| Senioren-EM Tag 9

Kurzsprint-Staffeln und Springer auf Erfolgskurs

Eine Frauen-Staffel und abermals Petra Herrmann haben bei der Senioren-EM in Venetien am neunten Tag für Rekorde gesorgt. Jeweils vier Titel sammelten dabei Frauen wie Männer mit den 4x100-Meter-Staffeln. Außerdem trugen sich wieder deutsche Springer in die Siegerlisten ein.
dd / khf

Für einen besonderen Paukenschlag sorgte die 4x100-Meter-Staffel in der Altersklasse der über 75-jährigen Frauen. Hannelore Venn (TV Bedburg) überquerte schließlich als Schlussläuferin die Ziellinie in 1:13,92 Minuten. Gemeinsam mit Startläuferin Anne-Kathrin Eriksen von der LG Braunschweig, sowie Vroni Lay (LG Filder) und Helgard Houben (Solinger LC) bedeutete dies zugleich neuen Europarekord. Diesen hielt vorher auch eine DLV-Staffel (2014 in Izmir; 1:15,58 min).

In der W70 sicherten sich die deutschen Frauen konkurrenzlos den Titel. Für Elisabeth Meyer (SV Breitenbrunn), Gabriele Rost-Brasholz (LG Bremen-Nord), Lydia Ritter (TUS Rot Weiß Koblenz) und Elisabeth Springer (TV Bad Sobernheim) blieben die Uhren schließlich bei 1:22,59 Minuten stehen.

Für die Staffelerfolge Nummer drei und vier bei den Frauen sorgten die beiden deutschen Staffeln in der W50 und W55. Letztere gewannen in der Besetzung Heike Peplinski (TSV Burgdorf), Birgit Burzlaff (Sportfreunde Neukieritzsch 1921), Frauke Viebahn (DJK BW Annen) und Jutta Stopka (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) in 54,72 Sekunden. Im Duell mit den Gastgebern aus Italien (53,21 sec) machten bei den W50ern Angelika Mader (TSV Ipsheim), Sophie Schröder (1. LAV Rostock), Heike Siebel (TSV Siegen) und Iris Opitz (LAV Elstertal Bad Köstritz) den nächsten Sieg in 52,96 Sekunden klar.

Männer-Staffeln als Erfolgsgaranten

Vor allem in den drei ältesten Klassen wurden die deutschen Männerstaffeln zu Erfolgsgaranten. Ohne direkte Konkurrenz brachten Eduard Bscheid (TSV Unterhaching), Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Armin Zosel (TSV 1862 Radeburg e.V.) und Friedrich Ingenrieth (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) den Staffelstab in 1:22,27 Minuten ins Ziel.

Mit bemerkenswertem Vorsprung und einer Zeit von 1:03,58 Minuten siegten auch Karl Schmid (SpVgg Weiden), Adolf Nehren (LA TuS Mayen), Klaus-Dieter Lange (Alstertal-Langenhorn e.V.) und Hermann Beckering (SpVg Ahorn) beim europäischen Wettstreit in der M80. An der Seite von 100-Meter-Europameister Hartmut Krämer (DJK Käfertal-Waldhof) und dem Vizemeister Friedhelm Adorf (LA TuS Mayen), sicherten sich Manfred Arnd (TSV Burgdorf) und Hans-Jürgen Roesner ( LG Strohgäu) in der M75 den Staffel-Titel in 57,38 Sekunden.

Das letzte Staffelgold für Deutschland gab es nach dem Start von Laszlo Müller (LAC Quelle Fürth) und den Wechseln auf Andreas Weise (VFV Spandau), Gunter Langenbach (1. FC Passau) und Heiner Lüers (TSG Westerstede). Platz eins in 50,57 Sekunden, vor den Teams aus Polen und Großbritannien.

Bettina Schardt gewinnt Gold im Wurf-Mehrkampf

Auch in Caorle, wo die Wurf-Mehrkämpfe der Frauen stattfanden, gab es einmal Gold für Deutschland. Bettina Schardt (MTG Mannheim; W45) gewann den aus den Disziplinen Hammerwurf, Kugelstoß, Diskuswurf, Speer- und Gewichtwurf bestehenden Mehrkampf mit 3.946 Punkten deutlich vor der internationalen Konkurrenz.

Gleich fünf deutsche Kolleginnen wurden Vizemeister. Ellen Weller (MTG Mannheim) bekam die Silbermedaille in ihrer Altersklasse, der W50. Wie auch Margret Klein-Raber (W55; LC Rehlingen), Eva Nohl (W70; TSV Langenzenn), Brunhilde Ponzelar (W80; CSV Krefeld) sowie Christa Winkelmann (W85; CSV Krefeld). 

Weitere Einzel-Titel für Familie Herrmann

Drei weitere Einzeltitel sammelte am vorletzten Wettkampftag die Springer-Riege, zwei davon blieben sogleich „in der Familie“. Und zwar bei den Herrmanns, die für die SG Vorwärts Frankenberg starten. Während Mutter Petra diesmal in der W60 nicht nur unangefochten Meisterin wurde und noch dazu mit übersprungenen 2,83 Meter einen neuen Europarekord im Stabhochsprung aufstellte, stand Sohn Matti in Sachen Titel in nichts nach. War dieser doch in der M35 mit jedem einzelnen seiner Sprünge der Konkurrenz voraus. Den Tages-Erfolg im Weitsprung krönte er schließlich im fünften Versuch mit 6,96 Meter.

In der Erfolgsspur waren auch die Hochspringerinnen der W60: Hier machten die deutschen Sportlerinnen die Medaillen unter sich aus. Und eng wie es zuging, entschied die Anzahl an ungültigen Versuchen über Meister- und Vizemeisterschaft. Gold ging mit 1,32 Meter an Jutta Pfannkuch von der TG Melsungen, Silber höhengleich an Wiebke Baseda (SV Grün-Weiss Harburg) und Bronze an Sigrid Bosse (1,29 m; TSG KW BX Weißwasser).   

Weitere Medaillen in den 4x100-Meter-Staffeln:

Silber
W65: Ertl/Ganter/Göttnauer/Nittel
M65: Rausch/König/Heckner/Baseda
M50: Möller/Ritter/Lachmann/Büchter

Bronze
W60: Grummert/Pletschen/Albrecht/Grisse

Warme Temperaturen bei den Gehern

Am Samstagmorgen hatten sich die Geher der Altersklasse M60+ pünktlich um 8:00 Uhr am Startplatz in Eraclea Mare versammelt. Manche Teilnehmer hatten aufgrund der negativen Erfahrungen mit der Streckenlänge über 10 Kilometer am Mittwoch (ca. 400 Meter zu kurz) ein beklemmendes Gefühl, ob die 20 Kilometer nun auch richtig vermessen und ausgeschildert waren.

So waren an diesem Tag 15 Runden und eine Anfangsschleife zu bewältigen. Da die Technik am Anfang ihre Probleme hatte, wurde Musik aufgespielt und einige Geher schwangen sogar das Tanzbein, bis endlich um 8:30 Uhr der erste Startschuss abgegeben wurde. Dass die Temperaturen bis auf 27 Grad steigen sollten, merkten die Senioren schon nach den ersten Runden und die Seniorinnen mit Startzeit 15:15 Uhr bekamen die Hitze voll zu spüren.

Drei EM-Titel in der M60+

Nur drei der DLV-Aktiven konnten sich zum Schluss Senioren-Europameister 2019 nennen. In der Altersklasse M75 gab es die gleiche Platzierung wie über 10 Kilometer durch Sieger Peter Schumm (Alemania Aachen) vor Wolf-Dieter Giese (Polizei SV Berlin). Ursula Klink (W75; TV Groß Gerau) konnte nach ihrem Vizemeistertitel über 10 Kilometer die Medaille auf der doppelten Strecke vergolden und kam vor Gisela Theunissen (TB Gagenau) ins Ziel. Auch über 20 Kilometer war Helga Dräger (W80; LG Esslingen) nicht zu schlagen.

Weiteres Edelmetall ging mit Silber an Steffen Borsch (M45; USV Halle), Uwe Schröter (M55) und Bianca Schenker (W40; beide LG Vogtland). Die Bronzemedaille erkämpfte sich Horst Lenz (M80; MMB SG Augsburg).

In den Mannschaftswertungen standen in fünf Altersklasse DLV-Senioren auf dem Treppchen:

Gold
W70: Neidel/Klink/Theunissen
M75: Schumm/Giese/Seul

Silber
W35: Obermeyer/Schenker/Markgraf
W50: Müller/Köhler/Patrzalek
M45: Borsch/Maier/Strunk
M65: Albrecht/Langhammer/Kiepert

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