Am Ende fehlten drei Zehntel zum Podest: Laura Müller hat am Freitag auf der Stadionrunde für Begeisterung gesorgt und sich mit einem couragierten Rennen in 53,40 Sekunden Platz vier der U20-WM in Eugene (USA) erkämpft. Die US-Amerikanerin Kendall Baisden wurde in 51,85 Sekunden ihrer Favoritenrolle gerecht.
Fast wäre die Sensation geglückt: Auf Position drei ging Laura Müller (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) auf die Zielgerade. Enteilt waren da schon die Kubanerin Gilda Casanova (52,59 sec) und die neue U20-Weltmeisterin Kendall Baisden, die das stärkste Finish hatte. Mit der zweiten US-Amerikanerin Olivia Baker (53,00 sec) lieferte sich die Saarländerin einen harten Kampf um Bronze und musste sich am Ende nur knapp geschlagen geben.
Da Laura Müller auf der Außenbahn gestartet war, hatte sie erst am Ende der zweiten Kurve gemerkt, dass sie vorne mit dabei ist. „Da kamen nicht so viele!“ erinnerte sie sich. „Und dann wollte ich unbedingt dranbleiben, ich habe so gekämpft!“
Im Ziel blieben die Uhren bei 53,40 Sekunden stehen - diese Zeit kennt Laura Müller schon: Mit exakt derselben Zeit war sie im Vorjahr bei der U20-EM in Rieti (Italien) Siebte geworden.
Bejubelt von den Staffel-Kolleginnen
Weil die Medaille diesmal so greifbar nahe war, mischte sich unter die Zufriedenheit über das Erreichte zwar ein wenig Enttäuschung. Nachdem Laura Müller aber von Bundestrainer Andreas Knauer und ihren Staffelkolleginnen jubelnd empfangen wurde, breitete sich auf ihrem Gesicht schon wieder ihr strahlendes Lächeln aus.
Die Staffel über 4x400 Meter wird im Vorlauf am Samstag die U20-WM-Neunte Ann-Kathrin Kopf (TSV Otterndorf) anführen, Laura Müller darf sich eine Pause gönnen. Am Sonntag will sie dann - nach hoffentlich erfolgreichem Auftritt ihrer Mitstreiterinnen - im Staffel-Finale noch einmal auf der Bahn stehen.
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