| Wahl-Ergebnis

Läufer des Jahres: Krause und Ringer gekürt, Sonderpreis für Klosterhalfen

Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) und Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) sind Deutschlands „Läufer des Jahres 2016“. Die Europameisterin über 3.000 Meter Hindernis und der Langstreckler, der bei der EM in Amsterdam die Bronzemedaille über 5.000 Meter geholt hatte, gewannen die Wahl, die laufen.de und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zum fünften Mal veranstaltet haben. Einen Sonderpreis erhielt Konstanze Klosterhalfen.
Pamela Ruprecht

Die Preise wurden nach einem gemeinsamen Lauf durch die hügeligen Siegerländer Wälder am Samstagabend im Rahmen einer feierlichen Gala in den Räumen der Krombacher Brauerei bei Siegen übergeben. Zum zweiten Mal war in den Lauf eine „Berg-Challenge“ integriert, bei der die Läufer ihre Fähigkeiten beim Bergauf-Laufen unter Beweis stellen konnten. Die Zeitnahme und Ergebnis-Auswertung wurde von Mika Timing aus Bergisch Gladbach durchgeführt, dem Marktführer im Bereich Zeitmessung bei Lauf-Veranstaltungen.

Für großes Staunen bei den fast 300 geladenen Gästen sorgte Wüstenläufer Rafael Fuchsgruber, der in einem mitreißenden Vortrag Läufer und Gäste mitnahm zu seinen Wettkämpfen in den Wüsten dieser Welt – vom australischen Outback bis in die Wüste Lut im Iran, die mit Temperaturen über 50 Grad zu den heißesten Gegenden der Erde zählt.

Eingebunden war die Feier in das zum ersten Mal vom DLV veranstaltete Laufsymposium, bei dem sich 85 Organisatoren von Lauf-Veranstaltungen sowie Läufer und Lauftreff-Leiter in Siegen mit den neuesten Trends im Laufsport vertraut machten.

Sonderpreis für Konstanze Klosterhalfen

Gesa Felicitas Krause überzeugte die laufen.de-User und eine Fachjury mit ihren Auftritten bei den Leichtathletik-Europameisterschaften und den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Bei der EM in Amsterdam ließ sie keinen Zweifel an ihrer Favoritenstellung und gewann von der Spitze weg mit fast zehn Sekunden Vorsprung den Titel. Als (standesgemäß) beste Europäerin belegte die 24-Jährige bei den Olympischen Spielen Platz sechs und krönte ihre starke Leistung mit einem neuen deutschen Rekord von 9:18,41 Minuten. Im Saisonverlauf stellte sie zudem neue Bestzeiten über 1.500 Meter (4:06,99 min), 3.000 Meter (8:49,43 min) und im 10-Kilometer-Straßenlauf (33:36 min) auf.

„Ich bedanke mich bei allen, die mich gewählt haben. Es ist eine unglaublich schöne Auszeichnung, die mich sehr glücklich macht. Ich werde mich anstrengen, im nächsten Jahr wieder im Rennen um die Trophäe 'Läufer des Jahres' zu sein“, sagte Gesa Felicitas Krause, die bereits 2015 nach ihrer Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in Peking zur „Läuferin des Jahres“ gewählt worden war.

Hinter der Frankfurterin landeten Olympia-Marathonläuferin Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) und Nachwuchshoffnung Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf den Plätzen zwei und drei. Die Leverkusenerin war bei den Olympischen Spielen in Rio mit erst 19 Jahren ins Halbfinale über 1.500 Meter gelaufen und ist 2016 schnellste deutsche Läuferin über 1.500, 3.000 und 5.000 Meter sowie über 10 Kilometer auf der Straße. Sie erhielt in Krombach einen Sonderpreis für die besten Nachwuchsleistungen des Jahres. Dem Jury-Urteil war eine Abstimmung unter den laufen.de-Usern vorausgegangen.

Richard Ringer Nachfolger von Arne Gabius

Bei den Männern setzte sich Richard Ringer gegen die Marathon-Läufer Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) durch. Richard Ringer gehörte bei den Europameisterschaften in Amsterdam zu den ersten drei Läufern, die im 5.000-Meter-Finale in 13:40,85 Minuten zeitgleich ins Ziel stürmten. Erst der Zielfoto-Entscheid gab Aufschluss über die Medaillen. Der 27-Jährige vom VfB LC Friedrichshafen gewann Bronze, nur eine Hundertstel vor dem Viertplatzierten.

Nach seiner Wahl bedankte sich Richard Ringer bei den Usern von laufen.de und der Jury, die ihn als Nachfolger des Deutschen Marathon-Rekordlers Arne Gabius zum „Läufer des Jahres“ gekürt hatten. „Ich möchte mich aber auch bei meiner Familie, meinem Umfeld und besonders bei meinem Trainer Eckhardt Sperlich bedanken. Ohne sie wären meine Erfolge nicht möglich.“ Für das kommende Jahr verkündete er große Ziele. Bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien) Anfang März 2017 schielt er nach dem ganz großen Triumph: „Ich will meinen Bronze-Platz verbessern.“ Und das hieße dann Gold oder Silber über 3.000 Meter.

Hobbyläufer für soziales Engagement geehrt

Zum „Hobbyläufer des Jahres“ wurde in der Krombacher Brauerei Jörg Drewing gekürt. Der 50-Jährige aus Lübeck sammelt laufend Geld für Organisationen wie den „Bunten Kreis“, der Familien hilft, die Nachsorge für schwer erkrankte Kinder zu organisieren, wenn diese nach einem Klinik-Aufenthalt nach Hause kommen.  Um seine Spendenaktion bekannt zu machen, hat Jörg Drewing die Facebook-Gruppe „Laufend Leiden lindern Lübeck“ gegründet. Sie unterstützt Jörgs Aktionen regelmäßig mit Spenden. So sind seit 2014 bisher insgesamt fast 4.000 Euro zusammengekommen, mit denen er den"Bunten Kreis", aber auch andere Spendenaktionen unterstützt hat.

Die Wahl zu den "Hobbyläufern des Jahres" stand in diesem Jahr unter dem Motto „Charity Running“. Auf die Plätze zwei und drei kamen dabei Cornelia Hilka und Susanne Singer, die ebenfalls mit dem Laufen viel Geld für soziale Zwecke eingesammelt haben. Alle wurden in Krombach geehrt von Franz-Josef Weihrauch, bei der gastgebenden Krombacher Brauerei für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, und von Dr. Matthias Reick, dem für die Hobbyläufer im DLV zuständigen Vizepräsidenten.

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