| Senioren

Marathon-DM Frankfurt: Titel-Favoriten der Altersklassen im Porträt I

Zur Einstimmung auf die Deutschen Marathon-Meisterschaften in Frankfurt (29. Oktober) stellen wir einige Anwärter auf die Titel in den Altersklassen genauer vor. In Teil eins der dreiteiligen Serie lesen Sie unter anderen die Porträts der M/W35-Läufer Andreas Straßner und Julia Galuschka.
Artur Schmidt

Andreas Straßner – Titelverteidiger und Hattrick-Anwärter in der M35

Mit Andreas Straßner ist ein weiterer Titelverteidiger am 29. Oktober bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften am Start. Bereits 2015 konnte er in persönlicher Bestzeit von 2:18:50 Stunden in Frankfurt den Titel in der M35 erringen. „Ein Hattrick wäre schön“, sagt der laufbegeisterte Weißenburger. Der Logistiker bei der Firma Memmert in Roth (Mittelfranken) ist gut vorbereitet auf das Rennen am Main. Seinen letzten Test hierfür hat er am 17. September beim Halbmarathon in Kopenhagen (Dänemark) absolviert, der auch die Generalprobe des deutschen Lauf-Stars Arne Gabius war. „Die 69er Endzeit war in Ordnung. Es hat sich leicht und locker angefühlt“, erzählt Straßner.

Der Athlet vom ART Düsseldorf betreibt den Laufsport schon seit der Schülerzeit. Erste Erfolge bei Bayrischen Meisterschaften über die Mittelstrecken bis hin zu 5.000 Meter ermutigten ihn, auch als junger Mann seinen Sport weiter zu betreiben. „Es gefällt mir einfach wahnsinnig gut zu laufen. Auch wenn es einmal nicht so gut läuft bin ich keinesfalls deprimiert“, sagt Straßner. „Verletzungen und Misserfolge könnten mich niemals davon abhalten mit dem Laufsport aufzuhören. Ich möchte auch noch in 20, 30 Jahren laufen, weil es mir einfach unendlich viel Freude bereitet.“

Dass er dem Laufsport im positiven Sinne verfallen ist, sieht man „Strassi“ in jeder Phase seiner Rennen an. Frankfurt ist für ihn mit Blick auf die Hattrick-Chance ein besonderes Pflaster. Erst recht in diesem Jahr, in dem er am liebsten mit seiner Lebensgefährtin Julia Galuschka (LG Telis Finanz Regensburg) gemeinsam aufs Siegerpodest bei den Meisterschaften laufen würde.

Julia Galuschka – Vorjahressiegerin in der W35 mit Verletzungsproblemen

Viermal war Julia Galuschka seit 2011 in Frankfurt am Start. Nachdem sie 2015 bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften bei Kilometer 30 das Rennen beenden musste, belohnte sie sich im vergangenen Jahr mit dem Titelgewinn in der Altersklasse W35. Zumal sie die schnelle Frankfurter Strecke zu einer neuen persönlichen Bestzeit von 2:43:06 Stunden nutzte. In diesem Jahr war vor einigen Monaten noch nicht an einen erneuten Start beim Mainova Frankfurt Marathon zu denken. Permanente Achillessehnenprobleme plagten sie.

Seit sieben Wochen ist sie nunmehr wieder im Training. Mit zwei 30-Kilometer-Wettkampfläufen und der Teilnahme bei den Deutschen 10 Kilometer-Meisterschaften in Bad Liebenzell hat sie sich in Form gebracht. Und das Wichtigste: Sie läuft wieder beschwerdefrei. „Ich liebe den Frankfurt Marathon, bin ich doch hier im Jahr 2011 meinen ersten Marathon in 2:56 Stunden gelaufen“, erzählt die Athletin der LG Telis Finanz Regensburg.

„Ich bin zwar die Titelverteidigerin in der W35, doch wäre es aufgrund der Verletzungsprobleme vermessen, einen erneuten Titelgewinn als Ziel anzustreben. Es wäre aber dennoch ein Traum, wenn ich wieder unter die ersten Drei gelangen könnte und mit meinem Freund Andreas Straßner zusammen geehrte würde.“ Die Wetzlarer Gesamtschullehrerin ist in der Szene als Kämpferin bekannt. Spät hat die ehemalige Mittelstrecklerin mit dem Marathonlaufen begonnen und verbesserte sich unter der Anleitung von Telis-Coach Kurt Ring von Jahr zu Jahr.

Mike Poch – Im Favoritenkreis der M50

Mike Poch gehört in der M50 in diesem Jahr zu den Favoriten in seiner Altersklasse. Der Außendienstmitarbeiter im Metallgewerbe aus Thale (Sachsen-Anhalt) kam vor 15 Jahren auf recht kuriose Weise zum Laufsport. Seine Ehefrau Astrid, die ebenfalls Läuferin ist, hatte ihn zum Harzlauf über die Halbmarathondistanz angemeldet. Ihm blieben lediglich fünf Wochen zur Vorbereitung. Als er dann bei seiner Laufpremiere gleich siegte, waren seine Begeisterung und sein Ehrgeiz geweckt.

Seit Jahren gehört er in seinen Altersklassen zu den Besten in Deutschland. Im Jahr 2015 holte er sich seinen ersten deutschen Meistertitel in Frankfurt in der M45. In diesem Jahr geht Poch in Frankfurt besonders motiviert an den Start. „Nachdem ich bereits in Hannover bei den Deutschen den Halbmarathon und in Bad Liebenzell die 10 Kilometer gewonnen habe, möchte ich das Triple“, sagt er. Die Vorzeichen stehen gut. Der Seriensieger der letzten Jahre Dr. Matthias Koch (LAV Stadtwerke Tübingen) wird wegen Achillessehnenproblemen seinen Titel nicht verteidigen können.

Und Poch ist gut vorbereitet: Er hat die Laufsachen bei seinen Geschäftsfahrten immer im Kofferraum und kommt somit in der Vorbereitung auf ein Laufpensum von 130 bis 150 Kilometer in der Woche. Der Athlet von der TSG GutsMuths Quendlinburg ist voller Vorfreude auf den Mainova Frankfurt Marathon. Für ihn ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, durch die Häuserschluchten der Mainmetropole zu laufen und das einmalige Gefühl beim Einlauf in die Festhalle zu genießen.

Barbara Auer – W50-Titelverteidigerin startet mit zusätzlicher Motivation

Barbara Auer ist eine von sechs Titelverteidigerinnen des Vorjahres, die für die Deutschen Marathon-Meisterschaften ihre Meldung abgegeben haben. Auch sie kam relativ spät, im Jahr 2005, zum Laufsport. Durch eine Freundin motiviert, begann die zur damaligen Zeit nur hobbymäßig Sport treibende mit dem Ausdauertraining. Die Vorstellung, Marathonläuferin zu werden, faszinierte sie. Die Kunsttherapeutin trat der TG Victoria Augsburg bei und fühlte sich in der dortigen Laufgruppe sehr wohl.

Recht bald stellten sich bei Volksläufen die ersten Erfolge ein. In einem starken Team verbesserte sie sich kontinuierlich und platzierte sich mit der Mannschaft bei Bayerischen und Deutschen Meisterschaften regelmäßig auf den vorderen Rängen. Ihren ersten Einzeltitel errang sie 2015 bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften in Düsseldorf über 10 Kilometer. Als ihren größten Erfolg bezeichnet sie den letztjährigen Titelgewinn bei der Marathon-DM in Frankfurt – als sie in der W50 in persönlicher Bestzeit von 2:57:50 Stunden siegte.

In diesem Jahr stand sie im Frühjahr bereits beim Boston Marathon (USA) an der Startlinie. Das Ziel erreichte sie jedoch aufgrund einer Verletzung nicht. Diese Verletzung zwang sie zu einer mehrmonatigen Laufpause, die sie jedoch durch viel Radfahren ausglich. Bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften über 10 Kilometer erreichte die Augsburgerin in ihrer Altersklasse Rang drei. „Mein Mann Robert und meine malaysische Freundin Chin Chin Tan werden ebenfalls in Frankfurt starten“, erzählt Auer. „Dies gibt mir eine zusätzliche Motivation.“

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024