| Diamond League-Finale Brüssel

Jackpot! Miller-Uibo stolperfrei, Spanovics Startnummer diesmal fest

Beim zweiten Diamond League-Finale in Brüssel haben am Freitag Shaunae Miller-Uibo über 400 Meter und Ivana Spanovic im Weitsprung triumphiert, nachdem beide bei der WM in diesen Disziplinen leer ausgegangen waren. Nadine Müller wurde Vierte im Diskuswerfen, bei den Männern belegte Christoph Harting mit Saisonbestleistung Rang fünf.
Jan-Henner Reitze / Harald Koken

Sie ist die Diamond League-Königin des Jahres 2017. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) gewann am Freitag in Brüssel auch den Jackpot über 400 Meter, nachdem sie sich gut eine Woche zuvor schon in Zürich (Schweiz) über 200 Meter (21,88 sec) durchgesetzt hatte. Über die Stadionrunde hatte die Olympiasiegerin auch bei der WM in London (Großbritannien) sicher vorne gelegen. Erst ein Stolperer auf den letzten Metern kostete die 21-Jährigen dort den Titel und eine Medaille.

In Brüssel zeigte sie mit der weltweit schnellsten Zeit des Jahres (49,46 sec), dass mehr in ihr steckt. Beide Siege zusammengerechnet sind auch aufgrund von 100.000 US-Dollar Preisgeld ein erwähnenswerter Trost für das verpasste WM-Gold. Wie bei der WM wurde die gebürtige Nigerianerin Salwa Eid Naser (Bahrain) Zweite und steigerte ihren Landesrekord auf 49,88 Sekunden. Weltmeisterin Phyllis Francis und die WM-Dritte Allyson Felix (beide USA) waren in Brüssel nicht am Start.

Ivana Spanovic hat Startnummer diesmal ordentlich befestigt

Der Weitsprung der Frauen war wie bei der WM eine Zentimeterentscheidung. Diesmal hatte Ivana Spanovic (Serbien) das bessere Ende für sich. Auch in London hatte sie nach einem gewaltigen Satz im sechsten Durchgang wie die Goldmedaillengewinnerin ausgesehen. Weil ihre Startnummer vom Rücken abstand und sich zuerst in den Sand gebohrt hatte, wurde es aber nichts mit dem Titel. Diesmal gelang mit 6,70 Metern zum Abschluss der Sprung an die Spitze.

Dahinter landete die Zweite der Hallen-EM Lorraine Ugen (Großbritannien; 6,65 m) vor Shakeela Saunders (USA; 6,64 m), Olympiasiegerin Tianna Bartoletta (USA; 6,63 m) und Weltmeisterin Brittney Reese (USA; 6,61 m). Am Ende einer langen Saison wurde Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6,21 m) Achte.

Auch die in London gesundheitlich angeschlagene Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika) revanchierte sich über 100 Meter in 10,92 Sekunden für die verpasste WM-Medaille. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) musste sich um eine Hundertstel geschlagenen geben und wurde wie bei der WM Zweite (10,93 sec).

Saisonbestleistung zum Abschluss für Christoph Harting

Mit einer Saisonbestleistung verabschiedete sich Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) aus einem durchwachsenen Jahr. Mit 64,55 Metern wurde er Fünfter. "Das war eine gute Serie. Ich bin gut reingekommen und damit zufrieden. Wir haben gute Ansätze für die kommende Saison gesehen. Dass nicht alles in Vergessenheit geraten ist, sondern noch irgendwo etwas schlummert", erklärte der 27-Jährige. "Es war der letzte Wettkampf, Gott sei Dank. Der Körper lechzt nach Pause. Bald geht das Studium wieder los." Die WM hatte der Berliner verpasst.

Wie schon in London den Titel holte sich Andrius Gudzius (Litauen) souverän den 50.000.-US-Dollar-Jackpot. 68,16 Meter waren seine Bestweite. Fedrick Dacres (Jamaika; 66,31 m) schob sich im sechsten Durchgang noch am Weltmeister von 2015 Piotr Malachowski (Polen; 65,73 m) vorbei.

Robert Harting (SCC Berlin; 63,96 m) wurde Achter. "Ich habe mich gar nicht so schlecht gefühlt. Aber ich habe zweimal das Netz getroffen, einmal sofort im Ersten und dann im Fünften", erklärte der dreimalige Weltmeister. "Aber der war ausgerechnet der Weiteste."

Nadine Müller bei Sieg von Sandra Perkovic Vierte

Auf dem vierten Platz landete Nadine Müller (SV Halle) bei den Frauen mit einem Wurf auf 62,85 Meter. Ein ordentlicher Saisonabschluss. "Es war eine gute Serie und insgesamt ein Wettkampf, mit dem ich zufrieden sein kann", erklärte die die WM-Sechste. "Die Saison ist noch nicht zu Ende. Ich nehme am 19. September noch am Strandwerfen auf Borkum teil. Aber das ist just for fun."

Unangefochten war einmal mehr Weltmeisterin Sandra Perkovic (Kroatien; 68,82 m). Wie bei der WM folgte die Weltmeisterin von 2009 Dani Stevens (Australien; 65,85 m) auf dem zweiten Rang. Auch Dritte wurde eine Weltmeisterin und zwar die von 2015: Denia Caballero (Kuba; 64,61 m). Julia Harting (SCC Berlin; 59,89 m) wurde Achte.

Ihre Siegesserie im Stabhochsprung setzte Weltmeisterin Ekaterini Stefanidi (Griechenland) fort. Als einzige Athletin meisterte sie an diesem Abend 4,85 Meter. Sandi Morris (USA; 4,75 m) wurde Zweite vor Alysha Newman, die als Dritte höhengleich den kanadischen Landesrekord einstellte. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,55 m) wurde Siebte.

Weltmeisterinnen über 1.500 und 5.000 Meter sowie im Hochsprung vorn

5.000-Meter-Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia; 14:25,88 min) wehrte den Angriff ihrer Landsfrau Caroline Kipkirui (14:27,55 min) ab. Einen engen Schlussspurt über 1.500 Meter lieferten sich Faith Kipyegon und Sifan Hassan (Niederlande), mit dem besseren Ende für die Weltmeisterin aus Kenia (3:57,04 min) vor der für die Niederlande startenden Hallen-Weltmeisterin (3:57,22 min).

Dreisprung-Weltmeister Christian Taylor (USA; 17,49 m) konnte noch einmal Landsmann Will Claye (17,35 m) und den Kubaner Pedro Pablo Pichardo (17,32 m) hinter sich lassen.

Die 3.000 Meter Hindernis gewann Weltmeister Conseslus Kipruto (Kenia; 8:04,73 min). Nijel Amos (Botswana; 1:44,53 min) setzte sich über 800 Meter durch. Den Jackpot über 400 Meter Hürden sicherte sich Olympiasiegerin Dalilah Muhammad (USA; 53,89 sec).

200-Meter-Weltmeister Ramil Guliyev geschlagen

An unter neutraler Flagge startende Athleten gingen jeweils der Jackpot im Hochsprung der Frauen mit Mariya Lasitskene (2,02 m) und im Hürdensprint der Männer mit Sergey Shubenkov (13,14 sec). Hauchdünn war der Einlauf über 200 Meter: Noah Lyles (USA; 20,00 sec) hatte auf der Außenbahn die Brust knapp vor Landsmann Ameer Webb (20,01 sec) und Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei; 20,02 sec).

Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth; 47,20 sec) wurde im 400-Meter-Rennen außerhalb der Diamond League-Wertung Siebter. Stefan Strobel (TV Püttlingen; 48,92 sec) belegte im paralympischen Rollstuhlrennen über 200 Meter Rang fünf.

<link https: brussels.diamondleague.com nl programma_resultaten_brussels _blank>Zu den Resultaten (extern)

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