| Sindelfingen 2019

Jugend-Hallen-DM männliche U20 Tag 1: Überraschungssiege und Titelverteidigung

Am ersten Wettkampftag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen hat es am Samstag in der männlichen U20 viele spannende Wettkämpfe gegeben. Überzeugen konnten dabei nicht nur Favoriten wie Sprinter Luis Brandner, sondern auch Athleten, die bisher noch nie ganz oben auf dem Treppchen standen.
Jane Sichting

Für einen der Höhepunkte des ersten Tages der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften sorgte Hürdensprinter Julian Schröder (SCC Berlin). Im letzten Rennen des Tages überraschte er im Finale mit neuer persönlicher Bestleistung und gewann in 7,72 Sekunden vor dem als Favorit gehandelten Stefan Volzer (VfL Sindelfingen; 7,78 sec) und Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,86 sec).

„Das ist unfassbar, das hätte ich niemals gedacht“, sagte Julian Schröder zu seinem Überraschungserfolg. „Ich habe echt keine Worte. Ich hatte einen guten Start und habe dann mein Bestes gegeben. Und dann springt der erste Platz mit Bestleistung dabei raus“, versuchte er zu erklären. „Stefan war und ist ein Vorbild für mich. Nie hätte ich gedacht, ihn schlagen zu können. Das ist einfach atemberaubend“, strahlte er. „Ich habe jetzt vier Wochen keinen Wettkampf bestritten und dann haue ich so einen raus.“

Titelverteidigung von Luis Brandner

Nach schnellen Zeiten über 60 Meter im Halbfinale, in dem Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) seine Bestleistung auf 6,75 Sekunden verbessern konnte, versprach das Finale ein spannendes Rennen um die Medaillen. Am Ende setzte sich Titelverteidiger und Top-Favorit Luis Brandner (LAC Erfurt) in 6,73 Sekunden vor Fabian Olbert (6,77 sec) und Malte Stangenberg (LC Jena; 6,78 sec) durch.

„Unzufrieden kann ich mit dem Wettkampf nicht sein, auch wenn er ein wenig schwierig war. In den Vorläufen war irgendwie das Feeling nicht da und ich konnte nicht zeigen, was ich kann. Vor dem Finale habe ich mir dann gesagt: 'Du kannst es, du musst es nur abrufen.' Zwar war dann der Start zum dritten Mal in Folge nicht so gut, aber im fliegenden Bereich einfach nur geil“, freute sich der Thüringer über seinen ersten Titel an diesem Meisterschaftswochenende – am Sonntag startet er noch über 200 Meter.

Zugleich teilte er seine Freude mit dem Jenaer Malte Stangenberg, der seine Bestleistung unter dem Hallendach um sechs Hundertstelsekunden steigern konnte und erstmals unter 6,80 Sekunden blieb. „Es ist cool, dass wir Thüringer im Sprint so gut vertreten sind und dann im Finale sogar nebeneinander laufen durften“, sagt Luis Brandner. Sonst guckt er aber weniger auf die Konkurrenz: „Ich konzentriere mich nur auf mich selbst. Was die anderen machen, kann ich ja ohnehin nicht beeinflussen.“

Trio macht es im Stabhochsprung spannend

Der Stabhochsprungwettbewerb entwickelte sich ab einer Höhe von 4,70 Metern zu einer Flugshow eines Trios. Erst die Sprünge über die spätere Siegerhöhe von 5,00 Meter entschieden die Reihenfolge bei der Medaillenvergabe. Während sich der Deutsche U20-Meister von 2018 Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund) bei dieser Höhe im ersten Versuch locker über die Latte schwang, mussten sich der Zweitplatzierte Joshua Fadire (LG Bünde/Löhne) sowie der Drittplatzierte Fabian Brummer (LG Filstal) – für ihn immerhin persönliche Bestleistung – mit übersprungenen 4,90 Meter zufrieden geben.

„Ich war heute wieder sehr nervös, da ich vorher wusste, dass ich als Favorit in diesen Wettkampf gehe. Aber die Stimmung war gut und die Halle warm, so dass man zwischen den Sprüngen nicht ausgekühlt ist“, zeigte sich der Dortmunder zufrieden. Wichtiger als eine neue persönliche Bestleistung, sei ihm bei den Hallenmeisterschaften ein gutes und sicheres Springen gewesen: „Die Höhen jenseits der fünf Meter kann ich dann im Sommer springen.“

Vinken Bennet mit starker Weitsprung-Serie

Mit dem Titel ein wenig geliebäugelt hatte Vinken Bennet (Hamburger SV) im Weitsprung. Gut in den Wettkampf gekommen, landete er im zweiten Versuch bei 7,48 Meter – so weit wie kein anderer an diesem Tag. „Ich habe jetzt schon drei Mal an Deutschen Meisterschaften teilgenommen und immer ist es nicht gut gelaufen. Jetzt bin ich froh, dass ich hier gewinnen konnte“, sagte der Hamburger nach seinem Sieg. Im Sommer soll dann die Norm für die U20-EM in Boras (Schweden) gelingen.

Nervenstärke zeigte im Wettbewerb vor allem Luka Herden (LG Brillux Münster), der sich im entscheidenden letzten Versuch noch von Rang vier auf den Silberrang schob. Platzt drei ging an einen der Jüngsten im Feld. Mit 7,25 Metern bestätigte der U18-Athlet Kevin Brucha (LC Jena) nicht nur seine Bestleistung, sondern schaffte es in der höheren Altersklasse auch direkt aufs Treppchen.

Lauter Schrei, weiter Stoß

Einen packenden Wettkampf zeigten auch die Kugelstoßer. In den letzten beiden Versuchen gab es noch einmal einige Wechsel auf den ersten Plätzen. Nachdem er sich bereits mit 18,48 Metern an die Spitze gesetzt hatte, wollte Timo Northoff (TV Wattenscheid 01) im letzten Versuch noch einmal einen raushauen. Was ihm mit starken 19,17 Metern, lautstark begleitet von einem Schrei und anschließendem Jubel, auch gelang.

„Das Einstoßen heute lief gut, trotz weniger Anspannung als im Wettkampf. Dort ging es etwas holprig los. Nachdem ich mich dann im Dritten an die Spitze gesetzt hatte, habe ich Nico [Maier] im Nacken gespürt. Als ich dann vor meinem letzten Stoß wusste, dass ich der Sieger bin, ist mir eine große Last vom Herzen gefallen. Ich wollte unbedingt noch mal 19 Meter stoßen, wie letzten Winter“, strahlte der 19-Jährige nach dem Titelgewinn. Silber ging an Nico Maier (SR Yburg Steinbach) mit 18,04 Metern, Bronze sicherte sich Jonas Tesch (SV Halle) mit einer Weite von 17,75 Metern.

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