel. Ein Rückenwind von 3,0 m/sec schob den US-Amerikaner Isiah Young (9,82 sec) zum Tagessieg. Eine U23-EM-Norm gab’s im Vorlauf für den Kölner Robert Polkowski, der sich über eine neue Bestleistung von 10,33 Sekunden freuen durfte.

Schnellste DLV-Sprinterin war am Samstag Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) mit 11,39 Sekunden im Vorlauf (+2,1 m/sec) und 11,32 Sekunden im Finale (+3,1 m/sec) über 100 Meter sowie einer Zeit von 23,39 Sekunden (+3,5 m/sec) über die doppelte Distanz.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024