| Mehrkampf

Katarina Johnson-Thompson triumphiert in Götzis

Ein knappes Finale lieferten sich beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) Brianne Theisen-Eaton (Kanada) und die Britin Katarina Johnson-Thompson. Nur fünf Punkte lagen die beiden Siebenkämpferinnen vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf auseinander. Das bessere Ende hatte schließlich die WM-Fünfte Katarina Thompson-Johnson für sich.
Thorsten Bayer

Sie lag mit 6.682 Zählern vorne, danach kam die Vorjahressiegerin Brianne Theisen-Eaton (6.641). Dritte wurde Dafne Schippers (Niederlande, 6.545) - persönliche Bestleistungen für alle drei.

Carolin Schäfer beste Deutsche

Carolin Schäfer machte am zweiten Tag direkt dort weiter, wo sie am ersten aufgehört hatte. Im Weitsprung übertraf sie ihre bisherige Bestmarke mit 6,23 Metern um 20 Zentimeter. Am Ende standen drei persönliche Rekorde für die 22 Jahre alte Athletin der LG Eintracht Frankfurt zu Buche. Sie summierten sich zu einer deutlichen Bestleistung von 6.386 Zählern (vorher: 6.072). Damit kam sie in diesem internationalen Klassefeld auf Rang sechs und übertraf die DLV-A-Norm für die EM in Zürich (Schweiz) von 6.100 Punkten spielend.

Die „Großen“, die arrivierten DLV-Athletinnen wollte sie in Götzis ärgern. Das ist ihr geglückt. Ganz groß prangt auf ihrer Homepage ein weinroter Kasten mit weißer Schrift ins Auge: „Mein Ziel - Die EM 2014 in Zürich“. Dieses Ziel scheint greifbar nahe, wenngleich mit Ratingen Ende Juni ein weiteres entscheidendes Meeting noch bevorsteht. „Das war der Siebenkampf meines Lebens“, sagte sie mit breitem Strahlen im Ziel und hob den „super Zusammenhalt“ im deutschen Team hervor.

"Salto nullo" von Claudia Rath

Tränen flossen hingegen bei Vereinskollegin Claudia Rath. Die Sondernorm des DLV von 6.250 Punkten, die ihr als WM-Vierter das sichere EM-Ticket gebracht hätte, war nach dem ersten Tag in Reichweite.

Doch dann kam der Weitsprung: drei ungültige Versuche. Zum Speerwerfen trat sie dennoch an und lieferte mit knapp 40 Metern ein gutes Ergebnis ab. Bei den 800 Metern ging sie nicht mehr an den Start.

Das Ende des Alptraums von Lilli Schwarzkopf

Lilli Schwarzkopf (LG Hannover) bestritt am Wochenende ihren ersten Siebenkampf nach fast zweijähriger Pause. Nach einem Achillessehnenriss in Talence 2012 („Der absolute Alptraum“) hat sich die Olympia-Zweite wieder herangekämpft.

DLV-Bundestrainer Wolfgang Kühne hat sie vor allem für Ratingen (28./29. Juni) auf dem Zettel, sagt aber auch: „Eine Bestleistung ist für Lilli in diesem Jahr nach dieser schweren Verletzung nicht zu erwarten.“ 6.300 oder 6.400 Punkte traut er ihr zu. In Götzis wurden es für die 30-Jährige 6.215 Punkte und Rang zehn.

Von Julia Mächtig (SC Neubrandenburg), die seit dieser Saison bei ihm in Halle trainiert, hätte Wolfgang Kühne etwas mehr erwartet. Gerade im Hochsprung (1,72 m) habe sie im Training bessere Leistungen gezeigt. Julia Mächtig kam schließlich auf 6.106 Punkte und Platz 15.

Cindy Roleder soll lernen

Cindy Roleder (LAZ Leipzig) beendete ihr Debüt als Siebenkämpferin auf Rang 26 (5.665 Punkte). Besonders bei den Würfen verlor die bisherige Hürdensprinterin viele Punkte auf die Konkurrentinnen. 30,05 Meter weit flog der Diskus, 12,42 Meter die Kugel.

Wolfgang Kühne hatte bei seiner neuen Athletin die Messlatte für Götzis bewusst nicht zu hoch gelegt und vor dem Wettkampf gesagt: „Bei ihr steht der Lerneffekt im Vordergrund, sie tritt völlig ohne Erwartungsdruck an.“

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