| Deutsche Meisterschaften

Jugend-Staffeln legen schnelle Zeiten auf die Bahn

Es gehört zur guten Tradition der Deutschen Meisterschaften, dass sich neben den aktuellen Stars auch die Nachwuchshoffnungen vor großer Kulisse präsentieren dürfen. Traditionell werden die Staffelentscheidungen über 4x400 Meter und 3x800 Meter beziehungsweise 3x1.000 Meter der weiblichen und männlichen Jugend im Rahmen der nationalen Titelkämpfe ausgetragen.
Philip Häfner

Die 3x800 Meter der weiblichen Jugend U20 zeigten einmal mehr, über welch großes Reservoir an Lauftalenten die LG Olympia Dortmund verfügt. Nach dem Meistertitel im Vorjahr waren die Ruhrpott-Mädels auch in Erfurt nicht zu schlagen, obwohl mit Patricia de Graat nur noch eine Läuferin aus dem letztjährigen Titel-Trio dabei war. Sie brachte ihre Staffel mit einem starken Auftritt im ersten Abschnitt früh auf die Siegerstraße. Linn Kleine gelang es den Vorsprung sogar noch auszubauen, zeitweise betrug er fast 35 Meter.

Doch die Verfolgerinnen von der LG Region Karlsruhe und StG Rehlingen-St. Wendel hatten beide noch ein Ass im Ärmel: Beide schickten auf der letzten Position ihre jeweils stärkste Läuferin ins Rennen – U20-EM-Starterin Jana Reinert für Karlsruhe, die ebenfalls für Grosseto qualifizierte Joana Staub für Rehlingen-St. Wendel. Gemeinsam schlichen sie sich an Dortmunds Schlussläufern Franziska Käppler heran, die plötzlich nur noch zehn Meter Vorsprung hatte.

Doch die Aufholjagd hatte zu viel Kraft gekostet: Dortmund brachte den Sieg nach Hause – 6:39,73 Minuten bedeuteten Gold vor Rehlingen-St. Wendel (6:41,97 min) und der StG LAC Erfurt (6:41,97). Eigentlich wäre Karlsruhe Zweiter gewesen, doch die Staffel wurde nachträglich disqualifiziert, weil eine Läuferin außerhalb der Wechselzone angelaufen war.

Dresden dreht den Spieß noch um

Erfurt vor Leipzig und Dresden – so lautete über weite Strecken des 3x1.000 Meter-Finals der männlichen Jugend U20 die Reihenfolge an der Spitze. Der Rest des Felds folgte mit deutlichem Abstand dahinter. Beim zweiten Wechsel schien dann auch die Staffel des Dresdner SC 1898 abreißen lassen zu müssen: Schlussläufer Jonathan Schmidt bekam von Niklas Härtig einige Meter Rückstand mit auf den Weg.

Doch so schnell gab er sich nicht geschlagen. Schmidt nahm die Beine in die Hand, schloss die Lücke zu den beiden Führenden und setzte sich selbst an die Spitze. Mehr noch: Bald war er es, der sich einen kleinen Vorsprung herausgelaufen hatte, den er bis ins Ziel retten konnte. Gold für Dresden mit Schmidt, Härtig und Oliver Rehn in deutscher Jahresbestzeit von 7:29,08 Minuten, Silber für die heimische Staffel der StG LAC Erfurt (7:29,81 min), Bronze für den Vorjahres-Vizemeister vom SC DHfK Leipzig (7:30,20 min).

Potsdam zündet spät den Turbo

Über 4x400 Meter der männlichen Jugend U20 war der SC Potsdam nicht zu schlagen. Bereits im Vorlauf hatten die Brandenburger in 3:18,33 Minuten eine deutsche Jahresbestzeit vorgelegt, die sie am Sonntag noch einmal verbesserten. Das Quartett mit Marvin Wenzel, Jean Paul Bredau, Tim Konitzki und Justus Ringel siegte in 3:17,33 min.

Drei Runden lang war es ein enges Rennen gewesen; Potsdam, der Dresdener SC 1898, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen und TSV Bayer 04 Leverkusen wechselten sich an der Spitze ständig ab. Dann zündete Justus Ringel den Turbo – dem Antritt des Potsdamers 150 Meter vor dem Ziel konnten die anderen nicht mehr folgen. Silber ging nach Dresden (3:18,15 min), Bronze an Uerdingen/Dormagen (3:18,83 min). Bayer Leverkusen, beim letzten Wechsel noch in Führung, ging als Sechster (3:20,39 min) leer aus.

Mainz, wie es lacht und siegt

Bei der weiblichen Jugend U20 waren die Medaillen früh vergeben. Die Vorlaufschnellsten vom USC Mainz, die bis zur DM beste Staffel MTV 1881 Ingolstadt und der Titelverteidiger LT DSHS Köln hatten sich vom Rest des Feldes abgesetzt. Die Frage war nur noch: Wer gewinnt Gold, wer muss sich mit Silber und Bronze zufrieden geben?

Bis zum letzten Wechsel hatten sich die Mainzerinnen einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen – doch Ingolstadt schickte Alica Schmidt auf die Schlussrunde, in wenigen Tagen Einzelstarterin bei der U20-WM in Grosseto (Italien; 20. bis 23. Juli). Sie stürmte mit großen Schritten an USC-Schlussläuferin Friederike Kallenberg heran. Der Rückstand schrumpfte, doch er war bereits zu groß gewesen: Mainz ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Die Siegerzeit: 3:48,29 Minuten. Auch Ingolstadt blieb in 3:49,95 Minuten noch unter 3:50 Minuten, dahinter komplettierten die Kölnerinnen als Dritte das Podium (3:52,11 min).

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