| Hallen-DM

Karlsruhe am Sonntag - Die Wettbewerbe der Frauen

Wer holt sich Gold, Silber und Bronze? Und wer springt noch auf den Zug zu den Hallen-Europameisterschaften in Prag auf? leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Deutschen Hallenmeisterschaften zusammen.
fc/hk/mbn/sim

Rebekka Haase Europas Nummer eins

Die Runde bleibt ihr Revier: Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) nutzte den kleinen Vorteil der Außenbahn und stürmte in 23,12 Sekunden zu ihrem zweiten Hallentitel über 200 Meter.

Damit steigerte sie außerdem die europäische Jahresbestzeit gleich um mehr als zwei Zehntelsekunden. Allerdings gehören die 200 Meter seit knapp einem Jahrzehnt nicht mehr zum Programm von internationalen Hallenmeisterschaften. Das spiegelt sich auch in den Leistungen wider.

Wie gut die Zeit trotzdem ist, zeigt der Blick in die Statistiken: Schneller war seit 2002 keine Deutsche Meisterin über die Hallenrunde. Damals war Gabi Rockmeier 23,02 Sekunden gelaufen. Den entscheidenden Vorsprung hatte sich Rebekka Haase auf der ersten Streckenhälfte herausgelaufen, im zweiten Teil kam ihr Nadine Gonska noch recht nahe. Die Mannheimerin sprintete in 23,30 Sekunden zu Bestzeit und Silber. Selbst im Freien war sie nur einmal schneller: 23,27 Sekunden lief sie als DM-Zweite 2014 – schon damals nur von Rebekka Haase geschlagen.

Rang drei ging an Anne Christina Haack. Die Wattenscheiderin lief 23,83 Sekunden. Eine solche Zeit schien auch für Friederike Möhlenkamp in Reichweite zu sein. Doch die Kölnerin wurde nach einem starken Vorlauf disqualifiziert. Sie hatte ihre Bahn verlassen. mbn

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400 Meter

Starke Ruth Sophia Spelmeyer nimmt Kurs auf Prag

Ruth Sophia Spelmeyer dominierte in Karlsruhe die zwei Runden. Bereits den Vorläufen hatte die Oldenburgerin mit ihrer neuen Hallen-Bestzeit von 52,87 Sekunden und der Erfüllung der Hallen-EM-Norm den Stempel aufgedrückt.

Im Finale am Sonntag überließ die 24-Jährige nichts dem Zufall. In 25,06 Sekunden ging sie die erste Runde fast eine halbe Sekunde schneller an als am Vortag. Dabei hatte sie von Bahn fünf aus die vor ihr laufende Daniela Ferenz (LG Neckar-Enz) bereits auf der Gegengerade überholt. Auch auf der zweiten Hälfte war Ruth Sophia Spelmeyer nicht zu gefährden. Mit einer Zeit von 52,99 Sekunden unterstrich die Niedersächsin bei ihrem ersten DM-Titelgewinn ihre glänzende Form und ihre Reife für den Saisonhöhepunkt in Prag (Tschechische Republik). "Eine 52er Zeit in der Halle ist ein Schritt", sagte sie, "die zwei Läufe waren eine gute Übung für die Hallen-EM."

In ihrem Schlepptau sicherte sich die Hürdenexpertin Christiane Klopsch mit einer Einstellung ihrer Hallen-Bestzeit von 53,69 Sekunden Silber. Über Platz drei freute sich ganz besonders Daniela Ferenz. Bereits im Vorlauf hatte sie ihren Hausrekord auf 54,05 Sekunden gesteigert, im Endlauf überflügelte sie die Magdeburgerin Janin Lindenberg und ließ eine Zeit von 53,93 Sekunden folgen. fc

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800 Meter

Start-Ziel-Sieg von Christina Hering

Schon im Freien war sie nicht zu schlagen, jetzt hat sich Christina Hering (LG Stadtwerke München) auch ihren ersten Titel unter dem Hallendach geholt. Die 1,85 Meter große Athletin ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie in Karlsruhe das Rennen diktieren will. Auf der äußersten Bahn gestartet, ließ sie dem Rest des Feldes den Vortritt beim Einzug auf die Innenbahn, bevor sie nach 100 Metern von ganz außen kommend die Spitze übernahm.

Diese Position sollte Christina Hering bis zum Ende verteidigen können – allerdings nicht ohne Gegenwehr der Konkurrenz. Kerstin Marxen (TSV Gomaringen) blieb ihr hartnäckig auf den Fersen, um 150 Meter vor dem Ziel sogar einen Angriff auf die Spitze zu starten. Doch die Münchnerin, mit einer Zeit von 2:04,10 Minuten die schnellste deutsche Athletin des Jahres, konnte kontern und ihre Führung bis ins Ziel retten. In Karlsruhe reichten 2:05,61 Minuten zum Sieg, Kerstin Marxen brachte eine Saison-Bestleistung von 2:06,63 Minuten ins Ziel, dahinter holte sich Mareen Kalis (LC Paderborn; 2:07,11 min) nach Gold in der U20-Altersklasse die nächste DM-Medaille.

"Bis zur DM im letzten Sommer in Ulm habe ich mir eigentlich immer gedacht: Von vorne ist gar nicht meins. Aber dort hat es dann geklappt", berichtete die frischgebackene Deutsche Hallenmeisterin. „Ich habe mich vor der letzten Runde gut gefühlt. Als Kerstin auf der Gegengeraden vorbei wollte, dachte ich nur: Das soll jetzt nicht passieren!“ sim

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1.500 Meter

Maren Kock zeigt wieder Killerinstinkt

Bei den nationalen Titelkämpfen hat Maren Kock immer wieder ihren Killerinstinkt parat. Die Regensburgerin, im Vorjahr Schnellste über 3.000 Meter, setzte sich mit einer cleveren Taktik in der neuen persönlichen Hallen-Bestleistung von 4:13,72 Minuten durch.

"Ich habe mir gedacht, dass es ein schnelles Rennen wird. Es gab ein paar Absprachen, am Schluss bin ich noch einmal richtig Speed gegangen", sagte Maren Kock, die mit einem Antritt gut 300 Meter vor Schluss ihren zweiten deutschen Hallentitel auf den 1.500 Metern einheimste. Außerdem ließ sie ihrem Freilufttitel nun auch die Meisterschaft unter dem Dach folgen.

Von dem flotten Renntempo profitierten auch die Mitstreiterinnen. Hinter Maren Kock erzielten die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen (4:15,25 min), die weitere Regensburgerin Thea Heim (4:16,61 min) und Tabea Themann (SV Molbergen; 4:18,64 min) ebenfalls neue persönliche Hallen-Bestzeiten. Besonders bemerkenswert war dabei der couragierte Auftritt der 18-jährigen Konstanze Klosterhalfen, die sogar unter dem in ihrer Disziplin bislang noch inoffiziell geführten U20-Europarekord blieb.

Die Rehlingerin Annett Horna, die sogar ein Triple perfekt hätte machen können, musste krankheitsbedingt passen. Außerdem fehlten mit den Frankfurterinnen Gesa Felicitas Krause und Elina Sujew sowie der Regensburgerin Corinna Harrer gleich drei Läuferinnen aus den Top 6 der Jahresbestenliste. fc

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3.000 Meter

Gesa Felicitas Krause nicht zu schlagen - Alina Reh mit U20-Rekord

Die jüngste Starterin kannte keine Gnade: Alina Reh (TSV Erbach) drückte vom ersten Schritt des 3.000-Meter-Finals an aufs Tempo. Der frisch ausgezeichneten Jugend-Leichtathletin des Jahres konnten nur die beiden Frankfurterinnen Gesa Felicitas Krause und Elina Sujew sowie auf der ersten Hälfte Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) folgen.

Die 17-Jährige wusste, dass ihr nur ein Tempodiktat eine Medaille bringen würden. „Ich habe da keine Wahl, dafür ist mein Endspurt einfach zu schwach“, sagte Alina Reh. Bis zur letzten Runde schaute sich Gesa Felicitas Krause die Tempoarbeit der jungen Konkurrentin an, um dann den Turbo zu zünden und sich ihren ersten DM-Titel bei den Frauen zu sichern.

„Das war mein Ziel, zumal Maren Kock 1.500 Meter gelaufen ist und Corinna Harrer auf einen Start verzichtet hat“, sagte die Hindernisspezialistin und schickte ein Lob an die junge Konkurrentin hinterher: „Das war schon tolle Arbeit, die Alina geleistet hat.“

Bei seinem ersten DM-Start bei den Frauen holte der Lauf-Youngster seine erste Medaille. In 9:08,53 Minuten lief Alina Reh nur knapp drei Sekunden an ihrer Freiluft-Bestzeit vorbei, knackte aber die dreißig Jahre alte deutsche U20-Hallen-Bestleistung von Kathrin Ullrich (9:10,18 min). Das lässt für den Sommer schnelle Zeiten erwarten. Silber sicherte sich Elina Sujew in 9:07,74 Minuten. mbn

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60 Meter Hürden

Cindy Roleder unter acht Sekunden

Die EM-Dritte Cindy Roleder wurde ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Zunächst gewann die Leipzigerin ihren Vorlauf in 8,14 Sekunden, dann drehte sie im Finale noch einmal richtig auf. In 7,99 Sekunden blieb sie zum ersten Mal in dieser Saison unter acht Sekunden und zeigte damit zwei Wochen vor der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) eine tolle Form. In der europäischen Jahresbestenliste schob sie sich auf Platz vier: "Ich bin froh, dass die 7,99 Sekunden stehen. Damit kann ich zufrieden sein." Für die 25-Jährige, die bisher eine starke Wintersaison zeigte, war es der zweite deutsche Hallentitel nach 2012.

Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz schrammte als Schnellste aller drei Vorläufe in 8,09 Sekunden noch um eine Hundertstel an der Hallen-EM-Norm vorbei. Im Endlauf holte sie dann das Verpasste nach. Sie verbesserte ihre Hallen-Bestzeit noch einmal um zwei Hundertstel auf 8,07 Sekunden. Allerdings ereilte sie im Auslauf an der Prellwand ein Missgeschick, so dass sie den Innenraum humpelnd verlassen musste. Bei der Siegerehrung gab sie aber bereits wieder Entwarnung.

Im Kampf um Bronze setzte sich die Sindelfingerin Sabrina Lindenmayer mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 8,18 Sekunden gegen die frühere Hallen-Europameisterin Carolin Dietrich (8,21 sec) durch. Der Mannheimerin blieb damit bei der Hallen-DM in ihrem Comeback-Winter noch ein Medaillenerfolg versagt. fc

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<link video:11898>Video-Interview

Hochsprung

Imke Onnen übertrumpft Alexandra Plaza

Seit 2006 hatte es mit der Frankfurterin Ariane Friedrich und der Tübingerin Marie-Laurence Jungfleisch nur zwei Hallen-Titelträgerinnen gegeben. In der Karlsruher Messehalle war der Weg frei für eine neue Meisterin, nachdem sich Marie-Laurence Jungfleisch nach einer Knieverletzung abgemeldet hatte und Ariane Friedrich im vergangenen September Mutter geworden war.

Diese Gelegenheit packte die erst 20-jährige Imke Onnen beim Schopf. Dabei sah sich Alexandra Plaza lange Zeit im Vorteil. Die Deutsche Juniorenmeisterin vom LT DSHS Köln meisterte alle Höhen einschließlich der 1,83 Meter im ersten Versuch, während sich Imke Onnen bis dahin bereits zwei Fehlversuche geleistet hatte.

Bei 1,86 Metern war das aber Makulatur. Die Hannoveranerin nahm als einzige diese Höhe - das bereits im ersten Anlauf - und stellte damit ihre persönliche Bestleistung ein. Alexandra Plaza blieb nur Silber. Imke Onnen war "super happy" nach ihrem Coup: "Ich habe das Beste rausgeholt. Ich hatte zu Beginn der Saison einige Probleme mit meinem Fuß. Dafür kann ich sehr zufrieden sein."

Die EM-Vierte im Siebenkampf, Carolin Schäfer (TV Friedrichstein), hatte sich unter die Hochsprung-Spezialistinnen gemischt. Mit 1,80 Metern erzielte sie eine neue persönliche Hallen-Bestleistung und durfte sich über Platz drei freuen. Den Bronzerang teilte sie sich mit der Leverkusenerin Katarina Mögenburg und der Weinheimerin Melanie Skotnik. fc

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<link video:11868>Video-Interview Imke Onnen
<link video:11865>Video-Interview Katharina Mögenburg

Weitsprung

Sosthene Moguenara mit den vier besten Sprüngen

Die Weitsprung-Experten in der Karlsruher Messehalle rieben sich verwundert die Augen über die „neue“ Sosthene Moguenara. Die Wattenscheiderin hatte in den vergangenen Jahren oft mit massiven Anlaufproblemen zu kämpfen, eine Art „Brett-Phobie“. Bei der Hallen-DM traf sie das Brett hingegen mit traumwandlerischer Sicherheit.

6,68 Meter und zweimal 6,67 Meter standen für die Sieben-Meter-Springerin nach den ersten drei Versuchen zu Buche. Weiten, an denen sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen sollte. In den folgenden Versuchen erhöhte Sosthene Moguenara das Risiko und trat zweimal knapp über, um im sechsten Versuch zum dritten Mal 6,67 Meter anzubieten. Der Titel war ihr sicher.

Spannend wurde es im Kampf um die Medaillen. Silber ging etwas überraschend an Xenia Achkinadze. Die Wiesbadenerin flog im fünften Versuch auf 6,55 Meter und erfüllte damit exakt die Hallen-EM-Norm.

Rang drei sicherte sich Lisa Kurschilgen. Die Wattenscheiderin sprang zweimal 6,48 Meter und setzte sich vor der weitengleichen Melanie Bauschke durch. Der zweitbeste Versuch der Berlinerin war einen winzigen Zentimeter kürzer.

Pech hatte Lena Malkus (SC Preußen Münster). Ihr bekannt starker sechster Versuch landete jenseits der 6,50 Meter – allerdings trat sie den Versuch ganz knapp über. So blieb ihr Platz sechs mit 6,35 Metern hinter der Tübingerin Lisa Steinkamp (6,36 m). Medaillenkandidatin Nadja Käther (Hamburger SV) hatte auf einen DM-Start verzichtet. Private Gründe waren ausschlaggebend. mbn

<link video:11820>Video Sosthene Moguenara
<link video:11877>Video Xenia Achkinadze
<link video:11931>Video-Interview Sosthene Moguenara

4x200 Meter

LT DSHS Köln kippt Wattenscheider Serie

Der Titel ging an die Siegerinnen des ersten, vermeintlich langsameren der beiden Zeitendläufe. Und damit münzte das Quartett des LT DSHS Köln sein Vorjahres-Silber in Gold um. Frederike Möhlenkamp, Christine Salterberg, Leena Günther und Lena Naumann stürmten vom Start weg davon. Ihre 1:37,07 Minuten waren eine hohe Hürde, die im zweiten, eigentlich stärkeren Lauf nicht geknackt werden konnte.

Somit konnte der TV Wattenscheid 01 den Traum vom vierten Titel in Folge vergessen. Anne Christina Haack, Eva Strogies, Monika Zapalska und die zum Schluss irre beschleunigende Maike Dix kamen auf 1:37,59 Minuten. Das brachte Silber. Allerdings muss ihnen zu Gute gehalten werden, dass sie durch Rangeleien aus dem Rhythmus gebracht wurden und Leistungsträgerin Pamela Dutkiewicz kurzfristig ersetzen mussten. Das Hürden-Ass hatte sich bei seinem Parforceritt zu Silber und zur Norm für die Hallen-EM verletzt.

Stark auch die Vorstellung des LC Paderborn. Inna Weit, Ina Thimm, Jutta Menne und Janina Kölsch arbeiteten sich in 1:37,83 Minuten nach Platz vier im Vorjahr nun auf den Bronzerang vor. hk

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