| Trauer um den "Weißen Blitz"

Heinz Fütterer im Alter von 87 Jahren verstorben

Der einst schnellste Sprinter der Welt Heinz Fütterer ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 87 Jahren in seiner badischen Heimat bei Karlsruhe verstorben.
Silke Bernhart

Die Leichtathletik-Welt trauert um Heinz Fütterer. Der ehemalige Sprinter, der 1954 den 100-Meter-Weltrekord des US-Amerikaners Jesse Owens eingestellt hatte, verstarb am Sonntag (10. Februar) nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Illingen bei Karlsruhe. Das berichtet am Sonntag unter anderem die <link https: www.stern.de sport so-schnell-wie-jesse-owens--der-weisse-blitz--ist-tot--heinz-fuetterer-mit-87-gestorben-8574124.html _blank>Deutsche Presse-Agentur. Heinz Fütterer wurde 87 Jahre alt.

Als "Weißer Blitz" hatte sich Heinz Fütterer in den 50er Jahren weltweit einen Namen gemacht. Er hielt in handgestoppten 10,2 Sekunden zeitweilig den 100-Meter-Weltrekord sowie mit Martin Lauer, Manfred Steinbach und Manfred Germar den Weltrekord über 4x100 Meter. Über 200 Meter war er in 20,8 Sekunden mehr als 20 Jahre lang Europarekordler.

Für den Kalsruher SC startend, wurde er dreimal Europameister, gewann 1956 Olympia-Bronze mit der deutschen Staffel und blieb zwischen 1953 und 1955 in all seinen Rennen – es waren bis zu 100 pro Saison – ungeschlagen. Heinz Fütterer war während seiner aktiven Zeit so populär, dass er 1954 als Deutschlands "Sportler des Jahres" geehrt wurde – und nicht etwa ein Mitglied der Fußball-Nationalmannschaft nach dem "Wunder von Bern".

Reaktionen aus der Leichtathletik

Die Verantwortlichen im Deutschen und auch im Badischen Leichtathletik-Verband haben mit Trauer und Bestürzen auf die Nachricht des Todes von Heinz Fütterer reagiert, der aus dem Kreise der Leichtathletik-Familie stets viele Wegbegleiter und Freunde an seiner Seite hatte und allseits beliebt und geschätzt war. Wir haben einige der Reaktionen zusammengetragen:

DLV-Präsident Jürgen Kessing:

Mit Heinz Fütterer verlieren der Sport und die Welt der Leichtathletik eine Legende. Fütterer war trotz eines Fritz Walters, der Fußball-Weltmeister geworden ist, 1954 Deutschlands "Sportler des Jahres". Das zeigt, wie seine großartigen Leistungen von den Fans gewürdigt wurden. Zuletzt habe ich ihn 2018 bei den Badischen Meisterschaften in Walldorf getroffen und von ihm sein Buch „Der Weiße Blitz“ mit persönlicher Widmung erhalten. Die Leichtathletik-Familie trauert um eine große Persönlichkeit, die unsere Sportart immer positiv vertreten hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Erika sowie seinem Sohn Marc und seiner Tochter Karin.

Idriss Gonschinska, DLV-Generaldirektor Sport

Heinz Fütterer war ein Mann mit unglaublicher Liebe für den Sport und die Leichtathletik. Noch heute schwärmen viele von seinen großartigen Sprint-Leistungen, unter anderem mit drei EM-Titeln und der Einstellung des Weltrekords von Jesse Owens hat er bei den Fans für Begeisterung gesorgt. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig werden wir mit einer Gedenkminute an ihn erinnern.

Philipp Krämer, Präsident Badischer Leichtathletik-Verband

Wenn Heinz Fütterer aufgetaucht ist, hat er Frohsinn verbreitet. Er hat mit seinen Anekdoten jeden in seinen Bann gezogen. Ein Journalist hat einmal über ihn gesagt: Du musstest ihn nichts fragen und er hat über eine Stunde tolle und interessante Dinge aus der Welt des Sports erzählt. Sein Herz gehörte bis zuletzt der Leichtathletik. Das letzte Mal öffentlich aufgetreten ist er bei der Ehrung anlässlich der EM-Goldmedaille von Weitspringerin Malaika Mihambo im Oktober letzten Jahres in der Sportschule Steinbach.

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