| Werfertage Halle

Dantzler knackt 18-Meter-Marke, Koopmann U18-Bestleistung

Hammer-Weite für Neele Koopmann: Die 16-Jährige hat am Sonntag bei den Halleschen Werfertagen eine neue deutsche U18-Bestleistung mit dem Drei-Kilo-Hammer aufgestellt. Sie schleuderte ihr Wurfgerät auf 68,16 Meter. Damit übertraf sie die alte Bestmarke von Bianca Achilles aus Hagen um knapp 40 Zentimeter. U23-Werfer Clemens Prüfer knüpfte an seine Diskus-Bestleistung des Vortages an, Selina Dantzler knackte im U18-Kugelstoßen erstmals die 18-Meter-Marke.
Sandra Arm

Freudensprünge, Jubelschreie, Glücksgefühle: Der zweite Wettkampftag in Halle bot in der ersten Halbzeit reichlich Spitzenleistungen. Zunächst durften die U18-Athleten zeigen, was sie können. Schließlich galt es, sich mit entsprechenden Leistungen für die U18-Weltmeisterschaften in Nairobi (Kenia, 12. bis 16. Juli) zu empfehlen.

Dafür hatte Neele Koopmann (SV Gartow) den erforderten Leistungsnachweis (63,50 m) bereits erbracht. Dass sie noch mehr drauf hat als ihre bisherige Saisonbestleistung von 64,49 Metern, bewies die 16-Jährige nun in Halle. Sie überzeugte mit einer tollen Serie, an deren Ende eine herausragende Weite von 68,16 Metern stand. So weit warf zuvor noch nie eine deutsche U18-Athletin mit dem Drei-Kilo-Hammer, den Rekord hielt bis dahin Bianca Achilles aus Hagen mit 67,80 Metern aus dem Jahr 1997. Ihr bleibt jetzt noch die nationale U18-Bestmarke mit dem Vier-Kilo-Gerät (62,50 m; 1998), geworfen im Trikot des TSV Bayer 04 Leverkusen.

Drei weitere Athleten jubeln über U18-WM-Norm

Vor dem Rekordwurf jubelte bereits Rebecca Tomann (SCC Berlin), die im vierten Versuch auf 63,95 Meter kam und die Norm ebenso erfüllte. "Auf der Anlage ist es ein bisschen schwierig zu sehen, wie weit der Hammer geflogen ist. Als ich 63 Meter hörte, habe ich nur noch gezittert, ob es wirklich gereicht hat. Es ist wirklich ein cooles Gefühl. Schon gestern lief es im U20-Wettkampf unerwartet gut. Die Leistung hat mich für heute unheimlich beflügelt", freute sich die Berlinerin in ihrem zweiten U18-Jahr. Bei den Jungs schleuderte der Schwede Ragnar Carlsson seinen U18-Hammer auf die aktuelle Weltjahresbestweite von 82,39 Meter.

Für einen glänzenden Auftakt hatten vorher junge, motivierte Kugelstoßer gesorgt. So gab es dort an der Spitze zwei Normerfüller. Jonas Tesch (SV Halle) haute richtig einen raus. Gleich im ersten Versuch standen 19,51 Meter auf der Anzeigetafel. Damit war die U18-WM-Norm (19,00 m) deutlich übertroffen. Ebenso wie für Korbinian Haessler (LAC Erdgas Chemnitz), der sich im dritten Versuch auf starke 19,10 Meter steigerte.

Selina Dantzler knackt die 18-Meter-Marke

Nicht minder attraktiv verlief die weibliche U18-Konkurrenz. Eine tolle Serie lieferte Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) ab. Bereits im ersten Versuch konnte sich die Kugelstoßerin im Vergleich zum Saisoneinstieg in Wiesbaden um 30 Zentimeter auf 17,55 Meter steigern. Doch das sollte es noch lange nicht gewesen sein. Im fünften Versuch war sie dann endlich geknackt die magische 18-Meter-Marke.

"Das war für mich eine super Erleichterung, als die Weite angezeigt wurde. Man freut sich total und es fällt einem ein Stein vom Herzen. Zumal ich mir seit Saisonbeginn die 18 Meter vorgenommen habe. Mein Ziel ist es nun, konstant in die Nähe beziehungsweise über 18 Meter zu stoßen", sagte die 17-Jährige, die die U18-WM-Norm (16,00 m) eindrucksvoll bestätigte. Ebenfalls für Nairobi empfahl sich die U18-Vize-Europameisterin Jule Steuer (SC Magdeburg; 17,27 m).

Bei den jungen Speerwerferinnen steigerte Leonie Tröger (Hallesche LAF) ihre Bestweite auf stolze 52,65 Meter. Zugleich übertrafen Julia Ulbricht (1. LAV Rostock; 51,93 m) und Lea Wipper (SC DHfK Leipzig; 51,86 m) den geforderten Richtwert für die U18-WM (49,50 m) deutlich.

Claudine Vita und Clemens Prüfer U23-Sieger im Diskus

In der U23 ragten Diskuswerferin Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 62,70 m), Kugelstoßerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 17,38 m) und Hammerwerferin Sophie Gimmler (LC Rehlingen; 65,64 m) – sie übertraf die U23-EM-Norm (65,00 m) für Bydgoszcz (13. bis 16. Juli) – heraus.

Wie so oft kommt das Beste zum Schluss. Die Diskuswerfer fackelten ein Feuerwerk der starken Leistungen ab. Dieser Urschrei von Torben Brandt (SC Magdeburg) nach dem dritten Versuch kam einer Befreiung gleich. Auf der Anzeige wurden 62,09 Meter eingestellt. Damit übertraf er seine alte Bestweite um dreieinhalb Meter und erfüllte als fünfter Athlet die U23-EM-Norm (59,00 m).

"Nachdem ich vergangenes Wochenende in Wiesbaden drei ungültige Versuche stehen hatte, haben wir uns nicht beirren lassen. Eine bestimmte Weite habe ich mir nicht als Ziel für die Saison gesetzt. Ich versuche einfach, das Beste aus meinem Körper rauszuholen", sagte der Magdeburger, der noch ein kleines Geheimnis verriet. "Ich werfe mit einem älteren Diskus von Armin Lemme. Der ist bestimmt 30 Jahre alt und gut eingeflogen. Der Diskus ist also solche Weiten gewöhnt." Als Sieger verließ Clemens Prüfer (SC Potsdam) mit 62,29 Metern den Ring. Seine erst am Vortag aufgestellte neue Bestleistung (62,48 m) verfehlte er nur um wenige Zentimeter.

Die Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

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